Schusssichere Westen

  • Moin Prepper,


    ich habe mir überlegt, dass bei Aufruhr, falls ich doch mal den Helden spielen sollte, was nicht der Fall ist, aber unter allen möglichen Umständen, kann es ja sein, dass man in einer Krise in die Situation kommt, dass man das ein oder andere Projektil abbekommen könnte, ich etwas mehr brauche als nur funktionale Kleidung.


    Bei meiner Suche bin ich auf (und ich finde das ist verdammt günstig, für das Aufrechterhalten des eigenen Lebens) eine Schuss-, Stich- und Stechsichere Weste gestoßen die wohl von Britischen und Australischen Einsatzkräften verwendet wird und der ein oder andere aus den USA der Gebrauch machen könnte greift ebenfalls zu jener. FÜr den laien reicht es bereist zu verstehen, dass durch diese Weste nichtmal eine .44er Magnum durchkommt.


    Es ist nun keine Kaufempfehlung (!), da ich diese Weste (noch) nicht besitze, aber vielleicht hat jemand Erfahrungen in dem Bereich. Soweit ich das rauslesen kann, kommen nichtmal Eispickel durch. DAS ist nun wirklich Stich- und Stechsicher.


    https://www.de.safeguardclothi…-1?variant=42051995894018

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • :/ Wenn du eine hast währ ein test interessant. Bei Werbeversprechen bin ich immer vorsichtig. Es geht ja schließlich ums Leben.

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Schusssichere Weste heisst aber nicht, dass das nicht wehtut. Kollege von der Polizei sagte mal, das sich das so anfühlt, als ob einen ein Bus anfährt. Fettes Hämatom und ggf. gebrochene Rippen sind auch nicht so lustig. Vor alles letzteres ist sehr lange schmerzvoll.


    Da würde ich lieber lange schmerzvoll als kurz und schmerzlos wählen. Meine Frau sicher auch. Abgesehen davon - Unterleib und Kopf sind ungeschützt...


    Selbst die Stichsicherheit ist relativ, wer es wirklich darauf anlegt sein Gegenüber in die ewigen Jagdgründe zu schicken weiß auch wo er ansetzen muss damit ihm nicht möglicherweise so eine Weste dazwischen kommt.


    Aber ich will nicht zu negativ sein, hier ist ein Test (sind drei Teile) von billigen chinesischen Körperschutz. Vielleicht ganz interessant, die zusätzliche Körperschutzplatte hält wohl bis .50BMG. Und das will schon was heißen.


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  • Ich habe mich da nun noch etwas eingelesen:
    Generell gibt es Klassifizierungen für wie stark so eine Weste schützt.


    Hier gibt es aber auch zwei wichtige Standards:
    - USA (und weltweit): NIJ [1, 2, 3a, 3 und 4 ]
    - Deutschland: Schutzklasse [ 1, 2, 3a, 3 und 4 ]


    Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir eine Deutsche SK4 lieber ist als eine USA NIJ4. Aber die Unterschiede sind marginal. SO einfach wie ich kann: 3a stoppt die meisten gängigen Handfeuerwaffen inklusive .44er magnum (SK und NIJ). NIJ4 und SK4 sind da schon heftiger, die halten auch Langwaffenpatronen auf, auch mit Fullmetaljacket und auch die Schüsse einer AK47. Bequen sollen wohl 3a (NIJ und SK) sein, viel Handlungsspielraum und reicht für die meisten 9mm Pistolen aus. 3 hingegen sind schon gegen Spezialgeschosse aus Handfeuerwaffen ganz gut, auch einige Langwaffenpatronen können hierdurch gehalten werden.


    Generell wird bei der SK (deutscher Standard) etwas ausgibieger getestet. Z.b. wird bei einer SK3a aus direktem Kontakt mit 10kg Druck drei Schüsse ohne Durchdringen abgesegnet und das Durchdringen (die Patrone geht NICHT durch die Weste aber beult sie aus) strenger getestet, sodass die SK3a deutlich mehr Schaden abdämpft, also eine geringere Ausbeulung in Richtung Körper aufweist.


    NIJ-Westen ist jedoch sehr weit verbreitet und auch garantiert tun was sie versprechen, nur eben nicht so gut wie SK-Westen.

    Bei ernstem Interesse ist alles unter NIJ3a / SK3a ein Witz, hält .22er Kaliber (die sonst aber auch tödlich sind) auf und Luftgewehre.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Guten Tag zusammen,


    war kurz davor auch einen Thread aufzumachen, aber bin glücklicherweise auf die Diskussion hier gestoßen.


    Da ich meiner prepping Ausrüstung momentan den Feinschliff gebe, sind ballistische Westen auch mit in meiner Überlegung und habe hier auch schon einiges recherchiert. Habe noch nicht den Entschluss gefasst mir eine zu holen, da sie extrem teuer sind und das Szenario wofür ich sie benötigen könnte, eher unwahrscheinlich ist. Vielleicht mit dem kommenden Weihnachtsboni...


    Was ich direkt empfehlen kann, ist ggf. nach Unterziehwesten zu gucken. Eine sehr auffällige Schutzweste könnte einen unter Umständen erst zum Ziel werden lassen. Habe hier einige Modelle von Lindnerhof Taktik ins Auge gefasst (HL027 und HL103). Diese lassen sich mit ballistischen Platten ausrüsten und der Händler den ich momentan favorisiere hat sie mit zwei SK4 Platten im Bundle erhältlich.

    Andererseits gibt es auch Überziehwesten, welche sich mit zusätzlichen ballistischen Einlagen für den Tiefschutz und den Oberkörper/seitlich erweitern lassen. Was aber zu beachten ist, ist dass diese deutlich schwerer werden und die Bewegungsfreiheit stark einschränken können. Selbst die leichteste Unterziehwesten, welche ich mir angeschaut habe, kommt mit zwei SK4 Platten auf gut 6 Kilogramm.

    Was in die Überlegung aufgenommen werden sollte, sind evtl Gefechtshelme, aber wie mit der Überziehwesten, können die auch dazu führen, dass man eher als Ziel wahrgenommen wird. Darüber hinaus sind alle gängigen Modelle lediglich bis SK3 zertifiziert und können Mal eben so viel kosten, wie ein Plattenträger Set.


    Ich schaue momentan viel bei bestprotection (deutscher Händler mit eigentlich allen bekannten Marken).


    Was darüber hinaus eine gute Alternative sein kann, sind ballistische Rucksackeinlagen, mit denen ihr jeden Rucksack kugelsicher machen könnt. Auch diese sind leider relativ teuer, aber für die Krisenvorbereitung vielleicht sogar sinnvoller, da sie überhaupt nicht ersichtlich sind.


    Viele Grüsse,

    ynk

  • Ouff, ich habe mir den Shop angeschaut und finde immer verwirrend, dass viel amrikanisches Material verkauft wird mit dem NIJ Standard, der liegt qualitativ stets unter dem SK - Ja, wir Deutschen haben einen Hang zu Normen und Qualitätssicherungen, zum Glück. NIJ ist schnell zu verwechsel mit SK, hat ja auch Nummern, aber z.B: so eine NIJ3 ist Welten entfernt von einer SK3, da eher SK1-Ähnlich ... Ich würde keiner NIJ3 trauen, ja, es lässt gängige Kleinkalibermunition nicht durch, aber was auch immer sich hinter der Weste befindet ist dann trotzdem Brei und man ist durch den Aufprall sowieso erstmal zu Boden gelegt und Kampfünfähig.


    Ich verstehe NIJ3 / SK1 sind bequem udn relativ leicht, aber etliche Rippenbrüche und Bluergüsse sind vorprogrammiert. So ein Rippenbruch setzt auch einen gestandenen Mann ziemlich sofort einknicken. Aus dem Beispiel hier, gehe ich eher davon aus, dass nach einer 9mm Maschinenpistolensalve nur noch Hundefutter im Oberkörper übrig ist, trotz Ballistischer Weste. Vor allem sind, gerade die NIJ, nur auf wenige Einschüsse geprüft, wenn also ein ganzes Magazin geleert wird, dann ist die Weste nutzlos, denn sie fängt nur die ersten paar Einschüsse auf, alle weiteren können wahrscheinlich durchgehen. Der JIn Standard ist nunmal nicht so ausgiebig getestet wie SK und den Vergleich zu setzen als ein Verkäufer "Yoah, NIJX ist SKX" ist schon etwas gefährlich, da nunmal, obwohl ähnlicher Standard, nicht die gleiche Sicherheit garantiert wird, der beim SK ein gutes Stück höher ist.


    Für mich wirken SK1 und NIJIII wie von Wish bestellte Westen, ja, man stirbt nicht, vielleicht, aber das war's auch. Für Polizei und Bundeswehr vielleicht okay, man hat Kammeraden die weitermachen und sich um die Gefahr kümmern, als Prepper oder Privatperson ungeeignet, da nach Einschuss höchstwahrscheinlich kampfunfähig, wenn auch (noch) nicht tot.


    Alles unter SK3 kommt bei mir z.B. nicht infrage.


    Was dann jedoch richtig geil ist, einen Rundum SK1 Weichballistik Schutz und Brust- und Rückenplatten SK4 :love:
    Aber das kostet dann auch mal einen gebrauchten Kleinwagen =O


    Preislist kosten NIJIII / NIJIIIA (Nur gegen gängige Kleinwaffenballistik) auch mal um die 400-900 Euro, für den Preis bekomme ich einen Tasmanian Tiger mit SK3 (Auch gegen Langwaffen wie AK47 und Jägerlangwaffen) Platten, was mehr Schutzwirkung bedeutet, für den selben Preis und das auch noch mit Qualität. ?(

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Hallo erstmal,

    Ich persöhnlich würde von einer Ballistischen Weste aus verschiedenen Gründen absehen .

    Der erste Punkt ist ,dass zwar wichtige Vital Punkte des Körpers geschützt werden aber nicht alles. So ist bei einfachen Weste, z.B zum unterziehen, jetzt mal unabhängig von der SK, der Torso sowie Beine und Kopf ungeschützt. Des weiteren bleibt man anfällig gegen Schüsse von der Seite.


    Als weiteren Punkt bringe ich an, dass die Einsatz möglichkeiten einer solchen Weste ziemlich gering, so wäre meiner Meinung nach eine solche Weste fürs z.B Plündern oder Patrouille gehen zwar ein nice to have aber nicht wirklich von Nöten. Und wenn man z.B sein Zuhause verteidigen muss gegen Plünderer oder andere Personen wird auch nicht das volle Potenzial einer solche Weste ausgeschöpft.

    Ich weiß nicht wie alt du bist oder wie viele Personen ihr seit aber im großen und ganzen bräuchte man z.b in einer 3 köpfigen Familie min. 2 Westen.


    Außerdem würde ich sagen dass man auch trotz Weste anfällig ist gegen Feind Beschuss z.B einem Ambush.


    Ich weiß ich mache die Weste gerade sehr nieder aber für mich würde eine ballistische Weste nur sinn ergeben wenn ich z.B in den USA leben würde wo Anzahl an Waffen pro Person erheblich höher ist als in Deutschland.

    So erwarte ich, in Deutschland, auch durch die strengen Waffengesetze keine großen feuergefechte und hoher Kaliber wie .50 bmg oder .44 Magnum.

    Persöhnlich würde ich bei dem Preis eher zu einer schusswaffe greifen, mit welcher ich auch trainieren kann, als zu einer Ballistischen Weste wegen den Oben genannten Punkten.


    Ich verstehe den Gedanken vollkommen und es ist sicherlich eine gute Investition aber die einsatz möglichkeiten sind finde ich einfach zu gering


    Anders ist es bei Stichsicheren Westen, bei denen sehe eine höhere Wahrscheinlichkeit das sie auch nötig sein könnte. Wie bereits erwähnt besitzen nicht all zu viele Schusswaffen und werden daher Stich- oder Schlagwaffen setzten um sich zu verteidigen oder auch anzugreifen. Wobei auch da die Einsatz möglichkeiten sehr begrenzt sind.

  • Ouff, ich habe mir den Shop angeschaut und finde immer verwirrend, dass viel amrikanisches Material verkauft wird mit dem NIJ Standard, der liegt qualitativ stets unter dem SK - Ja, wir Deutschen haben einen Hang zu Normen und Qualitätssicherungen, zum Glück.

    Als langjähriger Berufs-Plattenträger-Träger kann ich vielleicht etwas Licht ins Dunkel bringen.


    Zuerst einmal, bitte nicht das Testverfahren der Platte mit der Qualität der Platte verwechseln. Die Ballistik wird entsprechend ihres Marktes nach entweder SK, NIJ oder dem allgemeinen europäischen Standard VPAM Verfahren geprüft. Das heißt diese Platte erfüllt Voraussetzungen für Klassifizierung xy, es heißt aber nicht automatisch das sie die deutsche SK nicht ebenfalls erreichen würde wenn sie jemand darauf getestet hätte.


    Zitat von Overthinker38

    Ich weiß nicht wie alt du bist oder wie viele Personen ihr seit aber im großen und ganzen bräuchte man z.b in einer 3 köpfigen Familie min. 2 Westen.

    Ich verstehe den Gedanken, sehe ich aber etwas anders:

    In einem SHTF Szenario setze Ich nicht meine Angehörigen der Gefahr aus erschossen zu werden. Ich bin entsprechend ausgebildet, demnach werde ich auch meine Familie verteidigen. Der Rest geht in Deckung zb. In den Keller und hält den Kopf unten. Body Armor ist nur sinnvoll für denjenigen der sich direkt in die Gefahr begibt erschossen zu werden. Wenn ein Angreifer mich überwinden sollte, helfen meinen Angehörigen ihre ballistischen Platten im Keller auch nichts mehr bzw wären sogar hinderlich bei der Flucht.


    Eine NIJ llla Schutzplatte jeweils vorne und hinten ist ausreichend für alle gängigen Pistolen& Revolverkaliber bis zur .44 Magnum.


    Wer noch einen draufsetzen will greift zur Hartballistik. SK3 oder VPAM 7 sind hier völlig ausreichend und schützen vor jedem Kaliber bis .308 (7,62x51mm) und deckt somit 99% aller Langwaffen in deutschem Privatbesitz ab. SK4 macht nur Sinn wenn man vor hat sich mit dem Militär anzulegen, denn das sind die einzigen die Zugriff auf Panzerbrechende Munition haben, vor denen SK4 schützt.


    Ich besitze sowohl eine Flache Unterziehweste mit Weichballistik, als auch einen Plattenträger mit Hartballistik (VPAM 7), kann also je nach Situation wählen oder eben gegebenenfalls eine weitere Person aus meinem Umfeld damit ausstatten. Man muss ja auch nicht immer alles auf einmal kaufen, Grade bei den Platten bietet es sich an, mit einer Weichballistischen anzufangen. Diese Sapi-Platten im Format 30x25cm kann man übrigens optimal in mittelgroße Rucksäcke stecken die ein Laptopfach oder Fach für eine Trinkblase haben. Später holt man dann eben die passende Weste und danach eine weitere Platte und schon hat man ein Grundset zusammen das man auch modular erweitern kann.


    Als Unterziehweste beispielsweise kann ich euch diese Hier ans Herz legen. Sie trägt nicht dick auf, ist bequem, sehr gut verarbeitet und einfach in der Handhabung. Außerdem hat sie am seitlichen Kummerbund kleine Taschen eingearbeitet (eigentlich für Magazine vorgesehen) in denen ihr zb ein Funkgerät oder sonstiges unterbringen könnt.


    Punkt 1, richtig! Nach einem Treffer sollte man nicht erwarten einfach weitermachen zu können wie bei John Wick. Die Platten sind dazu da um die lethalen Punkte am Körper zu schützen, sie machen einen weder unverwundbar noch unsterblich.


    Punkt 2, Der seitliche Weichballistikschutz ist wie auch der ballistische Kragen, Oberarmschutz usw nur etwas für besonders expositionierte Menschen die sich nicht viel bewegen müssen wie zb ein Bordschütze. Zu Fuß könnte der sich kaum bewegen. Im modernen Feuerkampf lernt man mit dem Oberkörper frontal zum Feind zu stehen, das heißt ein seitlicher Treffer ist in diesem Moment unwahrscheinlich und bei einem Angriff aus dem Hinterhalt gibt es genug Punkte am menschlichen Körper um dich umzubringen (Schlagader Innenseite Oberschenkel, der komplette Abdomen und Hüft Bereich, Hals und Kopf). Am Oberschenkel könnte man sich noch mit einem Tourniquet vorübergehend retten, aber beim Rest war's das ohne guten Chirurgen.


    Falls weitere Fragen zu dem Thema Ballistische Schutzausrüstung bestehen, stehe ich gerne zur Verfügung.

    PERFER ET OBDURA

  • Nachtrag:


    Ich hab noch einige Punkte zum Thema, welches ja doch recht umfangreich ist.


    Prinzipiell Unterscheidet man bei Hartballistischen Platten grob in 3 Bauarten: Keramik, PE oder Stahl


    Jeder dieser Bauarten hat seine Vor- und Nachteile.


    Keramik Schutzplatten haben den Vorteil das sie relativ dünn gefertigt werden können (< 2cm dicke), sie sind in der Regel leichter als Vollstahl-Platten, sind jedoch selten "Stand Alone" das heißt sie erreichen ihren angegebenen Schutzgrad nur in Verbindung mit einer darunter getragenen Weichballistik. Das liegt daran das Keramik sehr sehr hart ist, daher aber leider auch sehr spröde. Die Harte Oberfläche dient dazu das Projektil umzuformen, im Idealfall aufzupelzen, sodass es oft die Keramikplatte durchschlägt, aber dahinter dann von der Weichballistik aus Aramidgewebe bzw Kevlar aufgefangen wird, in dem sich das aufgepelzte Geschoss in den robusten Fäden verfängt und gebremst wird. Das ist ein zuverlässiges Prinzip wonach auch die Schutzwesten der Bundeswehr funktionieren. Da Keramik den Nachteil hat das es eben sehr spröde ist und dazu neigt zu splittern, ist Keramik nicht der ideale Werkstoff für Multi-Hit Platten. Das heißt wenn der erste Schuss die Keramik bricht, könnte ein nah daneben liegender Schuss einen Riss treffen und durchschlagen. Das klingt jetzt erstmal dramatisch aber in der Realität ist es sehr unwahrscheinlich Ziel eines so kleinen Trefferkreises zu werden, es sei denn man steht still dort und bewegt sich nicht.


    PE, auch Polythylen, ist wie der Name schon sagt ein Kunststoff. Diese Platten sind in der Regel leichter als Keramik und Stahl, die Platten sind aber dafür meist dicker im Aufbau (>2cm dicke). Viele Hersteller arbeiten dabei noch Aluminiumoxide und teilweise auch dünne Schichten Stahl und Keramik mit ein. Die meisten PE-Platten sind Multi-Hit-tauglich und häufig auch Stand-Alone, also erreichen sie auch ohne weitere Weichballistik ihre angegebene Schutzklasse.


    Stahl, wie zb. RA550 Schutzplatten sind aus gehärtetem Spezialstahl. Sie sind definitiv die Dünnsten Platten mit grade mal einer Stärke von ca. 1,2cm aber auch die mit Abstand schwersten mit ca 3,6kg pro Stk. wiegen sie ca 1 Kg mehr als eine Keramikplatte und ganze 2Kg mehr als eine PE-Platte. Stahlplatten sind meist Stand-Alone, d.h. ohne zusätzliche Weichballistik zugelassen und außerdem Multi-Hit tauglich. Sie sind Außerdem die günstigsten Hartballistischen Schutzplatten auf dem Markt. Ein Nachteil von Stahlplatten ist, dass es zu Ricochets kommen kann, also zu deutsch, dass Geschosse abprallen und zu Querschlägern werden können. An sich sind Stahlplatten die Variante denen äußere Einflüsse und die Zeit am wenigsten anhaben können wohingegen Verbundmaterialien mit der Zeit ihre "Haltbarkeit verlieren können" zb wenn sie längere Zeit an sehr warmen Orten oder in direkter Sonneneinstrahlung oder im Feuchten gelagert werden.


    Hier ein Video indem sich 2 Typen die RA 550 von BEST Protection mal zur Brust genommen haben und mit allem drauf geschossen haben was sie so da hatten.

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    Begrifflichkeiten

    Wer sich für das Thema interessiert und mit dem Gedanken spielt so etwas zu kaufen, wird früher oder später über Begriffe wie Multicurved, Singlecurved, ICW usw stolpern.

    Multicurved und Singlecurved beschreiben die Form der Platten. Heutzutage ist eigentlich jede Platte mindestens Singlecurved, also so gebogen, das sie der Wölbung des menschlichen Rumpfs folgt und nicht wie ein flaches Brett vor die Brust geschnallt wird. Multicurved ist zudem am oberen Rand im Brustbereich leicht nach innen gebogen um enger am Körper anzuliegen.

    ICW ist die Abkürzung für "In Combination with" und bedeutet dass diese Platte mit einer dahinter liegenden Weichballistik getestet wurde. Darauf muss man wirklich achten denn ich habe bei einigen Anbietern schon gesehen das sie ihre Platten als "Stand-Alone" mit dem Zusatz "ICW" angeboten haben, was sich natürlich widerspricht.

    PERFER ET OBDURA

    Einmal editiert, zuletzt von Ragnar ()