Welcher Raum im Ernstfall?

  • Hallo,


    ich lebe ca. 60 km von einem AKW entfernt und möchte daher so gut wie möglich vorbereitet sein für den Worst Case. FFP3-Masken, Schutzbrillen und Schutzanzüge habe ich, ebenso Jodtabletten, faltbare Wasserkanister, Entkeimungstabletten und Vorräte für ein paar Wochen.


    Jetzt ist nur die Frage: Wohin beim GAU? Normalerweise sagt man ja Keller. Nur leider haben in dem Mietshaus, in dem ich lebe, alle Kellerräume unverglaste Fenster (da sind nur Gitter vor). Daher ist wohl der Keller nicht der beste Ort für mich. Das Haus ist ordentlich isoliert, die Fenster doppelt verglast und gut abgedichtet. Würde das genug Schutz bieten? Sollte ich die Fenster zusätzlich abdichten? Ich habe ein paar ABC-Schutz-Planen, die könnte ich mit Isolierband davor kleben. Es gibt auch zwei fensterlose Räume, die aber Belüftungsgitter haben - Flur und Bad. Wären diese Räume nach abkleben der Lüftungsschlitze sicherer als die Räume mit Fenstern?


    Danke im Voraus für Eure Antworten!

  • Keller ist sinnvoll. Strahlung bereitet sich gleichmäßig wie Lichtstrahlen von der Quelle aus.

    Allerdings benötigst du einen "Vollkeller". Das heißt, Fenster sollten unterhalb der Außenanlage liegen. Zusätzlich kannst du die Fenster mit Stah- oder Bleiplatten verstärken. Habe ich auch gemacht.


    Wichtig ist, soviel Material oder Abstand zwischen dich und den Fullout zu bekommen wie möglich.


    Zwei Etagen reichen aus, um dich von oben abzuschirmen. Deinen Schlafplatz möglichst weit von Außenwänden wählen.

  • Tja, einen Vollkeller haben wir leider nicht. Und in einem Mietshaus kann ich auch keine Bleiplatten anbringen. Deswegen nochmal die Frage was in dieser Situation sinnvoll wäre. Keller und die Fenster (wie gesagt ohne Verglasung) mit Planen abkleben oder ein Raum in der Wohnung? Und falls letzteres einer mit Fenster oder einer mit Lüftungsschlitz, der zugeklebt wird.

  • Das Problem ist wohl: Wie lange willst du dort ohne Frischluftzufuhr ausharren? Das hast du in allen von dir genannten Räumen nicht.

  • Kellner ist immer sinnvoll.

    Fenster abkleben. Wenn es die Vorwarnzeit zulässt, Erde oder Sandsäcke von außen vor die Fenster legen. Sandsäcke kann man früh genug vorbereiten.

  • Nach einer Reaktorkatastrophe ist nicht die Luft selbst radioaktiv! Es sind die Staubpartickel. Zumeist wird dieser Staub mit Niederschlag gebunden.

  • Also harre ich so lange aus bis es ordentlich geregnet hat, und dann?

    Wenn außen rum alles kontaminiert ist bleibt doch dann auch nichts weiter übrig als so weit weg zu fahre bis man aus dem „Gefahrenbereich“ raus ist.

  • Wenn in 60 Km Entfernung in einem AKW ein GAU eintritt dann willst du nicht in deinem Haus bleiben! Schau dir die Windrichtung an und bewege dich mit deinem Fluchtrucksack in die entgegengesetzte Richtung. Das ist einer der bitteren Situationen in denen du dein Heim sofort verlassen musst!

  • Also harre ich so lange aus bis es ordentlich geregnet hat, und dann?

    Wenn außen rum alles kontaminiert ist bleibt doch dann auch nichts weiter übrig als so weit weg zu fahre bis man aus dem „Gefahrenbereich“ raus ist.

    Dann sollte man einfach ca.3 Monate im Keller ausharren! In 60km Entfernung schwächt sich die Strahlung "relativ schnell" ab.

    Durch Tschernobyl und Fukushima weiß man heutzutage viel mehr.


    Die "heiße" unbewohnbare Zone liegt nach einem Reaktorunfall in der Regel zwischen 15 bis 30 Kilometer. Diese Zone ist für 50-100 Jahre verseucht. Rätsel gibt es aber auch. Säugetiere wie Wölfe und Karibus macht die Strahlung nichts aus. Sie leben seit Jahren wieder in Tschernobyl. Es gibt keine Mutationen oder Fehlbildungen.


    Woran liegt das?