Kevin, der Schwerverbrecher

  • Ich bin zwar kein Jurist, möchte aber mal kurz versuchen die Heimverteidigung etwas einzuordnen.


    Jeder kennt wahrscheinlich den Film "Kevin allein zu Haus", bei dem zwei Einbrecher versuchen in ein Haus einzubrechen das von einem kleinen Jungen verteidigt wird. Was da im Fernsehen so lustig aussieht würde nach deutschen Strafrecht recht übel ausgehen. In dem Falle wären die beiden Einbrecher ja "nur" wegen Einbruch, Diebstahl, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch dran. Kevin hätte mit den Fallen die er gebaut hat vorsätzliche schwere Körperverletzung in mehreren Fällen verursacht. Dazu käme in einigen Fällen dann auch noch unterlassene Hilfeleistung.


    In Deutschland hast du, wenn du einen Einbrecher bemerkst, nicht viele Möglichkeiten.

    Du kannst die Polizei rufen, das wird auch empfohlen.

    Du kannst versuchen mit dem Einbrecher zu reden, das wird nicht empfohlen.

    Du kannst flüchten.


    Für jede Art von Verteidigung bei der du dem Einbrecher einen körperlichen Schaden zufügt kannst du gerichtlich belangt werden. Sollte der Einbrecher in deinem Keller in eine Bärenfalle treten kann er dich auch dafür verklagen. Auch legale Waffenbesitzer haben das Problem dass sie nicht einfach eine Waffe aus dem Schrank holen dürfen um einen Einbrecher damit abzuwehren. Da die Waffen in einem gut gesicherten Waffenschrank lagern müssen setzt es Zeit und Aufwand voraus diese zu holen. Es bedeutet wiederum dass man die Waffe vorsätzlich gegen den Einbrecher benutzen wollte und somit keine Notwehr bestand. Auch der Versuch in bester Rambomanier den Einbrecher mit einem Messer zu überwältigen bedeutet Angriff mit einer tödlichen Waffe.


    Um es klar zu sagen:

    wenn ein Einbrecher kommt und es auf Geld oder Wertgegenstände abgesehen hat, dann sind das Delikte mit Gegenständen.

    Wenn ein Einbrecher durch Abwehrmaßnahmen einen körperlichen Schaden erleidet wiegt das strafrechtlich schwerer.




    Ein Glück für Kevin dass er noch nicht strafmündige war. :saint:

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

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  • Im von Dir genannten Fall, erwischt es dann die Eltern wegen Verletzung der Aufsichtspflicht...

    Ja ist schon etwas lächerlich die Gesetzeslage, dass der Täter teils besser geschützt wird als das Opfer. Hat natürlich den Grund, dass nicht einfach jemand über den Haufen geschossen wird.

    Es gibt dennoch genug Maßnahmen dein Haus zu verteidigen ohne dafür gleich in den Knast zu gehen.

    Pfefferspray zum Beispiel.

    Die meisten Einbrecher sind unbewaffnet, wollen schnell rein und wieder raus und das am besten unentdeckt.

  • Soweit ich weiss, darf man Einbrecher "fixieren", hat dann unverzüglich, nach Möglichkeiten, die Polizei zu rufen und bis zum Eintreffen den Einbrecher, ohne Schaden zuzufügen, festhalten. Das ist wie Handeln im Affekt, die möglichst schadenfreieste Reaktion wählen.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Ich hab mal spaßhalber zu einem Kripobeamten, der bei uns einen Einbruch ermittelte, gesagt: "Wenns nach mir ginge, würde ich den Drecksack sofort

    erschießen,wenn er aus meiner Werkstatt rauskommt". Worauf der Beamte mich mit großen Augen anschaute und sagte: "Da haben wir ja noch mehr Arbeit", worauf ich erwiderte:"Nein,eben nicht! Hinter der Scheune haben wir eine große Güllegrube!!! Da kommt der Kerl rein und in ein paar Wochen haben die Bakterien die Sache erledigt".Daß er mich nicht gleich mitgenommen hat, war alles.

    Mann wird doch noch seine ehrliche Meinung sagen dürfen:):):)

    Das Verfahren wurde natürlich eingestellt.

  • Genau das ist das Problem in unserer Gesellschaft. Alle wollen sich an die Gesetze halten und hoffen darauf, dass die Polizei und Justiz es richten wird. Aber genau das ist nicht der Fall, wie es viele Gerichtsurteile Zeigen. Bei "Migranten" zum Beispiel ist nicht nur Justizia blind, sondern auch Staatsanwälte und Richter. Es fallen Urteile, dass einem wirklich die Schuhe ausfallen, besonders im Bereich Sexualdelikte.

    Banditen werden hier mit Samthandschuhen angefasst und es gilt wirklich das Motto, hilf dir selbst, dann hilft dir Gott. Im o.g. Beispiel taucht die Frage auf: Ist der Einbrecher wirklich unbewaffnet? Verlasse ich mich darauf? Nein! Denn selbst das Brecheisen, das er bei sich trägt, ist eine tödlich Waffe. Soviel also mal dazu.

  • @Schrauber73

    In deiner Welt war das ein harmloser Spaß, in seiner Welt ist das Alltag. Du wolltest nur einen Scherz machen um die Situation aufzulockern, für den Polizisten hat eine Person, die er nicht einschätzen kann, einen geplanten vorsätzlichen Mord mit anschließender Entsorgung der Leiche gestanden. Dazu kommt noch das er warscheinlich gleichzeitig den Fall einer vermissten Person hätte.

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Ist der Einbrecher wirklich unbewaffnet? Verlasse ich mich darauf? Nein! Denn selbst das Brecheisen, das er bei sich trägt, ist eine tödlich Waffe. Soviel also mal dazu.

    Sogar ein Bleistift kann als tötliche Waffe eingesetzt werden. Die dünne Linie zwischen Selbstverteidigung und Mord ist der Vorsatz. Wenn er dich überrascht und du ihm im Gerangel mit dem Kopf gegen die Wand schmeißt hast du dich verteidigt. Wenn du zum Beispiel durch die Alarmanlage weisst das ein Einbrecher da ist, du deine Armbrust aus dem Schrank holst und "auf die jagt" gehst, dann hast du vorsätzlich gehandelt und die vielleicht tötliche Verletzung des Einbrechers billigen in Kauf genommen.

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Wenn ich hier nach 21 Uhr die Polizei rufen würde, brauchen die mindestens eine Stunde, es sei denn sie holen jemanden aus dem Bett, der auf dieser Seite der Elbe wohnt. Ob man immer so viel Zeit hat?

  • Um Banden mache ich mir wenig Sorgen. Mit den wenigen Kleinkriminellen, alles Jugendliche um die sich hier niemand kümmert, verstehen wir uns recht gut. Alle anderen müssen entweder erst durch die Elbe schwimmen oder hätten ohne Auto einen verdammt langen Fußmarsch vor sich. Und die, die nicht den Fluss durchschwimmen, werden an Hunderten lohnenswerteren Häusern vorbeikommen bevor sie bei uns sind.