Schusssichere Westen

Ich hab das Thema grob überflogen und frage mich gerade ...

Hat von euch einer schonmal einen 5km mit vollem Plattenträger gemacht? Brust+Rücken+Seiten+Magazine+Rucksack+Waffe

Zitat von Special K

Ich hab das Thema grob überflogen und frage mich gerade ...

Hat von euch einer schonmal einen 5km mit vollem Plattenträger gemacht? Brust+Rücken+Seiten+Magazine+Rucksack+Waffe

Und ich lese gerade deine ganzen neuen Antworten auf verschiedene Themen und bemerke, dass dabei gar kein themenbezogener Sachinhalt rüber kommt. Warum ist das so? :-)

Zitat von Special K

Ich hab das Thema grob überflogen und frage mich gerade ...

Hat von euch einer schonmal einen 5km mit vollem Plattenträger gemacht? Brust+Rücken+Seiten+Magazine+Rucksack+Waffe

Ja, bei 35°C

Links und rechts in den Seiten war aber 'nur' SK1 (Weichballistik), vorne hinten SK4 (Hart+ Weichballistik) (der schwule dienstlich gelieferte und viel zu Fette Plattenträger🤮) das ganze inklusive Helm.

Und das ganze leider nicht wie hier auf dem Bild mit kleiner MP7 sondern mit G36.

Zitat von Konz

VPAM ist mir selbst neu, als ich mich informiert hatte gingen die Informationen über NIJ und SK. Magst du kurz zusammenfassen was VPAM ist? (ich köntne googeln ,aber das killt die Unterhaltung und ich vertraue deinem Fachwissen).

Fakt ist aber auch, SK3 ist definitiv nicht für das Aufhalten von Panzerbrechender Langwaffenmunition geeignet. Und auch Fakt ist, man bekommt SK3/NIJ3 (teils auch inklusive Weste) für ~1000 Euro, da sind auch schon zwei Platten für Brust und Rücken bei. Quelle: shield-germany (Normalverbraucher) & Obramo (Behördenshop)

VPAM ist neben SK und NIJ eine weitere Zertifizierung von beschusshemmenden Materialien.

Es ist eine unabhängige organisation und VPAM steht für "Vereinigung der Prüfstellen für angriffshemmende Materialien"

Welche nach meinem Wissensstand aktuell Mitglieder aus 6 Staaten umfasst:

Armasuisse Wissenschaft und Technologie (CH)

ARWT – Amt für Rüstung und Wehrtechnik, Felixdorf (A)

Beschussamt Mellrichstadt (D)

Beschussamt München (D)

Beschussamt Saint-Étienne (F)

Beschussamt Ulm (D)

DHPol – Deutsche Hochschule der Polizei, Münster (D)

RMA – Royal Military Academy, Dept. of Weapon Systems & Ballistics, Brüssel (B)

FOR – Forensisches Institut Zürich, Zürich (CH)

HTBLVA – Höhere Technische BundesLehr- und Versuchs- Anstalt, Ferlach (A)

TNO Defence, Security and Safety, Rijswijk (NL)

WIWeB – Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe, Erding (D)

Der Punkt ist daß jede Standardisierung, sei es jetzt NIJ, SK oder VPAM, andere Kriterien umfasst.

Und nur weil eine Platte nach NIJ zertifiziert ist und eine andere nach SK, bedeutet dies nicht das die eine schlechter schützt als die andere. Es bedeutet lediglich das Platte X nach NIJ für den amerikanischen Markt nach deren Standards getestet und zertifiziert wurde. Das bedeutet aber nicht, das Platte X nicht auch die Zertifizierung nach VPAM oder SK bestehen würde, wenn sie von entsprechender Stelle darauf geprüft werden würde. Die einen Messen nach Meilen, die anderen in KM, so sieht's aus.

VPAM versucht diese Lücke langsam zu schließen und einen unabhängigen Standard für die Versuchskriterien zu finden

Ergänzend möchte ich noch zu den vorherigen Beiträge folgendes hinzufügen.

Panzerbrechende Munition

Ist in Deutschland für Jäger und Sportschützen verboten.

Wenn die Munition also nicht aus Behörden- oder Bundeswehr Beständen stammt, ist es höchst unwahrscheinlich damit konfrontiert zu werden.

Desweiteren:

Selbst wenn man durch Plünderung von Depots an solche Munition gelangen würde, kann nicht jedes ziviles .223 Gewehre problemlos die 5,56mm der Bundeswehr verdauen (liegt an am engeren Patronenlager bei Match-Gewehren) was unweigerlich zu Auswurfstörungen führt.

Versteift euch also nicht zu sehr auf diese Geschossart, das meiste was in Deutschland in privatem Besitz herumschwirrt sind Teilmantelgeschosse, die eine hohe Mannstopwirkung haben aber Gegenüber Panzerung wie hartballistischen Platten keine hohe Wirkung erzielen. Es muss also nicht immer der Bundeswehr Standard SK4 sein.

Im Alltag versichert ihr euch ja auch nur gegen dass was euch möglicherweise oder relativ wahrscheinlich zustoßen kann, und nicht gegen das volle Paket inklusive Vulkanausbrüche wenn ihr im Umkreis von 1.500km keinen aktiven Vulkan habt.

Wenn wir gerade beim Thema sind: So genannte Metalpiercing-Geschosse sind aber für Sportschützen erhältlich, meines Wissens nach.

Konnte im netz allerdings keine Angaben finden, ob diese Geschosse Armourpiercing-geschossen ähneln, von der Wirkweise her.

Kannst Du da was zu sagen?

Beispielsweise Metalpiercinggeschosse in +P-Munition im Kaliber 357Magnum, würde ich als Laie schon erwarten, dass sie evtl. Schutzplatten durchdringen könnten.

Militärisch werden Geschosse aus Wolframkarbid benutzt um Panzerung zu durchdringen. Zivil habe ich in Deutschland noch keine Munition gefunden die dazu passen und käuflich wäre.

Zitat

Die in Anlage 1 Abschnitt 3 Nummer 1.5 des Waffengesetzes genannte panzerbrechende Munition sowie Munition mit Spreng- und Brandsätzen und Munition mit Leuchtspursätzen sowie Geschosse für diese Munition, soweit sie nicht vom Gesetz über die Kontrolle von Kriegswaffen umfasst sind, ist zukünftig verboten. Soweit derartige Munition oder Geschosse besessen werden, können sie ebenfalls im Rahmen der Amnestieregelung abgegeben werden.

Quelle

Falls du dazu andere Informationen hast bin ich äußerst interessiert. Vielleicht verwechselst du es aber auch mit Hohlspitzgeschossen? Diese (auch umgangssprachlich mit Dum-Dum-Geschossen betitelt) sind tatsächlich für Sportschützen erlaubt, allerdings durchschlagen die keinen Plattenträger.

Sind trotzdem geil 😁

Im übrigen gibt sich das deutsche Waffengesetz alle Mühe um die Polizei etc zu schützen, sprich, alles was irgendwie gegen die Schutzausrüstung der Polizei eingesetzt werden könnte, wird verboten. Aus dem selben Grund ist die FN Five-Seven auch schon seit 16 Jahren in Deutschland verboten, diese verwendet ein besonders kleines Kaliber (5,7x28mm) und ist deshalb in der Lage Weichballistik zu durchschlagen.

Zitat

Während diejenigen Munitionssorten, die nicht auf das Durchschlagen von Schutzwesten ausgelegt sind, in vielen Staaten legal erworben werden können, hat die Bundesrepublik Deutschland mit dem Gesetz zur Änderung des Waffengesetzes und weiterer Vorschriften (WaffGuaÄndG) vom 26. März 2008 generell alle modernen mehrschüssigen Kurzwaffen für verboten erklärt, die für Zentralfeuermunition in Kalibern unter 6,3 mm eingerichtet sind. Damit ist es deutschen Sportschützen und Jägern nicht mehr möglich, Kurzwaffen für diese Munition zu erwerben.

Ich kann dazu echt gar nichts finden, was darauf hindeutet, dass die für Sportschützen erwerbbar wären. habe ich wohl gefährliches Halbwissen aufgeschnappt.

Laut Geschoß und Kaliberbez. - Waffen und Munition (hassel-online.net) "

Also wohl eher nicht für WBK-Inhaber zu erwerben.

Wieder was gelernt. :-)