Isolation. Was tun?

  • Also ich kann nicht "nichts" tun. Spätestens wenn eine Tasse Kaffee getrunken ist brauche ich irgendwas um mich zu beschäftigen, und wenn es nur irgendwas anschauen ist.


    Zu normalen Zeiten erledige ich dann was so halt zu tun ist, wenn ich darauf absolut keine Lust habe surfe ich im Internet. Manche Dinge werden mir da einfach nicht langweilig, ich habe schon 3 Zelte, kann mir aber stundenlang neue Ausrüstung anschauen die ich mir dann sowieso nie kaufen werde. ^^


    Ich denke mal ohne Strom, ohne Internet und andere Menschen drehe ich hohl sobald Bücher langweilig werden.

    Wahrscheinlich probiere ich dann die ganzen Sachen aus die ich mir immer nur in der Theorie anschaue. Muss mal schauen wo meine Liste herumliegt, ein Eigenbau-Holzvergaser müsste da ganz oben stehen. Dann dürfte ein Zeltofen kommen. Da werden schon einige Dinge drauf sein die ich dann mal anpacke.

  • Ich habe halt den Vor- und Nachteil:

    mein Haus ist gut ausgebaut, hat viele Räume für viele Hobbies. Und ich lebe alleine (vorerst)


    Wenn man eine Familie hat oder gar eine Preppergruppe, mit der man super auskommt, die auch so gebalanced ist, dass jeder immer helfen kann egal wobei, hat man immer jemanden zum reden, sich zu unterhalten, man kann bei Problemen mehrere Leute befragen.

    Aber das kann auch mal schnell nach hinten los gehen. Man geht sich auf die Nerven und irgendwann werden selbst Kleinigkeiten ein Grund zu einen Streit weil die Gemüter im Laufe der Zeit flach liegen. Insbesondere wenn man das Haus nicht verlassen darf.

  • Da hast du natürlich Recht. Mit ner Familie ist es sicher nochmal was anderes als mit ner Gruppe relativ Fremder. Die meisten mit Familie können sich das ja dann nicht aussuchen. Die Corona Sache war da ja auch oft ne Zeit in der man gemerkt hat wie gut das geht. Da war aber sicher oft das Problem das man kleine Wohnungen hat. Ich denke das du jeder mit mehr Platz den Vorteil hat das man sich auch mal aus dem Weg gehen kann.

  • Lesen ist immer eine Alternative. Dumm ist nur, dass man die meisten der vorhandenen Bücher schon kennt, man kauft sie sich ja weil man sie lesen möchte. Meine Alternative zu den Büchern im herkömmlichen Sinne sind e-books.

    Ich bin schon recht früh zu diesen Medien gewechselt, ich hatte mir das Urgestein der Lesegeräte gekauft, ein "Rocket book" und bin als dieses meinen Ansprüchen nicht mehr genügte zu einem Reader mit eInk-Schirm gewechselt. Perfekt für mich.

    Als zweite Alternative benutze ich "Readly", für nen 10er im Monat Zugang zu Illustrierten für nahezu jedes Interessengebiet und einigen Tageszeitungen. Da kann man wirklich nix falsch machen.

  • Wie gesagt.

    Jeder von uns lebt anders, nimmt Situationen anders wahr.


    Ich hoffe dass meine Beiträge jetzt nicht irgendwie so geklungen haben, wie wenn es für alle gelten soll. Kann schließlich ja auch nur ein Thema so (be)schreiben wie ich es halt sehe.

    Aber genau so wichtig finde ich auch zu lesen, wie andere etwas sehen.

    Mehr Blickpunkte auf ein Thema, andere Ansichten, umso besser. Hierbei gilt ja NICHT der Spruch "zu viele Köche verderben den Brei" :D Das ist eher was im praktischen Sinne wo was schief gehen kann^^

  • Eine Frage ist aber noch nicht genau geklärt, Wann fängt isolation an?

    Das ist eine fundamentale Frage. Schade dass ich vergessen habe, dies in meinen Eingangspost zu schreiben.

    Habe auf Anhieb nur das gefunden:

    https://neueswort.de/isolation/


    Dennoch denke ich, ist es auch teilweise von Person zu Person wohl unterschiedlich. Manche fühlen sich wohl schon in einer Isolation, wenn die Haustüre geschlossen wird und sie nicht raus können (z.b. durch einen gebrochenen Fuß oder ähnlichen, will jetzt Corona ungern als Beispiel nehmen). Für mich ist Isolation Raumabhängig und es kommt auch auf die Psychologie an.

    Würde ich es jetzt ganz genau nehmen, war ich aufgrund der Witterung in Isolation für eine knappe Woche, konnte dennoch das Haus verlassen, wenngleich meine Bewegungsfreiheit eingeschränkt war. Konnte also nicht ins Auto steigen und ins nächste Dorf bzw. Stadt fahren.


    Daher könnte ich von meinen persönlichen Standpunkt aus sagen: Isolation beginnt, wenn die Bewegungsfreiheit sich einschränkt.

  • Mal weg von einer Definition, Isolation (eines oder zumindest sehr weniger Individuen) ist Kopfsache, da könnte jeder Psychologe sicher Abhandlungen drüber schreiben.

    Ist sehr von Gewohnheiten und Lebensumständen abhängig. Ein Mensch kommt heim, die Wohnung ist still und leer und er fühlt sich einsam, ein anderer kommt in die stille leere Wohnung und fühlt sich frei und ungezwungen.

    Beides lässt sich nachvollziehen.


    Was viel ausmacht ist ob diese Isolation auch aus eigener Kraft relativ zeitnah wieder beendet werden kann. Das ist wohl der große Unterschied in einer Notlage.


    Falls dich das wirklich interessiert bin ich mir sicher dass es einiges an Literatur zu diesem Thema zu finden gibt. Prinzipiell müsste es ja jedem Strafgefangenen im Knast so ähnlich gehen.

  • Nun ja wenn ich im Falle dieses Forums von "Isolation" spreche, meine ich schon, dass man durch eine andere Gewalt dazu gezwungen wird, in Isolation zu leben.

    Dass die Bewegungsfreiheiten sehr eingeschränkt wären.

  • Man muss also ganz viel Abwechslung auf engsten Raum verfügbar haben. So lange man Strom hat geht das Digital am besten. Aber was macht man mit den Körperlichen Bewegungsbedürfnissen? Jogging auf der Stelle?

  • Man muss also ganz viel Abwechslung auf engsten Raum verfügbar haben. So lange man Strom hat geht das Digital am besten. Aber was macht man mit den Körperlichen Bewegungsbedürfnissen? Jogging auf der Stelle?

    Da hab ich was in einer Muckibude gesehen dort kann man zb einen Film schauen wenn man den Strom dazu durch Strampeln, auf einem Laufband/Stepper und anderen Möglichkeiten erzeugt.

  • Ich kann sehr gut nachvollziehen, daß einem das Alleinsein auf dauer auf den "Sack" geht. Doch es kommt wirklich auf die Psyche und die mentale

    Verfassung eines jeden Einzelnen an, wie man damit fertig wird.

    Mir zum Beispiel tut das böse "C" seit nunmehr 18 Monaten so richtig gut, weil mir die Leute berufsbedingt (ich bin selbstständiger Kfz-Meister) nicht mehr

    so sehr wegen jedem Furtz, der Ihnen quersitzt, auf den Zeiger gehen, da ich in meinem Betrieb klare Regeln aufgestellt habe.

    Einfach so vorbeikommen ist nicht;entweder stellst Du die Kiste her und wifst den Schlüssel ein, oder Du must halt woanders hin.

    Und vorher anrufen find ich auch ganz toll.

    Ich hab halt beim Arbeiten lieber meine Ruhe und mag es gar nicht, wenn mir einer mit seinem Geqatsche auf die Nerven geht.Mir als Einmannkasperltheater geht das schon manchmal ziemlich auf die Nerven.

    In meiner Freizeit bin ich nie ohne irgendeine sinnvolle Beschäftigung (nach dem Motto: Freitag ab eins macht jeder seins)

    Da ich auch auf einem ehemaligen Bauernhof lebe(dieser aber leider mittlerweile mitten im Gewerbegebiet liegt) habe ich mir die Versorgung unseres Tierbestands auf die Fahne geschrieben.

    Neben der Versorgung unserer Hühner und Katzen(die ich nicht mehr missen will) baue ich sehr viele Nisthilfen für Wildvögel, die bei uns leider kaum noch Lebensraum finden. Und mit dieser Beschäftigung wird mir nie langweilig, da es immer so viel zu tun gibt.Zudem kommt es immer wieder zu Instandsetzungsarbeiten an Haus und Hof oder am Maschinenpark, sodass es mir niemalsnie langweilig wird.

    Ich kann aber auch Menschen verstehen, die Kontakt zu anderen brauchen da sie sonst im wahrsten Sinne des Wortes eingehen würden wie eine Priemel.

    Das ist halt eine grundlegend genetische Veranlagung, die man sich nur schwer an oder abtrainieren kann.

    Ich für meinen Teil könnte mir, ohne wie ein Almöhi zu wirken, eine mehrwöchige Auszeit von der "Zivilisation" sehr gut vorstellen.

  • So ähnlich geht es mir auch. Ich habe während des LockDown Über Stunden abgebaut, und es regelrecht genossen Tagelang allein zu sein. Teilweise hatte ich meine Tochter zu Besuch, wir sind tief in den Wald gefahren und mit unserer Hündin stundenlang spazieren gegangen. Wir haben gelesen, in Foren gesurft, gekocht... für mich war die Zeit sehr angenehm.

  • Ist doch schön. In der heutigen Zeit gibts viele Möglichkeiten. SEHR viele sogar.

    verstehe dennoch nicht wie manche sagen "mir fällt die Decke auf den Kopf" weil ich nix machen kann :D

  • Bücher über Bücher über Bücher. Bei Isolation muss der Verstand gefüttert werden.
    Neben den vielen genannten Dingen und Themen hier schwöre ich auf guten Lesestoff.


    Im besten Fall dann auch etwas praktisches:
    - Sunzi, The Kunst des Krieges
    - Neurolinguistisches Programmieren


    Meine Favoriten. Halten den Verstand beschäftigt und haben praktisch anwendbare Themen.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Heute war bei mir ein Couch-Tag.

    Viel gemacht habe ich heute nicht, außer ein paar Hausarbeiten, weil überraschenderweiße kam heute der Schreiner mit einem LKW und einen Trupp Arbeiter und haben heute mein Werkstattlager schon fertig aufgestellt und morgen machen sie den Rest der Werkstatt (schön wenn sie eher kommen als erwartet)


    Da habe ich beim Aufräumen ein paar alte ausgedruckte Bilder von mir gefunden die ich vor Jahren mal gemacht hab aus langeweile. Das war ne Zeit wo ich mir oft vorgestellt habe, wie eine Prepperinsel aussehen sollte :D

    Diese "Prepperinsel" war nur ein Gedankenkonstrukt. Mehr also nicht.

    Mir ist dann eines aufgefallen:

    angenommen ich wäre alleine auf der Insel, alles läuft prima, mein Bunker ist sicher, ich bin unentdeckt mitten auf den Pazifik. Wie aber fühlt sich Sicherheit an wenn man dennoch auf dieser Insel isoliert ist vom Rest der Welt?

    Und selbst wenn du den schönsten Strand der Welt hat, bringt es dir was?

    [Blockierte Grafik: https://media.nomadicmatt.com/maldivestop001.jpg]


    Am Anfang ist es schön und toll. Wenn man vielleicht dann doch in einer Gruppe dort ist, die Nachbarinseln weiter weg und kein Flugzeug über einen wäre, kann man auch schön dort grillen.

    Was aber wenn man emotional Leer ist durch die vielen Wochen und Monate, man nur noch auf die Nachricht wartet "Ihr könnt wieder nach Hause"

    WAS also tun wenn man teilweise anfängt die Wellen zu zählen? Was macht aus einen sowas, emotional?

  • Ich verfolge zu der ganzen Idee immer auf einem Privatsender *Naked Survival' und finde es sehr spannend wie sich die Teams, Gruppen und teilweise dann auch Einzelkämpfer so entwickeln und mit der Situation umgehen.

    Von rum sitzen bis jagen, bauen und so ist alles dabei. Sicher plant man viel und doch ist dann viel abhängig wie es dort so ist und läuft.