• Hm :/ ,

    Was soll mir dieses Video sagen?

    Er hat ein Diagramm in dem er sichtbar macht an welchem Tag und zu welcher Tageszeit welcher Kraftwerkstyp wie stark an der Gesamtproduktion beteiligt ist, für Deutschland und Frankreich. Okay. Er hat erklärt was für Daten er verwendet und wie. Okay. Er hat angemerkt welches Land was für Kraftwerkstypen mit welcher Verteilung hat. Okay. Das Ergebnis hat er als Video, ist schön anschaulich. Okay.

    Das Ergebnis ist jetzt auch nicht überraschend. Deutschland ist mit 50% Solar und wund angegeben. In Deutschland schwankt die Produktion aus diesen Kraftwerken sehr stark, jeden Tag, zwischen Tag und Nacht. Sollte auch ohne das Video logisch sein. Mit sinkender Solarleistung steigt der Anteil anderer Kraftwerke, ist auch logisch.

    Frankreich hat 4/5 seiner Kraftwerke Atomar, da kann nicht viel schwanken, ist auch logisch.

    Okay, bis hier hin hat er also ein Video gemacht das bekannte Fakten visualisiert. Okay. Und nun?

    Sein Fazit:

    Die Datenpunkte springen unterschiedlich hin und her. Ja, ist richtig.

    Blackout muss er auch noch erwähnen, und das sagt er wörtlich, und er äußert seine Theorien wann und warum es zu einem Blackout kommen könnte, hat aber nichts mit dem Diagramm zu tun und lässt sich daraus auch nicht ableiten.

    Wir brauchen Speicher. Ok, taucht in dem Diagramm aber nicht auf. Speicher würde tatsächlich helfen CO2 zu sparen indem weniger Fossile Kraftwerke Nachts übernehmen müssen. Der Einsatz von mehr oder viel mehr Speicher hätte aber keinen Einfluß auf die Blackoutwarscheinlichkeit. Wenn man in seinem Diagramm den Speicher zu den Solarkraftwerken zählt, dann würden die Datenpunkte nicht so stark hin und her wandern. Okay, ja und?

    Ob man den Begriff Zappelstrom verwenden kann? Je nach Zusammenhang schon, für dieses Diagramm aber nicht den es zeigt keinen Strom.


    Mein persönliches Fazit:

    Er hat eine Schone Visualisierung bekannter Fakten gemacht.

    Er weiß auch nicht wann ein Blackout kommt, da kann er auch nur vermuten.

    Für ihn sind Speicher die einzige Lösung gegen Blackout.

    Ich bin schon froh das er nicht Atomkraftwerke vorgeschlagen hat, gerade die Französischen würde ich auf Grund des hohen Alters schon fast zu den Fossilen zählen. 8o


    90% des Videos kann ich sagen das er Recht hat, auch sein Diagramm stimmt soweit. Sein Fazit und seine Vermutungen kann man aber mit dem Diagramm nicht belegen.

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Und damit sind wir wieder beim eigentlichen Thema: was hat der Titel mit dem inhalt zu tun?


    Meiner Meinung nach nicht viel: der Titel lockt Neugieriege an, das Diagramm als Füllstoff sieht nach Wissenschaft aus und am Ende kommt die eigentliche Botschaft, die unter dem Eindruck des Diagramms als fundiert erscheinen soll. Aber um nicht als Lügner dazustehen bleibt er bei der Wahrheit : Er weiß es auch nicht!

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Das ist aber ein allgemeines Problem in unseren Prepperkreisen, es wirft Geld un Zuschauer ab, also werden dreckige Tricks gespielt "Clickbait mit mind. 10 Minuten Playtime für die ideale Ausschüttung von Geld durch Google". So spielen wir nicht.


    Meine Zustimmung hast du hier schonmal voll und ganz. Aber ich vermute, dass die Hintergründe für den Blackout die hier in betracht gezogen werden, Mängel an Produktion seien und das kann man mit Speichern lösen. Also nur "Oh nein, wir produzieren jetzt im Moment nicht genug um den Bedarf zu decken". Was meinem Verständnis nach höchstens zu temporären und regionalen Ausfällen führen könnte, aber nicht zu einem Blackout. Gewiss, das ist lösbar durch Speicher, wenn sie auch gefüllt werden können.


    Generell ist das aber tatsächlich nicht so drastisch wie in einem spannenden YouTube Video mit dem zweck der Generierung von Views dargestellt werden mag. Und wie du auch so gut gesagt hast "Das beschriebene Problem ist logisch. Verständlich." Der begriff BlackOut wird einfach echt doll umhergeworfen für jede noch so kleine Kleinigkeit die irgendwas mit Elektrizität zu tun hat. Verkauft sich gut.


    Wie auch immer, zu einem Blackout führt das beschriebene Problem aus dem Video nicht. Nennenswerte Anlagen können solche potentiellen Versorgungsmängel temporär abfangen. Der spricht hier halt über "zu wenig Strom". Gewiss, blöd, könnte passieren, aber hätte keine drastischen Auswirkungen.


    Zu einem BlackOut gehört deutlich mehr. Ein dezentraler, regional übergreifender, digitaler Angriff auf die Steuerungseinheiten die zur Regelung von Stromzuleitungen verantowrtlich sind, das wäre schon weniger amüsant und längerfristiger und überregionaler. Aber da müsste man ja einen Feind vermuten und politisch werden damit das Klicks generiert. Das hingegen würde definitiv zu einem BlackOut führen - unter der Voraussetzung, dass solche Zu- und Weiterleitungen von Strom digital geregelt sind, was sie voraussichtlich sind.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Prinzipiell kann man unter den richtigen Umständen mit allem einen Blackout auslösen. Da reichen schon normale Unfälle, missachten von Vorschriften oder einfach nur Dummheit. Dazu kommen dann noch Sabotage, Terrorismus oder andere Arten von Angriffen. Die Gefahr eines Blackout ist also durchaus real. Wie warscheinlich der ist kann niemand mit Sicherheit sagen, wann auch nicht. Vorbereitet sein ist also erstmal nicht falsch.

    Technisch ist unser Stromnetz ein recht komplexes, aber auch robustes Gebilde. Das europäische Verbundnetz ist eines der Stabilität der Welt. Wie oft und wie lange hattest du in den letzten 10 Jahren einen Stromausfall? Für gewöhnlich sind das lokal begrenzte Ereignisse, häufig in Verbindung mit Bauarbeiten. Für uns ist ein funktionierendes Stromnetz so selbstverständlich das wir Angst bekommen wenn wir unsere Abhängigkeit vom Strom erkennen, damit kann man Geld verdienen oder politische Meinungen beeinflussen.

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Voll und ganz. Eines meiner Lieblingsthemen. Mit dem "Stromausfall" wird richtig viel Welle gemacht durch alle möglichen Influencer, dabei, und das ist echt cool, dass das so erwähnt wurde, ist das Stromnetz in Deutschland echt cool, robust, stabil und mehrfach abgesichert durch mehrere Backups.


    Die Faszination der "Prepper" (Influencer und die die es Konsumieren) am BlackOut liegt in der Mischung zwischen "Es ist schlimm genug, sodass es mich betreffen kann"(individuelles Betroffensein) und "Naja, aber passiert ja dann doch nichts wildes, mein Leben ist dann ja nicht in Gefahr"(Aber nicht ganz so schlimm) und "Hier kann ich meine irrationalen Ängste vor der Welt, Gesellschaft und meiner selbst hin verlagern, denn es ist unwahrscheinlich, aber pompös genug um eine Angst zu sein, die aber eben nicht ganz so schlimm ist"(Aber schlimm und faszinierend genug um den Fokus auf *das* Problem zu lenken).


    Der mensch verlagert seine reellen Ängste gerne auf unrealistische Szenarien, die weit in der fiktiven Zukunft liegen, aber die dürfen auch nicht so schlimm sein, sonst werden das noch echte Änsgste. Und daher verkauft sich der Stromausfall so einfach, geht weg wie warme Semmeln am Morgen beim Bäcker (naja, heutzutage beim Supermarkt ^^).


    Krieg ist schon nicht so witzig, das wird abgetan als unwahrscheinlich, obwohl wir einen haben und das Szenario definitiv tödlich ist. Stromausfall wird irrational ver-wahrschnlicht, weil man da ja nicht so viel Angst vor haben braucht, aber wäre schon gruselig genug.


    Das "schöne" am Thema BlackOut ist, dass man sich davor recht leicht wappnen kann. Taschenlampen, Batterien, externer kleiner Kocher, etwas Extraklamotten, bisschen Entertainment ohne Strom (mp3player, Bücher, Brettspiele etc pp). Da ist man fix ein "echter Prepper" mit. BlackOut ist so das "Einstiegsthema" für werdende Prepper, bis sie sich mit echt schlimmen und wahrscheinlichen Problemen befassen die von sich aus unabwendbar sind und den Gedankenstrom in eine Apathie schicken die Depressionen gleicht - denn es gibt auch viele Themen auf die man sich nicht so einfach vorbereiten kann, wie auf einen unwahrscheinlichen Stromausfall der kaum Konsequenzen hat für das eigene Individuum.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Wir versuchen in Deutschland gerade einen recht umfangreichen Umbau unserer Energieinfrastuktur, weg von Fossielen und Atomaren Kraftwerken, hin zu immer mehr regeneratieven und CO2-neutralen Konzepten. Da muss man vieles neu denken und altbekanntes überarbeiten. Die meisten verstehen die Unmengen an Zusammenhängen nicht oder nur teilweise, ich denke da wird mir Robinson 07 sicher zustimmen. Ich verstehe bei weitem auch nicht alles.

    Früher war es einfacher. Es gab ein Kraftwerk und das versorgt eine Stadt. Damit es in der Stadt nicht dunkel wird muss man genug Kohle reinschaufeln....

    Heute haben wir ein Europaweites Netz, bestehend aus einer unfassbar großen Anzahl Verbraucher jeder Größe, einem vermaschten Leitugsnetz über Ländergrenzen hinaus bis zum abgelegenen Wochenendhaus und einer großen Anzahl verschiedener Kraftwerke. Dazu kommt noch das eine Anzahl verschiedener Konzerne, die Strombörse, verschiedene Behörden auf nationaler und europäischer Ebene, Umweltschutz und Politische Interessen dabei mitmischen. Das verstehen der Technik, der Marktregulatorien und Mechanismen kommt auch noch dazu. Das kann keiner alles im Detail im Auge behalten, so viel Zeit hat keiner. Aber unsere 82 Millionen Bundestrainer wissen auch da bescheid und haben für die kompliziertesten Probleme eine einfache Lösung: mehr Speicher, weniger Solar, keine Wärmepumpen oder Elektroautos, ...

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Das ist spannend, bei dem Thema sind wir hier glaube ich eine gute Zusammensetzung an Erfahrungen, meine Wenigkeit hat Jahre im Vertrieb mit den Endverbrauchern verbracht. Das hat zwangsläufig zu Netzbetreibern geführt und vielerlei nebeninfos aus allen Bereichen von Pumpen, über Netzrechte bis hin zu Preisgestaltungen. Und auf Eurer/Deiner Seite haben wir anscheinend einiges aus den physischen Bereichen des Themas - Produzenten, Leitungen, Verinbarungen, technische Lösungen.


    Also aus Kundensicht gibt es nur eine Sorge: Preis. Egal woraus er besteht.
    Und das durchschnittliche Kundenwissen beruht auf: Gibt halt Strom, hoffentlich bleibt's so.


    Dass da Netzbetreiber mit ihren Leitungen zwischengeschaltet sind, Produktionsstätten (nennt man das so? ^^) für Strom, Zwischenhändler, internationales Recht etc pp das ist egal. Und aus sowas entsteht das Interesse für jeden der irgendwas von Stromausfall erzählt. Viele Fachbegriffe, Daten und Tabellen werden doch vom Endpublikum ignoriert "Yoah, der weiss schon was er sagt". Es ist mir eine Freude.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • ...und einige Dinge sind ganz entscheidend....in vielen europäischen Ländern gibt es die " -1" Regelung nicht, das es macht nun auch für uns gefährlicher, und dann die Tatsache, das wir sichere , CO günstige , immer verfügbare Kernkraftwerke aus Ideologie und Stolz abschalten ohne vorher für sicheren Ersatz zu sorgen...

    es hätte so gehen sollen, erst sichere und immer verfügbare Energie Alternativen aufbauen und dann evtl. Kernkraft abschalten..

  • sichere , .... , immer verfügbare Kernkraftwerke

    Ist das eufemistisch gemeint?

    Das deutsche Kkw betriebstechnisch auf einem guten Stand waren ist mir bekannt. Die interne Sicherheit ist auch sehr gut gewesen. Was das immer verfügbare angeht haben doch gerade die Franzosen uns die letzten Jahre gezeigt wie unzuverlässig ain Atomkraftwerk im Klimawandel wird. Nicht ohne Grund kaufen sie unseren Solarstrom. Auch die externe Sicherheit ist ein Problem. Hier zeigt uns gerade der Russische Krieg in der Ukraine was passiert wenn man nur einige zentrale Kraftwerke hat, denn die sind für Angreifer ein leichtes Ziel. Deshalb baut die Ukraine derzeit verstärkt Solarfelder, denn die sind billig, schnell und einfach im Aufbau und Reparatur und durch den dezentralen Charakter viel robuster. Was die beschaffung von Brennstäben und entsorgung des Atommüll angeht will ich gar nicht anfangen.

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!