Tauschmittel für die Krisenzeit

  • So jetzt habe ich da mal eine ganz andere Frage an euch: Jetzt hat man sich mit ein paar guten Tauschgegenständen eingedeckt, die Krise kommt. Und was macht ihr jetzt? Wie macht ihr auf euch als mögliche Tauschpartner aufmerksam, ohne dass Plünderer auf euch aufmerksam werden?

    Tauscht ihr nur mit Bekannten oder grade mit Unbekannten?

    Wir wohnen in einem kleinen Ort, da spricht sich ja sofort herum, wenn jemand was da hat. Und wenn euch dann Bekannte ansprechen? Die einfach so etwas haben wollen? Habt ihr euch da auch schon Gedanken drum gemacht? Bin da etwas überfragt.

  • Nur mit Bekannten. Und auch die wissen nichts, sehen nichts, hören nichts. Ich würd' sagen das ist sowas wie auch jetzt schon funktioniert was abseits der Gesetze läuft. Wenn man jemanden kennt der jemanden kennt kennt man jemanden mit dem handeln kann, sonst eher nicht. Bekannte können Unbekannte dazuholen, aber übernehmen die Verantwortung für jene. Wenn etwas schief läuft tragen die Bekannten die Verantwortung.


    Das kann man natürlich nur machen, wenn man sporadisch Handel betreibt. Wer für einen richtigen Schwarzmarkt vorgesorgt hat, der muss sich seine eigenen gedanken dazu machen wie er das handhabt.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Ich hab nicht vor in irgendeiner Form Handel zu treiben. Meine "Waren" sind mehr als "Last Resort" gedacht in Fällen in denen nichts mehr hilft außer vielleicht Bestechung.

    Alles was ich brauche hab ich selbst, falls was unvorhergesehenes eintritt wird es anderweitig 'beschafft'.

    PERFER ET OBDURA

  • Konz

    Hat den Titel des Themas von „Luxus und Tauschmittel“ zu „Tauschmittel für die Krisenzeit“ geändert.
  • Ich baue jetzt schon mein Tausch-Netzwerk aus. Die wissen zwar nicht, was ist habe, aber was ich kann und umgekehrt und wissen wen wir zwecks Tausch fragen können.

    Das funktioniert auch in der Großstadt.

  • Aus Erzählungen meiner Großmutter, hat sie 1945/46 in Berlin ihre Schneidereien gegen Essen getauscht. Dass muss wohl Mund zu Mund Propaganda gewesen sein.

    Auf alten Bildern aus der Zeit habe ich gesehen, dass irgendwo dran stand „Suche Kartoffeln, biete Wintermantel“ .

    Überlebt haben die nur, weil im selben Haus ein Zigarettengeschäft war, dessen Inhaber immer die Soldaten mit Zigaretten bestochen hat, doch bitte eine Strasse weiter zu kämpfen.

    Eine Dame aus der Nachbarschaft, hat ihre Tanzkünste gegen Essen getauscht.

    Usw.


    Das zeigt wie wichtig Tauschmittel und handwerkliche Dienstleistungen sein können.

    Aber etwas zu können, kann schwer geplündert werden. (Kann es auch).

  • Guten Morgen allerseits.


    Also auch ich möchte hierbei etwas sagen von meiner Uroma und wie ich es in der Zukunft sehen würde:

    meine Uroma lebte im bayerischen Wald auf nen Bauernhof, der der Familie seit Generationen schon gehörte. Vom Krieg selbst haben sie, weil sie ja sehr ländlich wohnten, nicht viel mitbekommen. Also ja sie hörten im Radio und in den Zeitungen aber jetzt direkt involviert waren sie nicht.

    Als jedoch die Lebensmittel knapper wurden, kamen mehr und mehr Leute in die Gegend auf der Suche nach was zu Essen. Egal ob Fleisch, Kartoffeln, Äpfel, Birnen, Milch, Eier, Käse, sogar Brot (meine Uroma konnte gutes Brot backen^^)

    Dabei kamen alle Leute, selbst die, naja so haben wir es schon immer gesagt, die "großkotzigen reichen Städter" kamen. Lebensmittel waren DAS Tauschgeschäft. Aber nur um uns hier zu verstehen, man hat es nicht ausgenutzt. Man hat nur so viel getauscht, was man halt konnte. Was hat meine Familie bekommen? Relativ teure Sachen.

    Angefangen schon Schmuckstücken und Uhren bis hin zu teuren Wein. Meistens wurden Lebensmittel gegen Lebensmittel getauscht. Dann kamen Genussmittel wie auch Zigaretten, Bier, Alkohol. Manchmal aber auch Teppiche, Klamotten.


    So wie sehe ich es in der Zukunft?

    Nun es kommt natürlich drauf an, was man hat und was man braucht. Auch wenn sich die Zeiten verändert haben, so denke ich persönlich, dass das Tauschgeschäft in Krisenzeiten sich vom Grundprinzip her nicht verändert haben. Man braucht halt was man braucht. Und wenn jetzt derjenige, der etwas hat und mit dem man tauschen will, kein gieriger Geldsack ist, kann man auch wenn man ein wenig "mehr" hinblechen muss, gut was bekommen. Daher denke ich, wird man in Zukunft weiterhin versuchen, Lebensmittel zu bekommen und tauscht dafür Sachen ein, die einen in der dort aktuellen Situation wenig bringt. Also auch wieder Genussmittel und Luxusgüter gegen Lebensmittel. Denn wie heißt es so schön? Gold kann man nicht essen.

  • Da gebe ich dir definitiv recht.

    Auch wenn meine Vorfahren zu den Leuten gehörten, die zwar nicht viel Geld, hatten, aber ihr Silberbesteck gegen ein paar Kartoffeln eintauschen mussten.

    Wenn die Kinder Hunger haben, gibt Frau halt alles weg.

  • Da gebe ich dir definitiv recht.

    Auch wenn meine Vorfahren zu den Leuten gehörten, die zwar nicht viel Geld, hatten, aber ihr Silberbesteck gegen ein paar Kartoffeln eintauschen mussten.

    Wenn die Kinder Hunger haben, gibt Frau halt alles weg.

    Genau.

    Ich denke so wird es sich auch im Bezug auf Genussmittel wie Alkohol und Zigaretten sein.

    Sicher, in einer Krisenzeit wird man nicht gleich am Anfang mit sowas aufwarten, sondern bezahlt noch mit Geld. Aber wenn man irgendwann nicht mehr an Geld ran kommt, kommen halt die Genussmittel und "Luxusgüter". Also Dinge, die man nicht als Lebensnotwendig erachten kann. Wobei ich sagen muss: für jemanden der gerne Alkohol trinkt und/oder gerne raucht, der braucht es ja. Und wenn solche Leute nicht mehr die Möglichkeit haben, diesen Konsum zu... naja konsumieren und es zu Ausfallerscheinungen kommt, dann wird für solche Leute die Zeit schlimmer, denke ich zumindest.


    Man stelle sich eine Preppergruppe vor, 10 Menschen. Davon sind 3 oder 4 dabei, die immer ihre Zigaretten brauchen. Ich denke mal, nach einer gewissen Zeit wo sie auf "Entzug" sind, werden sie gewisse Ausfallerscheinungen haben und das wird sich negativ auf die Gruppendynamik und die allgemeine Lage der Gruppe auswirken, bis im Extremfall sogar zur Zerstreuung der Gruppe.

  • Daher Lager ich genau solche Sachen in meinem Krise Vorrat.

    In Alkohol in den ganz kleinen Flaschen.

    Mit dem kann ich im Notfall auch desinfizieren.

    Ich lag aber auch Schokolade ein.

    Auch das ist bei vielen Leuten ein Suchtmittel, oder Medikament, oder Nahrungsmittel, oder Währung.

    Und die rotiert immerhin recht zuverlässig 🤪

    Aber auch ohne Krise betreibe ich schon recht erfolgreich Tauschgeschäfte, sogar mit den Bauern des Umlands.