Prepper für eine Reportage gesucht

  • Liebe Ekaterina,


    ich sag's mal direkt: Du wirst hier, wie auch in jeglichen anderen "Prepper-bezogenen" Foren oder Social-Media-Seiten, Probleme haben, freiwillige InterviewpartnerInnen zu finden - bei dem ein oder anderen Forum sicher sogar direkt hinausgeworfen werden.


    Wir "Prepper-Gemeinschaft" sind relativ scheu: zu oft werden und wurden solche Reportagen und Dokumentationen (bei jeglichen Sendern und Formaten, von Müll bis seriös) bloß gedreht, um "Prepping" an sich schlecht zu machen, zu framen. Um sich für Einschaltquoten an billigsten, allseits bekannten Klischees zu bedienen (alle Prepper sind komplett abgedreht und haben einen an der Nuss, alle rechts, vermutlich bewaffnet und gefährlich, usw.)


    Dir würde es hier vermutlich sehr viel mehr helfen, wenn du ein wenig Dein Drehkonzept beschreibst - was ist der Fokus Deiner Reportage, was für Prepper suchst Du als InterviewpartnerInnen, worum soll's gehen? Mit Deiner kurzen Nachricht, mit null Informationen, wird sich vermutlich niemand ernsthaft melden. Wir haben einfach alle zu viel Mist mit den Medien erlebt.

  • Es seidenn,


    ich übernehme das. Die bisherigen Formate liefen ganz gut, ich sage es mal aus eigener Erfahrung, dass es sehr viel daran liegt wer der Prepper ist und was er von sich gibt. Man kann mit guter Kommunikation auch mit den "bösen Medien" gute Beiträge für alle Seiten schaffen.


    Gewiss ein witziger Doomsday Illuminati Dulli verkauft sich gut beim Michel, aber solche findet man hier nicht. Der Micha hat aber durchaus Recht, nur aufzutauchen mit "ich such' 'nen Prepper für irgendwas mit Medien" ist halt echt nichtssagend, welcher Format? Welches Thema? Vllt hat einer Bock, aber kann zum Thema nichts beitragen, vllt hat einer nur Bock, wenn es spezifische Themen sind etc.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Hm, ich hätte auch kein interesse ein Interview zu geben, ich bin auch schon zu alt.

    Mich würde aber interessieren in welche richtung die Fragen gehen oder was die Thematik ist.

  • Ich denke unser Forum wird eh überwacht / mitgelesen...von da her könnte es egal sein.

    Wollen wir davon mal nicht grundsätzlich ausgehen. Auf eine E-Mail gab es binnen der letzten Woche keine Reaktion, so wichtig scheint denen das wohl nicht zu sein. Next.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Ich wäre nicht verwundert wenn das eine Art Standardwert ist der in mehreren Foren hinterlassen wurde, dann warten we sich innerhalb von 4 Wochen alles meldet und dann wird durchsortiert.

  • Dann schlage ich dich mal in die gleiche Kerbe wie die Kollegin vom WDR: ich arbeite gerade an einem Theaterstück über den Weltuntergang und die Angst der Menschen davor. Dabei muss es in unserem Stück nicht ausschließlich um die biblische Apokalypse gehen. Die Vorstellung einer Krise sind ja sehr vielfältig. Das kann auch ein Zusammenbruch der Gesellschaft sein, ein Zusammenbruch des Stromnetzes oder des weltweiten Klimas. Für einige im Publikum ist es ja auch schon ein Weltuntergang, wenn die Lieferketten zusammenbrechen und ihr Flatscreen im Suez-Kanal feststeckt.

    In meinem Umfeld merke ich gerade viele dieser diffusen Ängste, gegen die alle aber meinen nichts tun zu können. Wenn man sich diese Werbespots des BBK anschaut, dann kriegt man ja schon den Eindruck, dass man im Fall der Fälle nicht unbedingt auf den Staat vertrauen kann. Ich würde während des Theaterstücks aber gerne an ein paar der Ängste mit dem Publikum arbeiten und zeigen, dass man sich durchaus selbst auf Krisenfälle vorbereiten kann, ohne gleich für einen Reichsbürger gehalten zu werden.

    Ich persönlich bin bei dem Thema aber recht am Anfang und würde mit meiner Familie gerade vielleicht einmal die ersten Tage durchkommen. Deswegen suche ich nach jemandem mit ein bisschen mehr Ahnung und Glaubwürdigkeit.

    Mir ist es bei dieser Form des Theaters eben wichtig, dass wir unser Wissen nicht nur aus Büchern und dem luftleeren Raum greifen, sondern mit den Darstellern echte Menschen für ein oder zwei Tage treffen und die Erfahrungen dann auch per Video auf die Theaterbühne bringen.

    Wenn also jemand von euch Interesse hätte, dazu beizutragen, würde ich mich sehr über einen intensiveren Austausch freuen.


    Man kann mich jederzeit entweder hier oder unter der damals lustig klingenden Adresse „geldrevolution@gmail.com“ erreichen.


    Danke,

    Konrad

  • Moin,


    Schön das Du Dich hier mal rein schaust.


    Ohne verurteilen zu wollen, staune ich über das aktuelle Interesse, viele die ( sorry, nur solche, die sich selbst angesprochen fühlen ) die sich jahrelang lustig gemacht, verurteilt.... haben, wollen nun Auskünfte, das Thema auf die Bühne / in die Medienwelt bringen...


    Ich gaub nicht das Du hier Leute dafür finden wirst...wenn Du hier intensiv gelesen und gesucht hast, ist Die sicherlich aufgefallen, das es die letzten Monate sehr ruhig hier geworden ist. Warum wohl ? Ist doch früher ein Post nach dem anderen über private Vorsorge gekommen...

    In Anbetracht der Lage, und des plötzlichen Interesses , auch dubioser Gestalten, halten wir uns sehr zurück und geschlossen.


    Ich persönlich bedauere auch , das dieses Forum so öffentlich ist, da es aus oben genannten Gründen, unseren Austausch unter Ehrlichen fast zum erliegen gebracht hat.

  • Dass euch das plötzliche Interesse nervt oder zumindest verwundert, kann ich verstehen. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich euch vorher belächelt habe. Ich habe einfach nicht über Vorsorge nachgedacht bis auf einmal das Klopapier alle war und klar wurde, dass unser System nicht so verlässlich ist, wie man sich das gerne ausgemalt hätte.

    Wenn man sich selbst vorbereiten will, gibt es ja viele Bücher und Infos im Netz, aber vieles scheint da auch nicht vertrauenswürdig oder fundiert zu sein. Da wäre es toll, das mal mit Menschen mit echten Erfahrungen gegenzuchecken, aber da einen Kontakt zu bekommen ist irre schwierig. Das schreibt ihr hier ja auch öfter, dass ihr eher öffentlichkeitsscheue Menschen seid. Was meinst du, woran das liegt, dass die Szene so verschlossen ist? Wäre es theoretisch nicht besser, mehr und mehr Menschen zur privaten Vorsorge zu ermutigen, damit die dann im Fall der Fälle nicht alle bei euch vor der Tür stehen?

  • Absolut deiner Meinung, es ist wichtig, dass Involvierte sich auch am Diskurs beteiligen, daher bin ich ja auch ab und zu in den Medien um eben dieses Einseite Bild etwas aufzumischen.


    Aber gehört auch ein Gegenseitiger Respekt dazu, einfach nur den "Medienprepper" wie ein Asset zu behandeln und auf Abruf mit dem Lock "Aber du hast dann deine 5 Minuten Ruhm" ist nicht so reizend und definitiv nicht vorteilig für die Prepper.


    Eher sowas wie: Lass und den menschen dazu verhelfen Prepper zu werden und denen reelle Gefahren aufzeigen gegen die sie sich eigenständig wappnen können.


    So sehr ich es auch manchmal genieße und Verständnis dafür habe, zu viel Aufruhr ist auch nicht gut, denn der prepper will ja an sich ein entspanntes leben ohne Stress. Nur blöd, dass sich Schlagzeilen besser verkaufen, wenn sie dramatisch sind.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Was meinst du, woran das liegt, dass die Szene so verschlossen ist?

    Da werfe ich mal die mediale Radikalisierung ein. Ein Prepper ist ein Mensch der Vorsorge betreibt. Der eine mehr, der andere weniger. Bei Oma war das ganz alltägliche Voratshaltung, das hat jeder gemacht. Heute sind Prepper in den Medien meist seltsame Typen die Konservendosen im Keller horten oder werden gleich in die rechte Ecke geschoben ("Reichsbürger"). mit dem Durchschnittsprepper kann man einfach keine Schlagzeile aufblasen. Es gibt sogar sehr viele Menschen die der Definition nach Prepper sind, sich selbst aber nie so bezeichnen würden weil sie aus den Medien ein übertrieben einseitiges Bild davon haben was ein Prepper ist. Eigentlich ist die Szene garnicht soo verschlossen, die meisten stellen sich nur eben nicht hin und rufen "Schaut alle her, ich bin ein Prepper!", sondern haben einen ganz normalen Job, normale Familie, und eben einen kleinen Notvorat, eben so wie ihn das BBK empfielt. Und wer dann überlegt was er daran verbessern könnte, der landet dann mit etwas Glück zum Beispiel bei uns.

    Wäre es theoretisch nicht besser, mehr und mehr Menschen zur privaten Vorsorge zu ermutigen, damit die dann im Fall der Fälle nicht alle bei euch vor der Tür stehen?

    Ja.

    Dummerweise geht das nur wenn die Menschen das von sich aus wollen.

    Wir können und wollen nicht missionieren!

    Aber wer Interesse hat und Fragen stellt, dem helfen wir gern weiter.

    Ich habe einfach nicht über Vorsorge nachgedacht bis auf einmal das Klopapier alle war und klar wurde, dass unser System nicht so verlässlich ist

    Das ist in letzter Zeit bei vielen so, besonders in den letzten "Krisenjahren" mit Pandemie und Ukrainekrig und all den Begleiderscheinungen.

    Wie hast du vorher über Prepper gedacht?

  • Bin ich genau deiner Meinung. Die Medienlandschaft hat sich wie viele andere Bereiche krass gewandelt und es geht nur noch um den schnellen Konsum. Das Witzige ist, dass die Nachricht „die meisten Prepper sind keine Reichsbürger, sondern ganz vernünftige Menschen“ mittlerweile die bessere und wichtigere Schlagzeile wäre. Die ist wahrscheinlich aber mal wieder ein bisschen zu lang und kompliziert für die schnelle Medienwelt. Da haben wir es im Theater noch ein bisschen besser, denn wir haben Zeit (zumindest bis das Publikum einpennt) und sind auch nicht so von Einschaltquoten oder Klickzahlen abhängig wie viele andere.
    Du bist ja medial schon gut rumgekommen. Gibts einen Beitrag mit dir oder über dich wo du sagen würdest, so kann man es machen?

  • Wie hast du vorher über Prepper gedacht?

    Ehrlich gesagt hatte ich das vor der Pandemie gar nicht auf dem Schirm. Also weder euch, noch das Bedürfnis zur Vorsorge. Das kam halt echt erst als alle wegen des Klopapiers durchgedreht sind, obwohl eigentlich genug für alle da war. Diese Eigendynamik in der Gesellschaft hat mir mehr Angst gemacht als das Virus an sich.
    Seit wann würdest du dich denn als Prepper bezeichnen bzw. Kannst du einen Moment benennen ab dem du wusstest, dass du was tun musst?

  • Ich glaube es war 2016 oder so, in den Nachrichten erzählten sie das das BBK eine neue Broschüre rausgebracht hat und Voräte für 2 Wochen empfielt. Während die meisten Kollegen das ganze ignoriert haben und ein paar sich darüber aufregten was die Panikmache soll, hab ich angefangen zu überlegen was in meinem Leben passieren könnte und was ich tun könnte um eventuelle Folgen zu minimieren oder was ich brauche um weniger von Problemen betroffen zu sein. Wenn man dann erstmal anfängt zu überlegen fällt einem immer mehr ein, aber man findet nicht auf alle Probleme selbst eine Lösung, deshalb hab ich mich dann auch im Internet umgesehen. Erst dabei hab ich dann gemerkt das ich nicht als einzigster darüber nachdenke und das man Menschen, die sich durch Vorbereitung auf mögliche Problematische Lagen beschäftigen, Prepper nennt. Von allein wäre ich nie auf diese Bezeichnung gekommen. Seit ich mich mit anderen zu dem Thema sachlich austauschen kann habe ich viel dazugelehrnt und konnte anderen auch schon ein paar passende Hinweise geben.

  • Definitiv das hier:

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    Wenn man die Texteinbeldnungen ignorieren kann, dann ist das das sachlichste und dennoch "irgendwie spannend"

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Ich glaube es war 2016 oder so, in den Nachrichten erzählten sie das das BBK eine neue Broschüre rausgebracht hat und Voräte für 2 Wochen empfielt. Während die meisten Kollegen das ganze ignoriert haben und ein paar sich darüber aufregten was die Panikmache soll, hab ich angefangen zu überlegen was in meinem Leben passieren könnte und was ich tun könnte um eventuelle Folgen zu minimieren oder was ich brauche um weniger von Problemen betroffen zu sein.

    Worauf hast du dich denn damals am Anfang konzentriert und hat sich das während der Pandemie bezahlt gemacht? So gesehen war das ja der erste Ernstfall. Hat sich seitdem etwas an deiner Strategie geändert?

  • Ich glaube ich habe am Anfang die typischen Anfängerfehler gemacht und gedacht ich muss sofort möglichst viel von allem horten. Wenn man dann aber anfängt zu überlegen, dann kommt man darauf das Konserven nicht alles sind, man braucht auch Werkzeug und Wissen. Was bringt einen eine Konserve wenn man nicht weiß wie man sie aufbekommt, wenn man das passende Werkzeug hat muss man es auch anwenden können, wie mache ich das Essen dann warm? Und will ich immer nur das selbe essen? Was mache ich wenn ich keine Vorräte mehr habe?

    Also hab ich mich auf die Suche nach weiteren Wissen gemacht.....


    In der Pandemie hat es sich schon bezahlt gemacht. Während andere panisch versucht haben noch irgendwas zu bekommen konnte ich vieles als sowieso vorhandenen abharken. Ich musste nicht panisch von Laden zu Laden rennen um mich um Klopapier zu prügeln, ich konnte ruhig feststellen das es ausverkauft ist, ich aber noch genug für die nächste Zeit zuhause habe. Und so ging es auch mit vielen anderen Verbrauchsgütern. Meine Vorbereitung ist sicher heute noch nicht abgeschlossen und damals war sie es erst recht noch nicht, trotzdem war es beruhigend zu wissen das ich bestimmte Probleme und Mangel nicht habe und ich mich so auf die Sachen konzentrieren kann die mir fehlen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich einen kleinen Grundstock an Materialien für die wahrscheinlichsten Probleme angelegt, mit einer Pandemie hatte ich aber nicht gerechnet, deshalb fehlten mir einige spezifische Sachen. Da ich aber die Zeit hatte mich auf das wesentliche zu konzentrieren konnte ich den Hamsterern um gute 2 Wochen zuvor kommen.


    Meine Strategie ist weitestgehend die selbe geblieben. Ich erweitere mein Wissen und meine Ausrüstung, verbessere mich wenn ich meine Anfängerfehler sehe, vernetze mich mit anderen um Informationen und Wissen auszutauschen und lebe sonst ein ganz normales Leben. Ich habe keinen Bunker, ich habe kein Schwert um auf Zombiejagt zu gehen, ich plane auch keinen politischen Umsturz; aber ich kann bei einem winterlichen Stromausfall ruhig und sachlich reagieren, für Licht und Wärme sorgen und muss nicht sofort verhungern wenn der Pizzadienst nicht durchkommt.

  • aber ich kann bei einem winterlichen Stromausfall ruhig und sachlich reagieren, für Licht und Wärme sorgen und muss nicht sofort verhungern wenn der Pizzadienst nicht durchkommt.

    Ja, Stromausfall wäre auch das, auf das ich mich erstmal vorbereiten würde. Ich kenn das noch ganz gut aus der DDR und als ich „Blackout“ gelesen habe, ist mir wieder klar geworden, wie wahnsinnig viel da dran hängt, wenn der Strom mal länger als ein paar Stunden weg ist. Aber ich frage mich: auf was für eine Zeit stellt man sich ein? Man sagt ja immer so, dass man sich für zwei Wochen Vorräte anlegen sollte. Aber wenn mal der Strom wirklich für zwei Wochen weg sein sollte, sind Welt und Gesellschaft danach so am Arsch, dass man locker noch für zwei weitere Monate Wiederaufbau Vorräte bräuchte. Krisen verschwinden ja nicht so plötzlich, wie sie auftauchen. Will sagen: auf was für eine Zeit sollte man sich vorbereiten? Bzw. ab welcher Dauer macht es dann auch keinen Sinn mehr?