Tourniquet ... und dann?

  • Tourniquets hat wohl jeder in der Ausrüstung, gehen wir davon aus, die meisten können sie sogar anbringen.

    Ich frage mich nur - und dann??? Da sind zum einem die viechischen Schmerzen, die der Betroffene haben muß. Da kannst nich eben Schmerzmittel aus der Hausapo einwerfen. Wo zum Teufel wollt ihr alle Schmerzmittel der Stufe 3 herbekommen? Wenn ich wahnsinnig vor Schmerzen werde, reiß ich mir da nicht evtl sogar die Aderpresse ab, die ja den Schmerz verursacht?

    Na gut wir kochen einen Sud aus angeritzten M***kapseln - NATÜRLICH NICHT ERNST GEMEINT !!


    Den höchstwahrscheinlichen Schockzustand des Unglücklichen haben wir auch in den Griff bekommen.


    Next Problem, die Uhr tickt - es werden nicht gerade Ärtzte überall rumstehen. Was also dann - kauterisieren wir mal eben die Wunde?

    So lange ich über solche Verletzungen nachdenke, bereiten sie mir ein Horror. Ja aufgeben ist keine Option...
    Wie sehen eure Gedankengänge dazu aus?

    Hang on - giving up is not an option

    2 Mal editiert, zuletzt von Knautschesel ()

  • Ich habe 2 Tourniquets eins im Auto (unfall) + Zuhause (wenn die Kreissäge/Kettensäge ...).

    Ja bei einem BLACKOUT und es ist kein ARZT/Krankenwagen in nähe natürlich ein Problem, wird sich aber hoffentlich

    in ca. 2 Stunden finden, wenn nicht hat die Person noch Zeit ein Testament oder einen letzten Brief zu schreiben.

  • Was danach kommt lernt man in professionellen TECC Kursen.

    Alle Maßnahmen im prepping sind dafür ausgelegt Zeit zu gewinnen, niemand hält nach dem Weltuntergang autark alleine durch. Und so ist es auch bei der Verwundetenversorgung solange man keinen Chirurg parat hat. Es geht ums Zeit gewinnen

    PERFER ET OBDURA

  • Richtig. Das Tourniquet ist keine endgültige Behandlung sondern erste Hilfe. Wer das verwechselt, versteht natürlich den Sinn des Tourniquets nicht. Wer auf erste Hilfe verzichten will, weil er die dann notwendige Operation nicht durchführen kann, kann das so entscheiden. Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass es rein statistisch am aller wahrscheinlichsten ist, nicht sich selber, sondern jemanden aus dem engen Familien- und Freundeskreis mal mit potenziell tödlich stark Blutenden Extremitäten vorzufinden. Heutzutage leider auch nicht mehr unwahrscheinlich: Stichwunden! Und bis der Notarzt da ist, ist man bei einer arteriellen Blutung meistens schon tot. Einzig ein gut angelegter Druckverband und/oder eine beherzte Abbingung mit beispielsweise einem vernünftigen Tourniquet könnten dann Leben retten.

    "Wer es nicht schafft sich vorzubereiten, ist darauf vorbereitet es nicht zu schaffen!"

    Einmal editiert, zuletzt von LoneWolfTactics ()

  • Im EDC ist immer ein Tourniquet dabei. Das ist zweitrangig, ob und wann professionelle Hilfe verfügbar ist.

    In jeder denkbaren Lage verlängerst Du das Leben. Und ja, es muß im Notfall , glaub spätestens nach 30 min mal geöffnet werden.

  • Im EDC ist immer ein Tourniquet dabei. Das ist zweitrangig, ob und wann professionelle Hilfe verfügbar ist.

    In jeder denkbaren Lage verlängerst Du das Leben. Und ja, es muß im Notfall , glaub spätestens nach 30 min mal geöffnet werden.

    Wenn ich mich Recht erinnere, hat Urs Wegerhoff (Mediurs) mal auf einen Survivaltraining gesagt, dass es Berichte von amerikanischen Soldaten gibt, die ein Tourniquet problemlos mehrere Stunden angelegt hatten.

    Aber ja, das Optimum ist es sicher nicht.

    ABER: Die Alternative ist verbluten, also Tod. Bin kein Fachmann, aber ich würde die artherielle Blutung NICHT alle 30 Minuten mal weiter machen lassen. :-)

    "Wer es nicht schafft sich vorzubereiten, ist darauf vorbereitet es nicht zu schaffen!"

  • Wenn ich mich Recht erinnere, hat Urs Wegerhoff (Mediurs) mal auf einen Survivaltraining gesagt, dass es Berichte von amerikanischen Soldaten gibt, die ein Tourniquet problemlos mehrere Stunden angelegt hatten.

    Aber ja, das Optimum ist es sicher nicht.

    ABER: Die Alternative ist verbluten, also Tod. Bin kein Fachmann, aber ich würde die artherielle Blutung NICHT alle 30 Minuten mal weiter machen lassen. :-)


    Im EDC ist immer ein Tourniquet dabei. Das ist zweitrangig, ob und wann professionelle Hilfe verfügbar ist.

    In jeder denkbaren Lage verlängerst Du das Leben. Und ja, es muß im Notfall , glaub spätestens nach 30 min mal geöffnet werden.

    Irgendwie hab ich aber auch diese 30 Min Regel im Schädel um zu verhindern das der abgebundene Teil nekrotisiert - ABER es ist falsch, man ist für 2 Stunden safe !!! Guggst Du auch mal hier (10 Fehler Tourniquet) Also gut das wir so unter uns sind und solche schwerwiegenden Fehler ausräumen können.

    Hang on - giving up is not an option

  • Ich meine, im Grunde sind wir uns jawohl von der Logik her einig, dass, wenn jemand verreckt und ich das gerade so mit einem Tourniquet verhindert bekomme, ich alles tue, aber ganz sicher nicht das Tourniquet wieder öffne!! Oder?! Auch nicht "nur kurz"! Ansonsten kann man es auch einfach sein lassen. Denn "nur kurz" weiter arteriell ausbluten, ist vor dem Hintergrund bestimmt nicht ratsam :-)

    Die meisten Angaben wie schnell jemand dann tot ist, gehen Richtung 2 Minuten. Dann ist der massive Blutverlust tödlich. Vorher natürlich schon Ohnmacht usw. Wieso sollte ich das Tourniquet also "nur kurz" öffnen? Damit der Verletzte schonmal halb tot ist oder ein wenig näher ans Ableben kommt?

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