Wie viel Sprit darf man mitführen?

  • Guten Morgen allerseits.


    Kurz und direkt: wie viel Sprit, also was halt das Fahrzeug benötigt, Benzin oder Diesel, dürfte man rein theoretisch mitnehmen?

    Klar es ist abhängig wie groß die Fahrzeuge sind und damit die verbundene Lagerkapazität in Form von Kanistern. Aber da müsste es ja eine Grenze geben oder? War es nicht mal so, dass man "nur" einen Ersatzkanister mit Ersatzsprit mit sich führen durfte?


    Mir kam die Frage auf, als ich ein paar neue Wohnmobile mir angeschaut habe im Internet als Spaß und da hatte ich die witzige Idee: was wenn man da ein wenig basteln würde um einen größeren Reservetank einzubauen um die Reichweite zu erhöhen?

    Klar das ist eher sowas wie ein "was wäre wenn" Gedanke gewesen, da mir klar ist, dass kein TÜV der Welt sowas abnehmen würde, wenn man sagt, man baut den Wassertank fürs Duschen aus und macht dafür einen, ich sage mal 50 oder 100 Liter Tank ein, der als Reservetank dient.

    Aber mal so fürs normale Auto, wenn man da z.B. durch einen großen Kofferraum mehr Platz zur Verfügung hätte und nicht alles für andere Ausrüstung voll ist, käme man ja auf die Idee, mehrere Benzinkanister mitzuführen die ja befüllt sind.

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  • In Deutschland dürfen insgesamt 240 Liter Kraftstoff pro PKW mitgeführt werden. Dabei darf ein Kanister maximal 60 Liter fassen.

    Die Kanister müssen eine UN- oder Reservekraftstoffkanister-Zulassung haben. Diese ist in den Kanister eingeprägt.


    Quelle: ADAC

  • Zusatztanks werden sehr wohl vom TÜV eingetragen. Ist bei LKWs und Fernreisemobilen Standart. Selbst bei meinem 'kleinen' Sprinter. Man darf diese Tanks sogar selbst bauen. Müssen aber von einem Fachbetrieb 'abgedrückt' werden (Dichtheitsprüfung)

    Reservekanister ist eine andere Sache. In Friedenszeiten darf man EINEN Reservekanister mit MAXIMAL 20L über die EU-Grenze fahren. 2x10L ist verboten und gilt als Schmuggel (Bußgeld). Wie das innerhalb Deutschlands aussieht weiß ich nicht. Bei Sprit in der Garage lagern gibt es aber auch Grenzen. Wichtig ist nur auch da zu rollieren. Benzin wird schneller schlecht als Diesel (Bioanteil)

    Wieviel man mitnehmen DARF wäre mir im Fall der Fälle aber einfach nur egal. Kann mir nicht vorstellen das wenn es drauf ankommt die Behörden

    dann noch die Zeit haben Kanister zu zählen. Beschlagnahmen ist da wahrscheinlicher

  • Benzin wird schneller schlecht als Diesel (Bioanteil)

    Das ist leider falsch. Benzin in einem luftdichten Metallkanister gelagert, ist einige Jahre (bis zu 10 und mehr) haltbar, solange der Metallkanister wirklich dicht bleibt. Diesel ist mit etwas Glück, 1 Jahr in einem Metallkanister haltbar.

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    Hier ein Auszug der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und Chemische Industrie zu dieser Frage betreffend Privatpersonen:
    "Bei entzündbaren flüssigen Stoffen in wiederbefüllbaren Behältern darf die Gesamtmenge 60 Liter je Behälter und 240 Li-

    ter je Fahrzeug (einschließlich Anhänger) nicht überschreiten. Zusätzlich hierzu dürfen auch noch bis zu 60 Liter in trag-

    baren Kraftstoffbehältern befördert werden."


    Das liest sich blöd und verwirrend, denn "Tragbare Kraftstoffbehälter" sind ungleich der Behälter die hier genannt worden sind. Mit dem Begriff Behälter sind hier UN-zertifzierte Benzinkanister für den Transport von Kraftstoffen gemeint. Insgesamt darf eine Privatperson 300 Liter Kraftstoff transportieren (exklusive des Fahrzeugeigenen Tankes, da kannste zursätzlich auch noch volltanken).


    Die rechtssichere Bezeichnung (wenn ihr Euch sowas kaufen wollt) ist etwas kompliziert: "UN-zertifizierter zugelassener, wiederbefüllbarer Kraftstoffkanister gemäß ADR, geeignet für den Transport entzündbarer Flüssigkeiten der Gefahrklasse 3, z. B. Benzin oder Diesel."


    Wen das interessiert, ADR ist „Accord européen relatif au transport international des marchandises dangereuses par route“ - ein internationales Abkommen, das einheitliche Vorschriften für den Transport von Gefahrgut auf Straßenfahrzeugen in Europa und weiteren teilnehmenden Ländern regelt. (Musste ich auch erstmal Googeln)


    Die Aufteilung der bis zu 300 Litern darf jedoch nur so aussehen: Bis zu 240 Liter Kraftstoff in einem PKW, in Benzinkanistern (UN-Zertifiziert als Benzinkanister für Treibstofftransport) mit maximal 60 Liter je Kanister. Und dann darf man noch zusätzlich bis zu 60 Litern in tragbaren Kanistern (Solche vom Baumarkt aus Kunststoff z.B.) transportieren.

    Dabei ist es egal wie viele Kanister/Behälter das sind, ob du 60 1-Liter Kunststoffkanister hast oder einen mit 60 Liter - bis zu 60 Liter dürfen in solchen handeslüblichen Kanistern mittransportiert werden, zusätzlich zu den oben genannten spezifisch für den Treibstofftransport ausgelegten und UN-Zertifizierten. In wie vielen Behältern das transportiert wird spielt hier keine Rolle - ist halt nur unsinnig 240 Liter in 5 Liter Behältern (Die UN Zertifizierten, sonst zählt es als "Tragbarer Kraftstoffbehälter") zu transportieren. Da könnten Folgefragen auftauchen bei Grenzübergängen, wie Preppervan schreibt, aber illegal ist es nicht. Ist nur ungewöhnlich und unpraktisch.


    Das sind die Regelungen für Privatpersonen. Ein kostenfreier .pdf Download steht auch hier zur Verfügung: https://mediencenter.bgrci.de/shop/dguv-i_213-012_01/detail der gesuchte Passus ist 3.1 Freistellungen, zum Beispiel Privatpersonen, Handwerker

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Oh okay. Wow.

    Danke Konstantin

    Ich hatte irgendwie nämlich was im Kopf, dass man wohl nur einen Kanister mit maximal 20 Liter transportieren dürfte.

    Aber da lag ich ja wohl wirklich falsch :D

    Aber wenn man echt mit 240 Litern ausgehen würde, und dem Fahrzeug (ja abhängig vom Verbrauch und Tankinhalt) kommt man mit 240 Litern echt weit

  • Ein nettes Gedankenspiel, bei einem Wohnmobil ist es problemlos möglich den Frisch oder auch Grauwassertank gegen einen zusätzlichen Kraftstofftank zu tauschen, gibt es auch Umrüstkits für einige Wohnmobile.

    Größere Reichweite ist immer Interessant, irgendwann kommt man dann aber an den Punkt, wo man nicht als fahrende Bombe unterwegs sein möchte glaube ich, also wenn ich mir überlege, dass ich 240 Liter Benzin im Kofferraum hätte, dann wäre mir schon ein wenig unwohl zumute.

    Road to success, one step after another

  • Ein nettes Gedankenspiel, bei einem Wohnmobil ist es problemlos möglich den Frisch oder auch Grauwassertank gegen einen zusätzlichen Kraftstofftank zu tauschen, gibt es auch Umrüstkits für einige Wohnmobile.

    Größere Reichweite ist immer Interessant, irgendwann kommt man dann aber an den Punkt, wo man nicht als fahrende Bombe unterwegs sein möchte glaube ich, also wenn ich mir überlege, dass ich 240 Liter Benzin im Kofferraum hätte, dann wäre mir schon ein wenig unwohl zumute.

    Also ja ist mir klar. Wobei im Grunde genommen ein jedes Fahrzeug eine "fahrende Bombe" sein kann. Selbst E-Autos oder auch Fahrräder mit einem Elektromotor.

    Für mich ist es halt den "Vorteil", dass, wenn man nicht all zu oft eine Tankstelle aufsuchen muss (Vorausgesetzt Tankstellen haben offen bzw. man kommt da noch hin) um somit auch Städte usw. zu meiden. Man weiß also, dass man mit einer längeren Reichweite die Routen so planen kann, dass man eine bedeutend längere Strecke über einen größeren Zeitraum hinter sich bringen kann.

    Aber wie gesagt. Alles hat seine Vor- und Nachteile.

  • Ja das steht außer Frage, je nach Szenario gibts keinen Sprit mehr oder man möchte Tankstellen auf jeden Fall meiden!


    Schwierige Entscheidung, in einem solchen Moment wäre mir aber das Wohnmobil + Zusatztanks lieber, als irgendwelche Kanister im Kofferraum Das gefällt mir!

    Da würde sich ein älterer Wagen mit sehr hoher Reichweite wieder lohnen, sobald man 1000km schafft ist man denke ich in einer Range wo man keinen Zusatztank mehr braucht, ich meine wo will man denn hin?

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