Rubrik ABC-Schutz

  • Man darf dabei ja nicht vergessen das man fast nichts von Außen/Oben nachholen kann, man ist darauf angewiesen das die Vorräte (auch an Luft) ausreichen und auch die Technik zuverlässig funktioniert.

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Es gibt etwas, das ich persönlich nicht verstehe. Wäre nett wenn jemand es mit eigenen Worten mit erklären könnte.


    Angenommen wir haben eine Strahlungsquelle (als Beispiel nehme ich eine Atomexplosion). Wir haben hierbei die Quelle der Strahlung, also die Explosion, und die Strahlen breiten sich in alle Richtungen aus. Stimmt doch soweit oder?

    Aber wie genau verhalten sich die Strahlen?


    Nur einmal angenommen um es jetzt ganz einfach bildlich zu sehen (will es mir so einfach wie möglich halten sorry)

    Mein Bild ist eigentlich ganz einfach gestellt und ich nehme halt als Beispiel einen Bunker:

    rechts unten ist sozusagen der Bunkereingang, nur mit Stahl (ich sage mal 10cm dicker Stahl). Davor also außerhalb der Türe, ist alles Verstrahlt durch einen AKW-Unfall. Diese rechtwinkligen Linien zeigen, dass es immer um 90 Grad eine Abbiegung gibt und dann links oben zeigt es dann eine 10cm dicke Blei-Türe.


    Was ich mich jetzt frage ist folgendes: wie tief würde die Strahlung da durchdringen? Würde sie bis zur Bleitüre gehen oder würde sie irgendwie auf den Weg davon nicht mehr weiter vordringen können?

    Strahlung.png

  • Die Strahlung breitet sich geradlinig von der Strahlenquelle aus. Zickzack von einer Tür zur nächsten schafft sie nicht. Alpha Und Betastrahlung bleibt schon vor der ersten Tür, das die Gammastrahlung bis zur zweiten Tür vorbringen kan ist gewiss, wie stark sie dort noch ist hängt von vielen Faktoren ab. Vergiss aber nicht den Fallout, also den radioaktiven Niederschlag. Wenn wirklich eine Explosion radioaktives Material in die Atmosphäre schleudert, das kann das auch ganz unscheinbar als Dreck unter deinen Schuhen von dir in den Bunker getragen werden. Richtige Atomschutzbunker haben deshalb dekontaminationsschleusen und Bereiche am Eingang.

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Dass man den Bunker Kontaminieren kann durch Schmutz und Kleidung ist mir schon klar gewesen.

    War nur überfragt im Bezug auf Strahlungsausbreitung. Irgendwie war ich zu doof im Internet was gutes zu finden zu dem Thema :D

  • Das hatten wir auch schon mal im Physikunterricht, lang lang ist's her.

    Um es dir besser vorstellen zu können kannst du sie auch mit Röntgenstrahlung vergleichen. Ist zwar nicht genau das selbe aber ein gutes beispiel für durchdringung und absorbzion.

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Physikunterricht

    OMG.

    Weißt du wie lange das bei mir her ist? 20 jahre

    :D :D

    Ich kenne mich besser mit Quantenphysik aus als mit Strahlen. Daher ja die Frage^^

  • Was machst du den mit Quanten?

    Gar nix.

    Hatte ne Phase wo ich mich für Quantenphysik und Astronomie beschäftigt habe.

    Nur Theorie natürlich

  • Angenommen wir haben eine Strahlungsquelle (als Beispiel nehme ich eine Atomexplosion). Wir haben hierbei die Quelle der Strahlung, also die Explosion, und die Strahlen breiten sich in alle Richtungen aus. Stimmt doch soweit oder?

    Aber wie genau verhalten sich die Strahlen?

    Ich versuche es mal mit eigenen Worten zu erklären ohne dass es komplex wird (da lässt sich sehr leicht ein vollständiges Studium damit füllen) - Strahlung ist nicht gleich Strahlung. Du musst unterscheiden zwischen α-, β- und γ-Strahlung.


    α-Strahlung: Teilchen, doppelt positiv geladener Heliumkern, also nur zwei Protonen und zwei Neutronen. Ist daher sehr schwer und kommt nicht weit, bei üblichen Bedingungen (Luftdruck unserer Erdathmosphäre) so 10 cm, ist sehr energiereich wegen der hohen Masse, kann aber wegen der Größe schon durch ein Blatt Papier abgeschirmt werden.


    β-Strahlung: Meistens wird damit die β- Strahlung gemeint, also ein negativ geladenes Elektron. β+ Lassen wir mal weg. weniger energiereich, höhere Reichweite ca. 10 - 100 m in Luft. Abschirmung durch einen dicken Packen Papier oder einige mm Metall.


    γ-Strahlung: elektromagnetische Strahlen (quasi wie Licht oder Radiowellen). Oft auch "Röntgenstrahlung" genannt weil das nunmal jeder kennt auch wenn die Wellenlänge etwas darüber liegt. Wenig energiereich verglichen mit den anderen beiden Strahlungsarten, aber im Prinzip kann man sich dagegen auch kaum schützen (Abschirmung nur durch dicke Betonmauern oder einige Zentimeter Blei).


    Die unterscheidlichen Strahlungsarten werden daher unterschiedlich gewichtet, hierfür gibt es eingene Einheiten bei denen die Gewebsschädigung schon mit skaliert ist. Der Einfachheit halber mal so als Hausnummer α-Strahlung sehr viel schädlicher als β-Strahlung, die wiederum um einiges gefährlicher als Gamma-Strahlung.
    Je nach Element das da vor sich hin strahlt und Stadium in der Zerfallsreihe kann mehr oder weniger von dem oben genannten entstehen, aber als Laien gehen wir mal davon aus das alles oben genannte entsteht. Von Halbwertszeiten sehen wir auch mal gänzlich ab und schauen auf Folgen bzw. ein paar Grundsätze:


    Vor allem bei α-Strahlung: Kontamination vermeiden, Inkorporation absolut ausschließen. Das Zeug kommt von kaum durch die Haut, aber isst man kontaminierte Lebensmittel (Teilchen durch Staub oder Regen weitergetragen) oder atmet das Zeug ein dann kann die α-Strahlung so richtig zeigen was sie kann, umliegendes Gewebe kaputtmachen.
    Bei allen Strahlungsarten gilt: Abstand halten (Intensität nimmt quadratisch ab), Aufenthaltsdauer minimieren.

    Strahlenkrankheit führt nur bei extrem hohen Dosen zu einer sofortigen Erkrankung (und ggf. zum Tod). Der Rest ist Mathematik, durch Strahlung Krebs bekommen ist wie eine Spielgemeinschaft beim Lotto - je mehr desto besser, es steigert die Chancen, aber eine Garantie gibt es nicht.


    @Bierbrauer, in deinem Beispiel heißt das Schutzanzug und umluftunabhängiger Atemschutz oder zumindest ein guter Partikelfilter draussen. Vorraum zum Bunker mit schwarz/weiss Trennung, vollständiges Entkleiden und Waschen zur Dekontamination. So bleibt der Schmutz draussen. Es ist wurscht um wie viele Ecken der Eingang liegt.

    Mal etwas weg von der ursprünglichen Fragestellung: In geringen Dosen wird Radioaktivität eine heilende Wirkung nachgesagt, in Bad Gastein (Österreich) kann man in einem Stollen eine Radontherapie machen, soll gut sein gegen Rheuma und Asthma. Ebenso setzt man sich bei jeder Flugreise einer erhöhten Strahlendosis aus. Oder wenn man im Gebirge wohnt (überall wo viel Granit im Boden ist) und spätestens seit 1986 wenn man gerne Pilze oder Wildschwein isst.
    Das sind natürlich nicht die Strahlendosen um die wir uns hier Gedanken machen. Prinzipiell sieht, hört oder riecht man Radioaktivität nicht. Wenn man kein Messgerät besitzt ist das also naturgemäß ein schwer greifbares Thema bei dem viel Unsicherheit besteht. Und diese sind teuer, müssen immer mal wieder kalibiriert werden oder taugen nichts. Also für den Privatgebrauch nur etwas wenn man nicht weiß wohin mit seinem Geld weil man für sehr viel wahrscheinlichere Unglücksfälle schon alles hat.

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