Lehren aus dem Hochwasser

  • Ihr habt ja bestimmt auch die Berrichterstattung zum Hochwasser in Westdeutschland verfolgt und ich wüsste gern von euch was ihr für Lehren für euch daraus gezogen habt. Was wollt ihr ändern oder hat sich euer Konzept bestätigt?

    Alles ist möglich, es müssen nur mehr probieren!

  • Moin,


    das Hochwasser war für mich das dritte Ereignis welches mich nun dazu bewegt mich selbst vorzubereiten, besser vorzubereiten.

    Ich war im Ahrtal als Helfer in den ersten Tagen und folgende Dinge habe ich als Lehren aus meinem Hilfseinsatz gezogen:


    Kommunikation:

    • ich habe eine PMR Funkgerät gekauft,
    • ich werde mir ein CB-Funkgerät kaufen,

    Im Ahrtal gab es die ersten vier/fünf Tage kein Handynetz. Darüber hinaus wäre es mit einer autarken Kommunikation einfacher gewesen sich zu organisieren.


    Fahrzeug:


    Ich werde auch in Zukunft auf einen Diesel setzen. Es gab keinen Strom im Katastrophengebiet, somit fällt das E-Auto aus. Von den Organisationen vor Ort wurde überwiegend Diesel verteilt. Nachteil: An den Tankstellen wurde der Diesel rationiert, hatte auf mich aber keine Auswirkungen.


    BOB:


    Hatte mir für die Tage dort einen BOB gepackt. Am ersten Tag kam es zu einer Fehlinformation und die Ortschaft musste evakuiert werden. Ich Depp hatte den BOB natürlich im Auto gelassen wo "alles" drin war. Ist mir beim zweiten Fehlalarm dann nicht mehr passiert. Also BOB immer in der Nähe, so wie ich es beim BUND gelernt habe.


    Da ich noch am Anfang meiner Planungen stehe habe ich schon einiges aus der letzten Erfahrung gezogen.

  • Hallo,

    was für mich wichtig ist, ist, dass kein Keller sicher vor Hochwasser ist. Vielleicht nur dann, wenn man auf einem Berg wohnt. Manche Keller sind einfach voll gelaufen, weil sich das Grundwasser durch das Mauerwerk gedrückt hat.

    Vor dieser Katastrophe hätte ich jedem geraten, in die Nähe eines Flusses zu ziehen um im Ernstfall an Wasser zu gelangen. Das könnte in Anbetracht des Klimawandels fatal sein.

    Ich empfehle jedem, mobil zu bleiben und sich nicht an einem Ort fest zu klammern. Hochwasser, Sturm oder Feuer können in sehr kurzer Zeit ganz neue Bedingungen schaffen. Auch ein Auto ist keine sichere Möglichkeit, zu flüchten. Erst einmal kommen meistens alle zur gleichen Zeit auf diese Idee und die Straßen verstopfen, oder die Zufahrtswege sind einfach unpassierbar.

    Falls nicht, ist es Glück. Von daher würde ich nicht zuviel Energie in den Bau des optimalen Fluchtfahrzeuges setzen sondern es nur als Option sehen (ich habe übrigens auch einem Diesel, aber wenn es darauf ankäme, würde ich jedes Auto mit vollem Tank nehmen).

    Wichtige Dokumente sollte man zusammen halten. Am besten in einer feuer- und wasserfesten Box.

    Alles, was man ansonsten für wichtig hält, sollte portabel sein.

    Das soll nicht bedeuten, dass man Heim und Hof bei jeder Kleinigkeit verlassen soll, aber auch so etwas kann selbst in unserer Spaß und Spielgesellschaft schnell Realität werden.

  • Kellerüberschwemmungen geschehen jedes Jahr, das heißt, dass alleine daraus gelernt sein soll keine Objekte die durch Wasserschaden Verluste mit sich bringen zu lagern. Eine der wenigen Vorbereitungen die man treffen kann vor Ort um die Schäden gering zu halten.


    Da wir hier auf zeitige Kommunikation angewiesen sind, kann man zur Not "kurz vor Knapp" fix alles was Schaden nehmen kann möglichst in's Dachgeschoss/höchstes Geschoss bringen. Das mit der Kommunikation ist hier fehlgeschlagen, also gab es keine ausreichende Zeit zur Vorbereitung bzw um Fragiles auf dem Weg des Wassers zu schaffen.


    Generell, wenn man in Tieflage lebt, gibt es gewiss entsprechende Versicherungen, damit kann man Folgeschäden finanziell absichern.

    Die Geschichte mit dem "im Auto vergessenen BOB" finde ich köstlich, perfektes Beispiel. Ein BOB mit Wasser, etwas Nahrung, Kleidung, aber vor Allem auch persönliche Daten und Dokumente in Kopie, sollte man natürlich möglichst mitnehmen.


    Man kann so etwas nicht vermeiden, aber sich vorbereiten.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Ich wollte jetzt kein neues Hochwasserkapitel eröffnen.

    Aber die aktuelle Lage zeigt uns mal wieder, wie wichtig Vorbereitung ist und vor allem rechtzeitige Vorbereitung.

    Ich wohne zwar in dem Gebiet, in dem das Wasser jetzt fehlt, was woanders zu viel runterkommt, aber ich verfolge die Lage.

    Ist ja jemand, der direkt davon betroffen ist und uns etwas schildern kann.

    Zum Beispiel wie sie/er rechtzeitig mit Auto oder Rucksack daraus gekommen ist oder mit den rechtzeitig gefüllten Sandsäcken schlimmeres verhindern konnte?

  • Ich wollte jetzt kein neues Hochwasserkapitel eröffnen.

    Aber die aktuelle Lage zeigt uns mal wieder, wie wichtig Vorbereitung ist und vor allem rechtzeitige Vorbereitung.

    Ich wohne zwar in dem Gebiet, in dem das Wasser jetzt fehlt, was woanders zu viel runterkommt, aber ich verfolge die Lage.

    Ist ja jemand, der direkt davon betroffen ist und uns etwas schildern kann.

    Zum Beispiel wie sie/er rechtzeitig mit Auto oder Rucksack daraus gekommen ist oder mit den rechtzeitig gefüllten Sandsäcken schlimmeres verhindern konnte?

    Also ich selbst wohne auch nicht in einen Hochwassergebiet. Ich wohne mitten in München. Die Isar ist, glaube ich per Luftlinie, 2km entfernt. Bis die bis zu mir kommt ist die halbe Welt unter Wasser.


    Ich denke, es hängt nicht nur davon ab, ob WIR, also die Bürger etwas daraus lernen, sondern ob diejenigen was in absehbarer Zukunft etwas daraus lernen. Hochwasser gabs schon immer. Es hängt eigentlich mehr von 2 Faktoren ab

    Faktor 1: die Politik. Egal ob die "Politik" in einer Dorfgemeinde oder die Politik die für ganz Deutschland zuständig ist. Wir alle wissen ja: die Mühlen in Deutschland mahlen besonders langsam.

    Faktor 2: die Menschen: WENN mal etwas gegen das Hochwasser getan wird, gibt es besondere Menschen, die immer auch dagegen sind und protestieren.

    Ich erinnere mich mal, als ich noch in Niederbayern wohnte, wie man in der Gemeinde, wo mein Onkel wohnt, die einen alten Deich abreißen wollten um ihn 100 meter weiter "nach hinten" aufzubauen und dabei ihn größer zu machen. Leute die von ökonomischen Parteien und Gemeinschaften waren, waren da strickt dagegen, haben da demonstiert usw. Was wurde dann gemacht? Nichts. Als wir dann vor 10 Jahren oder so das Jahrhunderthochwasser hatten, was brachte da der alte Deich? Nicht viel.


    Was könnte man als direkt betroffene Person machen, abgesehen dass man, wenn man die Möglichkeit besitzt, NICHT in ein gefährdetes Gebiet zu ziehen? Die Lage beobachten aber Vorbereitet sein. Ich meine, auch das Hochwasser wurde vorangekündigt.

  • Also es gibt aktuell wieder Warnungen, dem Artikel nach ist dieses Wochenende der Süd-Osten abgesoffen. Ich habe nicht nachgeschlagen ob die Ankündigung der/des Meteorologen eingetroffen sind. Österreich und Tschechien soll/sollte wohl stark betroffen /gewesen sein.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • So leicht es ist hier einen auf Schlau zu machen, wärend man selbst dem Problem nicht ausgesetzt ist - so werde ich es dennoch tun: Diesmal kam es sogar mit rechtzeitiger Ankündigung. Hoffen wir mal, dass alles wichtige Aus Kellern entfernt wurde und die Leute sicher sind.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.