Selbstversorgung

  • Hallo zusammen,


    ich möchte euch heute etwas über meinen Garten sowie das Thema Selbstversorgung berichten.

    Da ich recht ländlich, im größten zusammenhängenden Gebiet aus Laubmischwälder in Deutschland wohne, so also Naturkatastrophen wie Hochwasser etc. sowie Gefahren von AKWs ausgehend nur eine untergeordnet Rolle spielen, habe ich mich auf das Thema Unabhängigkeit (Selbstversorgung) spezialisiert.

    Da ich jemand bin, der gerne unabhängig ist und nicht auf andere angewiesen sein will, habe ich mir diverse Dinge angeeignet.


    Natürlich ist es in der heutigen Zeit fast unmöglich komplett unabhängig von der Gesellschaft zu leben, ohne einen gewissen Standard bzw eine gewisse Lebensqualität aufzugeben.

    Aktuell "bewirtschafte" ich neben meinem 40-Stunden Job eine Fläche von ca. 5000qm.

    Diese Fläche ist aufgeteilt in ca. 2500qm Streuobstwiese (über 80 verschiedene Obstbäume), 500qm Gartenfläche zum Anbau von eigener Nahrung und 2000qm Waldfläche.

    Den Wald lasse ich weitestgehend unberührt, entferne nur Sturmschäden und mache etwas Holz für den Eigenbedarf zum heizen im Winter.

    Auf der Streuobstwiese halte ich aktuell 4 Schafe (Coburger Fuchsschafe / 2 Mutterschafe und 2 Lämmer aus dem Frühjahr).

    In der 500qm Gartenfläche baue ich diverse Lebensmittel an, welche sich recht gut zur langen Lagerung sowie zum Einmachen eignen.

    Zudem habe ich hier aktuell auch noch 10 Bienenvölker stehen welche mich mit Honig versorgen.


    Eine weitere wichtige Rolle bei der Selbstversorgung spielt für mich die Saatgutgewinnung. Ich setzte hier auf alte Sorten, welche sich problemlos weiter vermehren lassen und die auf die klimatischen Bedingungen hier in Deutschland angepasst sind.

    So kann ich mir ein gewisses Portfolio an Saatgut anlegen und bin im Notfall nicht angewiesen auf andere um meine eigene Nahrung zu produzieren.

    Ich möchte, falls Interesse bestehen sollte, die kommenden Tage ein paar Beiträge veröffentlichen welche sich noch spezieller mit den einzelnen Themen befassen.


    Bis dahin,

    Gruß!

  • Hallo KnownUnknown,


    danke für deinen sehr interessanten Beitrag!


    Das ist aber eine riesige Fläche, die dir da zur Verfügung steht. Meine Großeltern hatten einen Garten von 1000qm, den sie bewirtschaftet haben und durch den praktischerweise ein Bach floss. Daher kann ich mir so ungefähr vorstellen, wieviel 5000 qm an Fläche sind.


    Aber du ganz alleine schaffst all die Arbeit (neben deinem 40 Std.-Job) doch nicht, oder?


    Vor ein paar Jahren hörte ich mal- leider kenne ich den Zusammenhang nicht mehr- dass es nur noch Pflanzen geben soll, aus denen man selber keinen Samen zum Vermehren ziehen kann bzw. das verboten werden soll. (Damit entsprechende Firmen sich eine goldene Nase verdienen.)


    Mich interessiert, welche (alten) Pflanzsorten sich noch dafür eignen, eigene Samen zu gewinnen.


    Magst du darüber bitte etwas erzählen? :)

  • 5000 m2 sind wirklich viel Platz um etwas anzubauen.

    Wie viele Menschen kannst, bzw. müsstest Du im Notfall damit versorgen?

    Mein Grundstpck hat etwas über 1000 m2 aber in Hanglage und Mittel im Wald.

    Ich versuche auch etwas anzubauen,

    Es beschränkt sich aber auf wenige geeignete Sorten wie Rote Bete und Mangold.

    Dazu herrscht hier eine große Dürre inkl. Waldbrandgefahr.

    Aber außer genug Brennholz und Kräutertee, währen wir niemals autark.

    Ich könnte höchstens noch Sprossen ziehen.

    Aufgrund der Dürre, versuche ich es mit Trockenheitsresistenten Nussbäumen.

    Wobei ich in diesem Jahr tatsächlich acht Äpfel von einem kirgisischen -Riesenapfel ernten konnte, der zudem zwischen Nadelbäumen steht. (Kein guter Platz für Obstbäume).


    Das mit den Gemüsesamen von alten Sorten, kann gelöst werden, in dem man bei Menschen kauft, die diese Samen ziehen.

    Der eine oder andere Bioladen bietet auch solche Sämereien an.


    Ich empfehle aber dringend, vorher einige Versuche zu machen, ob der Boden und die gegebenen Seiten dafür geeignet sind. Jedenfalls musst du ne Menge Lehrgeld zahlen, um zu merken, dass man mitten im Wald nicht alles ziehen kann.


    Ich hab dafür Eicheln, aus dem ich auch schon mal ein Eichel Kaffee gemacht hab.

    Der Aufwand ist aber gigantisch.

    Und Kiefern und Tannen, aus dem man im Winter einen leckeren Tee berühren kann.

  • Und wie es so mit Kartoffeln AspiMami ?

    Mit viel Platz können die Knollen gut gedeihen.


    Knoblauch soll wohl auch ganz angenehm sein und nicht zu sehr anspruchsvoll.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Knoblauch wächst aus irgendeinem Grund bei mir nicht. Keine Ahnung was ich falsch mache. Aber bei Lauch aller Art, setze ich die bewurzelten Abschnitte von gekauftem Lauch in die Erde und ernte Wochen später davon.

    Das funktioniert auch mit Stangensellerie sehr gut.

    Sowohl Lauch als auch Stangensellerie kann ich auch im Winter in den Töpfen und Pflanztaschen lassen und ernten. Und das funktioniert auch auf dem Fensterbrett.

    Kartoffeln kann ich nur in Eimern mit Löchern drin anpflanzen, da sonst die Wühlmäuse satt werden.

    Und mitten im Wald ist das Ergebnis mäßig. Ca. Eine Verdopplung der Saatkartoffeln.

  • Sowohl Lauch als auch Stangensellerie kann ich auch im Winter in den Töpfen und Pflanztaschen lassen und ernten. Und das funktioniert auch auf dem Fensterbrett.

    Was ich mich schon immer gefragt habe: Welche Erde nutzt man dafür? Einfach Blumenerde vom Supermarkt oder irgendwas spezifisches mit Extra Calcium oder sowas? Platz habe ich, 1-2 leere Töpfe sind auch vorhanden, zwei Blumenkästen habe ich auch noch da, aber es scheitert noch an etwas Unwissen.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.