Strategien bei Hitze

  • Hallo zusammen,

    stellen wir uns ein konkretes Szenario vor: Ein längerer Stromausfall im Hochsommer bei 35°C und mehr. Die Klimaanlage und die meisten Ventilatoren fallen aus.

    Einerseits müssen überlebenswichtige, oft physische Aufgaben erledigt werden (Wasser holen/filtern, Sicherungsmaßnahmen, vielleicht sogar Gartenarbeit). Andererseits drohen bei der geringsten Anstrengung in der Hitze Dehydrierung und ein Kollaps.

    Meine Frage zielt auf das Management dieses Dilemmas: Welche praxiserprobten Strategien und "Low-Tech"-Tricks habt ihr, um die absolut notwendige Arbeit zu bewältigen und gleichzeitig den Körper maximal zu schonen?


    Dankeschön für eure Antwort.

  • Da mich diese Fragestellung auch beschäftigte habe ich vor einiger Zeit recherchiert und ein paar Informationen zusammengetragen.

    Ich muss allerdings gestehen dass sie (noch) nicht praxiserprobt sind, und ja, das meiste sind "Binsenweisheiten".


    - Gezielt lüften. Am frühen Morgen oder am späten Abend, bzw. nachts Fenster öffnen und Durchzug schaffen. Bewegte Luft ist kühler als stehende.

    - Beim Lüften auch Schranktüren öffnen, denn auch darin sammelt sich warme Luft.

    - Nasses Tuch im Zimmer aufhängen (Verdunstungskälte) aber regelmäßig stoßlüften wegen Schimmelgefahr.

    - Raum abdunkeln.

    - Tagsüber Fenster schließen um heiße Luft auszusperren.

    - falls keine Fensterläden oder Rolläden vorhanden sind, ein großes Badetuch außen vor das Fenster hängen.

    - Teppiche entfernen

    - feuchtes T Shirt anziehen oder Körper mit Wasser benetzen und nicht abtrocknen.

    - aus einer Sprühflasche Wasser ins Gesicht und auf die Arme sprühen.

    - kühle Fußbäder, kühöle Armbäder.

    - nicht kalt, sondern lauwarm duschen.

    - Wärmflasche oder große PET Flasche mit kaltem Wasser füllen und als "Kühlflasche" benutzen.

    - nachts im Bett Gliedmaßen ausstrecken, sich nicht zusammenkauern.

    - kühle Wadenwicklel anwenden.

    - wenn möglich den sonnenabgewandten Teil des Gebäudes (Norden) aufsuchen.

    - unter dem Dach ist es am heißesten, im Keller am kühlsten.

    - Kaffee, Alkohol und scharfe Gewürze meiden.

    - täglich mindestens 2 Liter trinken. Nicht eiskalt, sondern wohl temperiert!!!

    - Bei starkem Schwitzen auf Salzverlust achten.


    - Im Freien große Asphalt- oder Betonflächen meiden.

    - Leichte Kleidung, breitkrempiger Hut.

    - die heißeste Zeit ist zwischen 11 Uhr und 17 Uhr. in dieser Zeit möglichst drinnen bleiben.

    - schwere körperliche Arbeiten am frühen Morgen oder am späten Abend verrichten.

  • Perfekt, Zauberer... Das gefällt mir!

    ... noch paar Gedanken...


    Auto im Schatten parken, Frontscheibe abdecken, Sitz mit Handtuch bedecken, vorm losfahren Türen Minuten lang öffnen, auch die ersten Kilometer Fenster offen, dann erst Klima an


    Gras / Rasen Zuhause nicht kurz schneiden, Längen über 15/20 cm halten wesentlich mehr Feuchtigkeit und die Temperaturen sind am Erdboden 2-3 Grad geringer als bei genähten Gras


    Balkone, Terrassen ( sogar Hauswände) am Abend mit Gartenschlauch nass spritzen ( Verdunstung kühlt Wände, Terrassen, umgebende Luft - sogar beim PKW hilft das )


    heißeste Zeit liegt durch Sommerzeit zwischen 13-19


    Basecap nass machen


    Mini / Handventilatoren mit Akku / Batterie mitführen

  • - Die Türen innerhalb des Hauses/Wohnung geschlossen halten - bei uns macht das von den Süd-Räumen nach Norden dauerhaft minimum 5° Unterschied allein innerhalb der Wohnung.

    Hang on - giving up is not an option

  • Es gibt auch Petroleumkühlschränke, welche auch ohne Strom über eine längere Zeit funktionieren, Brennstoff natürlich vorausgesetzt. Ist zwar nicht lebensnotwendig, aber macht manche Dinge doch angenehmer.

  • Schließlich gäbe es noch den "Tontopf-Kühlschrank", der auch "Wüstenkühlschrank" genannt wird.


    Man braucht dazu zwei unterschiedlich große unglasierte!!!!! Tontöpfe wie z.B. zwei Blumentöpfe.

    Die Löcher werden zugeklebt. Den Boden des größeren Topfs bedeckt man mit einer Schicht Sand und stellt den kleineren Topf in den größeren auf diese Sandschicht. Dann wird der Zwischenraum zwischen den beiden Töpfen ebenfalls mit sand bis oben hin aufgefüllt.

    Schließlich gießt man Wasser zu dem Sand zwischen den Töpfen, gibt das was man kühlen will in den kleineren Topf und legt einen Deckel auf, den man mit einem nassen Tuch bedeckt.

    Wichtig ist dass der Sand immer nass gehalten wird, dazu muss gelegentlich Wasser nachgegossen werden.

    Das ganze funktioniert nach dem Prinzip der Verdunstungskälte.

    Natürlich ist das nicht so effizient wie ein richtiger Kühlschrank, soll aber angeblich (mit speziell dafür angefertigten Tontöpfen) in Nordafrika benutzt werden.

    Das System ist aber viel älter und war bereits in der Antike bekannt.

    Für uns Prepper vielleicht insofern intressant als das ganze sehr einfach ohne besondere handwerkliche Fähigkeiten selbst gebaut werden kann.

  • Ironischerweiße hatte ich gestern Kreislaufprobleme und habe mich auf der Arbeit dann krank gemeldet. Aber bei mir daheim habe ich zum Glück alles ein wenig "vorbereitet".


    Eigentlich hat Zauberer alles recht gut aufgelistet, was man daheim macht. Ich dunkle bei mir daheim auch alles immer ab und in der Früh oder sobald die Sonne untergegangen ist, reiße ich auch alle Fenster weit auf und durchlüfte. Das ist sehr wichtig.