Autark leben

  • Autark leben - heutzutage unmöglich!


    Den Traum vom autarken Leben hatte ich auch mal. Die Realität hat mich dann auch wieder eingeholt.


    Ich habe vor 12 Jahren einen alten Bauernhof für kleines Geld gemietet.

    Ca. 180 m2 Haus plus Scheune und Ställe. 3500m2 vor dem Haus, hinteres Grundstück Größe unbekannt. 40 Obstbäume, 2 Nußbäume und 150m2 Nutzgarten. Dazu kommen noch Hasen, Hühner, Enten, Gänse, Tauben, Wachteln und Hühner. Einmal im Monat gehe ich auf Jagd. Wild was ich erlege und selbst nutzen will, muß ich auch bezahlen. Ansonsten jage ich nur für die Trophäen.

    Obst und Gemüse kochen wir selbst ein. Selbst Saft machen wir selber.


    Viel Arbeit nach einem 11 Stunden Arbeitstag plus einer Stunde Fahrzeit.


    Mann kann zwar in vielen Bereichen unabhängig leben - aber nicht wirklich autark.

  • Mein Großvater väterlicherseits, den ich nie kennengelernt habe, hat autark gelebt. Er war ein Kleinbauer in Ostpreußen. Viel Land besaß er nicht und trotzdem war es weit mehr als ich besitze. Es funktionierte mit viel Arbeit (ohne Job nebenher) und viel Einschräünkungen. Das heißt, sie haben sehr ärmlich gelebt.

    Die Leute, die glauben, dass sie sich mit einem Schrebergarten über Wasser halten können in einer länger andauernden Krisensituation, werden eine böse Überrraschung erleben.

    Auch das Jagen klingt für sehr viele wohl einfacher, als es ist. Vorausgesetzt man hat eine dafür taugliche Waffe und das entsprechende Wissen, so ist noch nicht gesagt, wie es mit dem Recht zu jagen dann ausieht und ob da nicht jemand (wie z.B. ein Waldbesitzter, der ebenfalls eine taugliche Waffe hat) ein Auge drauf hat.

    Trotzdem gibt es für ein Krisenszenario Dinge, die man beachten kann, wenn man sich selbst mit Nahrung versorgen will.

    So würde ich den wertvollen Platz im Garten, so man denn einen hat, nicht mit Kopfsalat verschwenden, der eh kaum Nährstoffe enthält, sondern mich auf Rüben und vor allem auf Kartoffeln beschränken. Die kann man so gut wie überall sogar
    aus übriggebliebenen Resten ziehen und sie sind die fast perfekte Notnahrung. Was nicht heißt, dass man sich z.B. mit einem
    Palettenbeet nicht noch zusätzlichen Platz für etwas Abwechslung schaffen kann. Man kann zwar auch mit einseitiger Ernährung lange überleben. Aber man vermeidet vielleicht, dass man, wie mein Vater, noch 70 Jahre später keine Steckrüben mehr essen kann. Wer nur wenig Platz hat, sollte sowieso versuchen in Etagen zu pflanzen um Platz zu sparen (Beispiel Palettenbeet und Kartoffelturm). Nüsse, Obstbäume oder -sträucher sind Gold wert. Aber wie mit den nützlichen Kenntnissen über Pilze hat man nur eine kurze Zeit im Jahr um dies zu nutzen.

    Die meisten Vitamine und Mineralstoffe können einem Wildkräuter liefern. Die wachsen fast das ganze Jahr, weshalb das unandingbaren Kenntnisse sind, meiner Meinung nach. Selbst im Winter finde ich hier unter dem Schnee noch Gundelrebe. Heute sind so viele Menschen so weit von der Natur entfernt, dass so mancher es fertig brächte, neben einer Wiese voller Löwenzahn zu verhungern.

    Was Wild angeht, so würden wir uns hier vor allem auf leicht zu fangende Tiere beschränken, wie z.B. die Nutrias. Wenn man erstmal einen Bau ausfindig gemacht hat, braucht man dafür u.U. nicht einmal mehr Fallen oder Waffen. Und natürlich Fisch und Wollhandkrabben (die Elbe ist nur 500 Meter entfernt und wird, da kein Privatbesitz, auch von niemandem verteidigt werden).

    Wer kein Land hat oder sogar fliehen muss (ausgenommen man flieht zu Leuten, die auf dem Land leben), für den weiß ich da auch keinen wirklichen Rat.

  • Nach 6 Wochen ohne Regen heute 40 Minuten etwas Wasser von oben.

    Zu spät für neinem Garten.

    Hatte 5000 Liter für den Garten. War dieses Jahr zu wenig.

    Bei Kirschen, Himbeeren und Erdbeeren war die Ernte noch gut. Alles andere ist mittlerweile vertrocknet. Selbst mein Brunnen im Keller ist zur Hälfte leer.

  • Uns geht es hier nicht anders. Über die Hälfte meiner Saat ist gar nicht erst aufgegangen und auf den Maisfeldern sieht es genauso aus. Das Getreide ist schon längst als Silage geerntet worden und in manchen Gegenden ist das Bewässern und das Befüllen von Planschbecken u.ä. untersagt worden. So übel war es bei uns an der Elbe dann doch nicht, sonst wäre wohl auch das Gas fürs Nachbardorf ausgefallen, da auch die Biogasanlage einige zehntausend Liter Wasser in die Tanks füllen musste um die Vergärung wieder in Gang zu kriegen. Auch wir haben für die Klärgrube ein paar tausend Liter Brunnenwasser geopfert. Im Krisenfall hätten wohl kaum noch jemand das Wetter toll gefunden.