Verhalten und Aufgaben im Konvoi

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  • Sorry das ich das mal so hier reinstreue - vllt habe ich auch zu viel kriminelle Energie - aber eine Straßensperre steht unter 5 Minuten, wenn ich sie allein aufbaue - minimalistisch mit Bissl Dreck und Krähenfüßen oder professioneller mit Nagelkette (alles aus dem "Lächelnden Karton"

    Und um es klar auszudrücken - nicht NUR Prepper sind gut ausgerüstet und allzeit bereit. Das ist leider die Realität.

    Ja.

    Aber da sind wir wieder bei dem leiden gleichen Thema:

    man denkt gefühlt immer, und das meine ich nicht Böse oder so, dass kaum nach 5 Minuten, nachdem eine Situation eingetreten ist, ganze Herrscharen aus den löchern kommen, Straßensperren aufbauen, Wohnungen plündern, Brände legen und alles geht auf einmal den Bach runter. Und bereits nach 10 Minuten ist gefühlt jede Stadt abgeriegelt durch Banden und nix geht mehr.

  • Ja.

    Aber da sind wir wieder bei dem leiden gleichen Thema:

    man denkt gefühlt immer, und das meine ich nicht Böse oder so, dass kaum nach 5 Minuten, nachdem eine Situation eingetreten ist, ganze Herrscharen aus den löchern kommen, Straßensperren aufbauen, Wohnungen plündern, Brände legen und alles geht auf einmal den Bach runter. Und bereits nach 10 Minuten ist gefühlt jede Stadt abgeriegelt durch Banden und nix geht mehr.

    Dann sei auch bitte so realistisch, das du nicht in 5 Minuten jede Gefahrenlage so analysiert hast um schon unterwegs zu sein. Zumindest wenn sie wirklich überraschend kommt.
    Und natürlich kommen keine Horden von Wasauchimmer aus den Löchern wenn es sich um NORMALE Katastrophen handelt - wo ich auch garnicht fliehe sondern meist in dem Maße, wie Normalbürger es können HELFEN werde...

    Wenn ich fliehe, ist es Zuhause nicht mehr sicher, unsere nächste BOL bei einer befreundeten "Light"Prepperin wird aus Grund XY nicht zu erreichen sein - also kommen nur noch Ausweich-BOL's zum Tragen. Unterwegs noch den Sohn einsammeln. Ich bin nicht der Typ der beim ersten Warnzeichen alle Zelte abbricht. ERGO werden auch schon genügend auf der Straße sein, wenn ich meine Frau dazu bewegen konnte...
    Als wenn ich hier einen "Alarmstuhl" stehen hätte und Zack - los geht's - da bin ich echt zu alt für. 🤣


    Es gibt nicht den einen wahren Ablauf - da wir alle anders ticken - wird entsprechend auch unterschiedlich reagiert...

    ...man denkt, man hat noch genug Zeit - bis man plötzlich keine Zeit mehr hat...

  • "Bleibt realistisch"😂 Das war witzig.

    Warst du nicht der erste der hier von "absichern" sprach? Wo oder was oder wie willst du denn absichern? Macht man sowas denn überhaupt in einer Welt ohne madmax Apokalypse? 🫢


    Also zurück zum Thema, wer fragt dem kann geholfen werden.


    Wenn ein fremdes kfz euren Konvoi überholen will, verkleinert ihr ebenfalls die Abstände. Sobald das überholende Fahrzeug auf der höhe eures hinteren Fahrzeugs ist, beschleunigt das hintere Fahrzeug und bleibt auf gleicher höhe wie das fremde kfz. Auf diese Weise verhindert ihr dass das fremde kfz in eure Formation einschert und das letzte Fahrzeug ausbremst oder vom Konvoi trennt. Wenn ihr mehr als zwei Fahrzeuge habt setzt sich dieses Spiel von Fahrzeug zu Fahrzeug weiter fort bis das fremde Fahrzeug vor eurem ersten Fahrzeug angekommen ist und somit euren kompletten Konvoi überholt hat ohne die Chance in euren Konvoi einzuscheren. So macht es der Staatsschutz in Deutschland im übrigen auch. Ab und zu mache ich mir nämlich den Spaß und Versuche in deren Formation einzuscheren um zu sehen ob der Fahrer pennt oder aufpasst


    Die Abstände zwischen den Fahrzeugen richten sich immer nach der Umgebung und dem Verkehrsaufkommen. Bei viel Verkehr oder kurze Sichtverhältnisse, kurze Abstände um nicht getrennt zu werden oder den Sichtkontakt zu verlieren. Bei offenen leeren Straßen wählt man einen größeren Anstand zueinander, damit man nicht ein einzelnes Ziel bildet. Falls nämlich doch mal ein Nagelbrett oder Krähenfuß auf der Straße liegt, dann haben nicht gleich beide Autos einen Platten sondern nur eines und das intakte Fahrzeug kann die Passagiere vom fahruntüchtigen kfz Aufnehmen und ausweichen.


    Damit sind wir beim ausweichen. Ausweichen ist der militärische Begriff für "geordnetes zurück ziehen und einen anderen Weg suchen" beispielsweise wenn das Risiko einer Weiterfahrt zu hoch ist, weicht man aus. Dahin woher man gekommen ist, ist die sicherste Option da man weiß das die Strecke wahrscheinlich ungefährlich ist, sucht sich dann eine neue Abfahrt und Route und versucht sein Glück dort.


    Durchstoßen hat nichts mit Barrikaden zu tun. Es ist wieder ein militärischer Fachbegriff. Anders als beim ausweichen, setzt man sich trotz der Gefahr durch. Geschwindigkeit bringt Sicherheit heißt hier das Motto.

    Beispiel: ein Kleinbus ist vor euch auf der Straße liegen geblieben, möglicherweise keinen Sprit mehr oder defekt am Kfz. Es befinden sich min. 8 Menschen vor euch auf der Fahrbahn, winken und wollen dich anhalten.

    Da du das Risiko nicht abschätzen kannst, ob sie dein Auto stehlen oder deinen Sprit sobald du anhälst, willst du dich nicht auf eine Konfrontation einlassen. Zurück geht aber auch nicht weil es die letzten 100km keine Alternative Route gab.

    Du setzt also auf durchstoßen. Kommunizierst das zum zweiten kfz aus deinem Konvoi damit er weiß wie er zu handeln hat und nicht selbst überrascht wird. Ich verhungert die Abstände zueinander und werdet langsamer, täuscht damit vor für die Leute auf der Straße anzuhalten die sich auf eure Fahrzeuge zu bewegen.

    In letzter Sekunde geht ihr Vollgas und durchstoßt das Hindernis. Die Leute springen zur Seite um euren kfz auszuweichen und es bleibt ihnen keine Gelegenheit nach Steinen zu greifen und euch zu bewerten. Da deine beiden kfz dicht hintereinander oder nebeneinander fahren, seit ihr innerhalb von Sekunden beide außerhalb der Gefahrenzone. Sowas funktioniert natürlich nur mit dem Überraschungsmoment und wenn beide Fahrer wissen was sie zu tun haben.


    Das gleiche kann man auch bei einem TIC machen. TIC kommt aus den internationalen Einsätzen weltweit und bedeutet "troops in contact"

    Das heißt wenn ein militärkonvoi unterwegs ist und beschossen wird, brüllt man einfach nur "TIC TIC TIC" ins Funk und alle wissen Bescheid ohne langes rumgelaber.


    Ein TIC in einer zivilen Prepper Version wäre wahrscheinlich nicht das IED am Straßenrand, aber möglicherweise eben jemand dem alles scheiß egal ist und mit einem Jagdgewehr auf euren Konvoi schießt. Oder eben die Menge die Steine auf euch wirft um an euren Sprit oder Wasser oder Auto zu kommen.



    Zum Abschluss noch mal der gut gemeinte Ratschlag: es sterben immer die zuerst die den Überlebenswillen oder die Verzweiflung eines anderen unterschätzen. Denn diese Menschen denken nur in ihren Bahnen und halten es nicht für möglich das andere Menschen bereit sind schon bis ans äußerste zu eskalieren. In der Ukraine wurde ein russischer Söldner von seinem Wagner Offizier erschossen weil er seine Schokolade nicht mit seinen Kameraden geteilt hat. So etwas würde dir auch passieren weil du denkst "niemand würde einen anderen wegen einer Tafel Schokolade töten, wir leben hier nicht in einem Film". Doch, genau solche Leute gibt es. Und solange man sich nicht auch auf diese Leute mental einstellt, wird man nicht Überleben.

    PERFER ET OBDURA

  • Meine Gedanken dazu:

    -Grundlagen von "ich bewege mich von A nach B" beinhalten die Fragen: Warum, Wann und Wie. Wenn ich z.B. fluchtartig Weg muss, ist das was anderes als geplant zu einer BOL zu fahren. Das Wann ist auch spannend. Ich bin mit dem Grundsatz "Never move at night" aufgewachsen, allerdings gibt es Dinge und Orte, wo auch die Bewegung in der Nacht sinnvoll ist. Hier kommt es natürlich darauf an, ob das Risiko den Nutzen wert ist. Beim Wie sind wir auch schon bei der Technik also Konvoi oder Einzeln. Hat beides Vor- und Nachteile. Ich weiß pauschal ja nichtmal ob mein Ziel sicher ist, daher sollte man da bevor ich mit allem Gerödel auftauche mal aufklären.

    -Thema Route ist auch so ein Ding. Als "Konvoiführender" muss ich Anmarschrouten definieren (gerne mehr als eine) und auch einen Exitplan haben (also wie komme ich da weg). Die Routen sind den Gegebenheiten anzupassen (Sicherheitslage, Meiden von Autobahnen, Hindernissen) und tagesaktuell zu gestalten.

    -Ich muss alle Fahrer (sowie Reservefahrer) briefen und mit den Routen sowie der Lage vertraut machen. Außerdem sind hier das Thema Abstand (50 Meter sind ein gute Idee), Funk (Kanal, Art und Inhalt, etc.) und Verhalten bei Problemen (von der Reifenpanne bis zum Angriff) zu besprechen.

    -Es wäre auch sinnvoll eine Taktik zu haben, wie man mit potentiellen Aggressoren umgeht. Von Opa Meier, der einscheren will, bis zum Hinterhalt bzw. dem Gelegenheitstäter. In jeder größeren Krise muss ich mit Checkpoints (Polizei, Militär oder illegale Checkpoints), daher sollte auch das Verhalten an Checkpoints beherrscht werden.


    Fazit: Ist alles nicht so leicht. Aus meiner (Auslands)Erfahrung ist die alltägliche Konvoiarbeit mit ungelernten Menschen harter Tobak, bisweilen sehr gefährlich und immer mit massiven Risiken verbunden, weswegen ich da (sofern möglich) die Finger von lassen würde.

    "All the places I've been and things I've seen

    A million stories that made up a million shattered dreams

    The faces of people I'll never see again

    And I can't seem to find my way home"

    ~Far from home by Five Finger Death Punch