Wie plant man am besten?

  • Wie plant man am besten?


    Hallo zusammen Gut Recherchiert


    Hier möchte ich ein Thema in den Raum werfen, mit dem JEDER von uns arbeitet, teilweise jeden Tag. Es geht um das Thema "Planung".

    Dies ist eine Frage, die man auf jedes Thema, mit oder ohne Prepperhintergrund, sich stellen kann. Auch geht es darum dass man vielleicht mal merkt, wie viel kleine Veränderungen an Auswirkung haben können.


    Nehmen wir mal ein Beispiel bei der eigenständigen Routenplanung.

    Ganz einfach ausgedruckt: man fährt von A nach B. A ist das zu Hause, B ist der Zielort. Wenn alles optimal läuft, bleibt es dabei.

    Was ich aber vom Leben gelernt habe ist folgendes: nur sehr selten läuft etwas "optimal". Was also passiert dann? Man muss vom Plan abweichen bzw. eine Ausweichroute benutzen. Selbst wenn man eine oder mehrere Ausweichrouten geplant hat, so weicht die vom ursprünglichen Plan ab. Man hat also jetzt nicht mehr die Formal "A nach B", sondern eher "Von A über C nach B". Und das verkompliziert sich je weiter man vom ursprünglichen Plan abweicht. Am Ende kann man sogar bis zu dem Punkt kommen, wo man sich selbst nicht mehr auskennt, trotz Planung oder man wirft am Ende alles über den Haufen. Rambo-Tango!


    Jeden von uns ist klar, man kann nicht:

    1. ALLE Eventualitäten einplanen

    2. situationsunabhängig planen

    3. alles in Griff haben


    Man kann sich jetzt natürlich denken: wieso verfasst er (also ich) diesen Thread? Lass' mal kurz nachdenken

    Nun es geht mir darum, ich selbst sehe die Community hier in diesem Forum als eine Möglichkeit etwas zu lernen. Auch von der eigentlich so trockenen Theorie wie der Planung. Denn wenn man sieht bzw. liest, wie jemand plant, so finde ich lernt man eine Person auch gut kennen, selbst wenn es nur durch Verfassen von Beiträgen auf solchen Themen ist.


    Daher kurz und knapp gefragt:


    Wie geht ihr an eine Planung heran?


    Wenn ich jetzt selbst die Frage beantworten müsste würde ich sagen:

    ich gehe sachlich an die Planung heran und versuche auch alles "von oben" zu betrachten.

    Früher hatte ich (auch bedingt durch die Depression) sehr oft einen "Tunnelblick". Dies ist suboptimal gewesen. Dadurch war selbst die Planung eher nur "kleine Häppchen", also nichts halbes und nichts ganzes. Klar es kommt auch immer drauf an, welche finanziellen Mittel man hat, um auch Planungen umzusetzen, denn auch dies ist ein wichtiger Teil davon. Da weiß ich, dass ich selbst mit weniger auskommen muss als ich es eigentlich möchte. Aber wie heißt es immer so schön? Leben in der Lage.

    Daher plane ich so, dass ich im Grunde genommen versuche, eine Sache auszusitzen, als typischer Bug In Prepper. Hier habe ich immer direkt vor Ort sozusagen vor der Nase das, was ich habe. Ich habe keine Liste da meine "Ausrüstung" so begrenzt ist, dass es noch in eine kleine Box passt.

  • Also ein sehr entscheidender Faktor ist meiner Wahrnehmung und persönlichen Erfahrung nach das Üben/ Testen/ Ausprobieren im echten Leben! Die Bug-Out-Planung ist das beste Beispiel. Man kann sich jahrelang Gedanken zur Packliste des BOB machen seinen Fluchtweg 1000x auf Google-Maps planen. Das ist aber nichts im Vergleich dazu wenn man seinen BOB wirklich mal die geplanten Wege bis zur Bug-Out-Location getragen hat!

    Man kann sich danach viel realistischer Einschätzen, merkt im "Livebetrieb" welche Ausrüstung man wirklich braucht und welche eher nicht. Wieviel Regen kann das Tarp ab? Reicht mir mein (beispielsweise) 2x3 Meter Tarp oder brauche ich ein größeres um trocken zu bleiben? Wie erholsam kann ich mit meinem Schlafsetup schlafen? Wie fit bin ich am Folgetag um meine geplanten Kilometer zu schaffen? Wie auffällig ist mein Outfit? Wieviel Wasser benötige ich wirklich? Wie gut funktioniert mein geplantes Wasseraufbereitungssystem wirklich?

    Welche Vorteile/ Nachteile hat mein geplanter Fluchtweg, an die ich evtl. vorher nicht gedacht habe?

    Kann ich mit Gepäck wirklich diese Distanz laufen? In welcher Geschwindigkeit?


    Das lässt sich jetzt noch unendlich weiter auf viele andere Bereiche übertragen: Selbstverteidigung/ Gewaltpotenzial, benötigte Wassermenge unterwegs oder zuhause, Kälteunempfindlichkeit, usw. usw. ...


    Wir Menschen sind dafür prädestiniert eine verfälschte Eigenwahrnehmung zu haben. Wir alle, ich auch. Jeder!


    Wissen und Planung sind unabdingbare Bausteine. Aber ohne die weiteren wichtigen Bausteine, sind sie nichts wert! Ein Baustein der meiner Erfahrung nach sehr oft fehlt: Das echte erleben, die wirklich Übung im echten Leben.

    Denn nur aus einer realistischen Selbsteinschätzung kann eine ausreichende Krisenvorsorge entstehen.


    Ich höre mich schon wieder so oberlehrermässig an :-D :-D

    "Wer es nicht schafft sich vorzubereiten, ist darauf vorbereitet es nicht zu schaffen!"

  • Grundsätzlich finde ich folgende Herangehensweise praktisch:

    Abschwächende Maßnahmen (Prävention: also z.B. Vorrat, Trinkwasserlagerung, Erste Hilfe Kurse)

    Planerische Maßnahmen (Vorbereitung: also z.B. Blackout-Checkliste, Fluchtrouchten)

    Im Krisenfall, die Reaktion (Krisenbewältigung: Alltag, Flucht, kritische Situationen)

    Lessons Learned (Nachbereitung: Also alles überarbeiten und anpassen)

    "All the places I've been and things I've seen

    A million stories that made up a million shattered dreams

    The faces of people I'll never see again

    And I can't seem to find my way home"

    ~Far from home by Five Finger Death Punch

  • PDCA-Zyklus


    Plan (Planen): In dieser Phase werden Ziele, Messgrößen und mögliche Verbesserungen definiert.

    Do (Durchführen): Die geplanten Maßnahmen werden umgesetzt und getestet.

    Check (Überprüfen): Die Ergebnisse der Umsetzung werden analysiert und ausgewertet.

    Act (Handeln): Basierend auf den Ergebnissen werden geeignete Maßnahmen zur Verbesserung oder Standardisierung des Prozesses ergriffen.


    Danach bei Bedarf wieder von vorne.


    Ohne das durchführen, also einfach mal Machen, ist auch die beste theoretische Planung nichts wert

    PERFER ET OBDURA

  • Für alle mehr oder minder planbaren Ereignisse macht das unbedingt Sinn.

    Manchmal aber auch einfach dem eigenen Instinkt und Skills vertrauen - frei nach dem Motto "Kein Plan übersteht den ersten Feindkontakt"
    Nichts ist schlimmer als zu erkennen meine Pläne waren für die Katz...

    Hang on - giving up is not an option

  • Nicht schlecht.

    Muss zugeben, dass ich diesen Zyklus nicht kannte.

  • Sehe ich zu 100% genauso !!!

    Ich bin auch eher der Typ Abläufe / Wege / Strecken immer wieder zu üben / gehen / fahren, einfach um die permanenten Umstände zu kennen, damit sich der Weg, vor allem durch Wälder, noch mehr einprägt usw.

    Road to success, one step after another

  • Sehe ich zu 100% genauso !!!

    Ich bin auch eher der Typ Abläufe / Wege / Strecken immer wieder zu üben / gehen / fahren, einfach um die permanenten Umstände zu kennen, damit sich der Weg, vor allem durch Wälder, noch mehr einprägt usw.

    Dazu würde ich sagen "Selbstsicherheit" ist das Motto bei solchen Planung.

    Glaube allerdings mal wo gelesen zu haben, dass Selbstsicherheit gut ist, was aber der Tod sein kann ist: Automatisierung.

    Das wurde bei ins in der Arbeit auf der Sicherheitsschulung bei Verhalten im Gleichbereich gesagt, dass die meisten Unfälle daraus resoltieren, dass man etwas nicht mehr wirklich selbst macht.