Moin Mitprepper,
ich spiele mit dem Gedanken mir einen Monat Zeit zu nehmen um eine riesengroße Rollertour zu machen 4.500km Es ist eine Art Bushcrafting und Survival-Abenteuer, eine gewisse Probe meiner Selbst. Ausgestattet mit dem Minimum für ein Maximum an möglicher Strecke.
Die Strecke
Beginnen würde die Strecke in Hamburg (Da komme ich ja ungefähr her, logisch, dass es hier beginnt). Von Da aus ginge es über Bremerhaven nach Groningen in der Niederlande. Über einen Abstecher bei Amsterdam und Rotterdamm wäre Belgiens Nordstrand ein POI. Von hier aus ist die Strecke recht einfach zu verstehen: Den Strand/die Küste Frankreichs entlang bis Caen. Ab Niederlande bis Caen, eine wunderschöne Küstenstrecke. Von Caen aus runter nach Nantes und von da aus die Westküste Frankreichs gen Süden bis Bordeaux. Erneut eine sehr genießbare Strecke! Ganz runter zur spanischen Grenze geht es nicht, denn von Bordeaux geht es nach Toulouse und von da aus nach Montpelier - eine kurze Strecke abseits von Strände, quer durch die das hübsche Frankreich. Montpelier > Marseille! Noch die Südstrände am Mittelmeer mitnehmen - absoluter Genuss und etwas Tourismus. Nach Marseille wird Lyon angepeilt - denn leider Kann ich Nizza nicht mitnehmen - ich möchte 2600 Höhenmeter dem Roller nicht zumuten :( Doch bevor es von Lyon aus nach hause geht, wird nochmal die Schweiz besucht - das CERN Institut (Da wollte ich schon immer mal an einer Tagesführung teilnehmen - Team Wissenschaft ) und es wird am Bodensee in Konstanz kurz Rast gemacht. Hier endet die ausländische Reise bereits, denn von hier aus geht es über Stuttgart, Frankfurt und Hannover wieder zurück nach Hause - in den schönen Hafen Hamburgs, meine Perle 💙🤍 !
Das ergibt eine ungefähre Strecke von 4.500km! (100km zu den Maps Ergebnissen dazugerechnet)
Die Idee ist es täglich 250km zu schaffen - das ist circa so plusminus 6,5 Stunden Fahrt. Rechnet man Pausen mit ein, sagen wir jede Stunde 15 Minuten, so kann der Roller kurz abkühlen und ruhen, aber auch mein Gemüt und meine Konzentration können sich erholen und pausieren. Dann komme ich hier auf 8 Stunden tägliche Fahrtzeit. Aus Erfahrung ist eine Stunde Strecke am Stück mit dem Roller ganz angenehm zu schaffen, zwei wären auch möglich ohne, dass es eine Tortur wird, aber muss nicht sein. Somit ergibt sich ein recht guter Spielraum für zusätzliche Strecke bei Bedarf und Wohlfühlen. Denn es bleiben dann ja noch 16 Stunden des Tages wofür 8 Stunden nächtigen gedacht sind und fix ein Camp aufbauen, Nahrung zubereiten, Hygiene, ein Buch lesen, fix mal ein Post bei PreppersGermany machen, Nachtanken, kurzen Einkauf erledigen um Vorräte aufzustocken, Gegend genießen und mit ein paar Locals quatschen etc. Damit wäre von 30 Tagen des Monats 18 Tage reine Fahrtzeit - das gibt genug Puffer (12 Tage) um vor Ort das Leben zu genießen. Darf man ja auch mal machen, ne? Somit ist bedacht, wenn ich mal 100 km mehr oder weniger fahre und 'nen tag mehr oder weniger brauche, dass die Gesamtzeit des Abenteuers maximal 30 Tage bleibt.
Das Fahrzeug
Chinesischer 50cc Roller mit 42km/h - Baujahr 2018 mit 3.800km auf dem Tacho. Mit dem Fahrzeug habe ich bereits Tagesstrecken von 120km gemeistert ohne jegliches Zicken oder Probleme. Wir waren Offroad im Matsch und Schlamm, bei Stöhmendem Regenfall und bei Minusgraden (inklusive eingefrohrenem Gaszug). Das kleine Biest ist ein unkaputtbares Energiebündel das Spaß macht und richtig Bock hat Strecke zu schaffen! Im Vergleich zu den Strecken die wir bereits absolviert haben, wird das hier ein entspannte Tour - nur eben deutlich länger am Stück und mit Ausnahme Nähe Italien - da gibt es ein paar Höhenmeter zu schaffen. Basically die gesammte Laufzeit seiner/ihrer Lebenszeit von bisher 3.800km (in 7 Jahren ... das ja nix! Alleine ich habe das bisher gefahrene Jahrespensum in wenigen Monaten hinter mich gebracht) um 130% draufgepackt binnen eines Monats.
Natürlich braucht es auch hier Aufbereitungen:
Ölwechsel, Zündkerze, Top-Case (bereits vorhanden), generelle Verschleißteile prüfen und neue Reifen (bis 5k geht es gut, sind bereits bei fast 4k, müssen definitiv neu). Aber auch die Bremsen müssten gechecked und eingestellt werden - mit Pech getauscht und Bremsflüssigkeiten eventuell aufgefrischt. Stoßdämpfer und Motor laufen einwandfrei. Ein paar Ersatzleuchtmittel vorsichtshalber könnten ebenfalls nicht schaden und 1-2 Züge für Bremsen oder Gas dürfen auch dabei sein.
Zur aller Vorsicht: ADAC-Auslandschutzbrief darf nicht fehlen - denn was wäre ich für ein Prepper, wenn ich ohne Fallschirm losfliegen würde.
Die Ausrüstung
Das ist wo ich noch etwas am hadern bin, denn ganz so viel kann ich hier ja nicht mitnehmen.
Zur Verfügung stehen: Stauraum des Rollers (passt kaum ein helm rein) + 25L Top-Case (Bereits belegt mit 2x 2L Kanister und Erste-Hilfe-KFZ-Kit) + Rucksack (einen 80 Liter INCH möchte ich hier nicht mitnehmen, ich muss der ja auch durchgehend tragen, für 30 Tage, jeden Tag für gute 8 Stunden am Tag) und mein EDC Fanny-Pack. Das limitiert die Möglichkeit und hier kommt der Bushcraft und Survival-Aspekt zur Geltung, aber auch einige Zweifel.
25 L Top-Case:
Hier nehme ich zwei mal 2L Kanister mit (2 Liter auf 100km Verbrauch). Das sichert eine Tagesstrecke ohne tanken zu müssen (250km Tagesstrecke geplant). Zusätzlich nehme ich hier einen KFZ-Erste-Hilfe-Kasten (mit Schmerzmitteln und etwas Medizin) und eine Warnweste mit. Das ist keine Pflicht, aber sicher ist sicher! Der restliche Stauraum hier reicht für Kleinigkeiten wie ein paar Snacks, 0,5L Trinkflasche, Handschuhe und einige wenige Kleinigkeiten. Die Idee ist es das Topcase zu versehen mit einem Solarpanel (abnehmbar) das zu einem Akkupack/einer Powerbank führt im Topcase - so kann Strom geladen werden, beim reinen Streckemachen.
Stauraum des Rollers:
Dieser Stauraum ist sehr begrenzt! Hier kämen 2x 1L Wasserflaschen rein, ein Satz Alltagsschuhe (ich trage Bundeswehrstiefel beim Fahren), ein Shirt, ein paar Socken, ein paar Unterhosen, eine Lange Ellie, ein paar Snacks (NGR5 vermutlich), eine Nuss und Schraubendreher, ein Kettenschloss. Schon ist der Stauraum vollständig gefüllt!
40 L Rucksack:
Auch hier bin ich eingeschränkt, ein 80 Liter Inch ist keine Option! Der BOB ist die beste Option mit 40 Litern - ein Kompromiss des Stauraumes und des Komforts. Schlafsack und Isomatte kann ich auf dem Rücksitz mit ein paar Spanngurten befestigen. Als Überdachung gibt es einen Regenponcho-Tarp - keine großen Zeltaufbauten notwendig. Ein Buch (vermutlich Discorsi - Machiavelli, endlich mal durchlesen), 1L Wasserflasche , Micropur für unterwegs, Kochgeschirr, Löslicher Bohnenkaffée, etwas Kienspan, noch ein paar NRG5, etwas Reis, Brühe, noch 1Liter Wasserflasche außen befestigt (So komme ich auf 4 Liter am Mann - kann an Tankstellen und öffentlichen Plätzen aufgefüllt werden), Klappsäge, Feuchtes Toilettenpapier, ein paar Snacks (Stundentenfutter, Haferflocken), Stück Kernseife und Zahnbürste, Stirnlampe, etwas Salz und Pfeffer.
EDC / Fanny-Pack:
Dokumentenkopien, Ladekabel, Zigaretten, Feuerzeuge, Handy, Portmonaie, Multitool, Kaugummis, Sonnenbrille, Sonnencreme, Messer, Notizblock mit Streckenabschnitten (tägliche, von Ort zu Ort, vorweg geplant, zum Abhaken und Orientieren), zweite Powerbank, Händedesinfektionsmittel, Akku-Taschenlampe, laminiertes Notfallblatt mit allen Daten (Blutgruppe, Adresse, ADAC, Kontaktnummern), Kabelbinder.
Die Finanzierung
Hier bin ich leicht aufgeschmissen, aber sehe Möglichkeiten. Basically ist das ein ganzer Monat Finanzen, anstatt für den Haushalt (gut, die Kosten laufen sowieso) für die Reise aufzuwenden. Den Monat der Reise verbrauche ich Zuhause keinen Strom und meine Stromkosten sind recht hoch - da ich Erfahrung habe in diesem Geschäft, weiss ich, dass ich hier temporär 50 Euro einsparen kann die für die Reise zusätzlich aufgewendet werden können. Die Spritkosten sind glücklicherweise recht niedrig beim Roller: 100 Liter für die gesamte Reise! (eigentlich 90 - aber sicher ist sicher). Das wären knapp 200 Euro (bei teuren Preisen). Der ADAC-Auslandschutzbrief kommt mit 100 Euro daher. Als Raucher komme ich hiervon nicht ab und auch das schlägt sich nieder mit 150 Euro. Unterkunftskosten entstehen glücklicherweise keine, da ich in Outdoor-Bushcraft-Manier Tarp + Schlafsack-Kombi nutze. Zölle und so haben wir auch keine - dank der EU. Bleibt nur noch der Faktor Verpflegung als großer Kostenpunkt. Was ich mitnehmen kann an Verpflegung ist marginal - aufgrund des Packmaßes, wenn auch modular, daher werde ich oft angewiesen sein Einkäufe zu tätigen, jedoch ist die Zubereitungsart limitiert. Da kann ich doch mal locker 6-10 Euro am Tag für Verpflegung einrechnen und komme auf bis zu 300 Euro.
Das Gute: Das war's schon! Mehr Kostenpunkte sehe ich nicht auf mich zukommen.
Das Schlechte: Die Gesamtkosten belaufen sich für diese Reise dann doch mal fix auf bis zu 750 Euro und das kann ich derzeit nicht stemmen. Dazu kommen dann noch die Vorbereitung des Rollers (Neue Reifen, Reparaturen, Ölwechsel, Technik auffrischen etc)
Weiteres Hindernis
Ich habe nunmal zwei Fellnasen Zuhase - so toll die auch sind, ich müsste entweder jemand zuverlässiges dem ich vertraue haben der sie täglich füttert oder für einen Monat zu sich nimmt. Es ist gewiss irgendwie möglich und vorstellbar zu schaffen, aber dennoch bis zur endgültigen Klärung nicht gewiss.
Meine ganz freche und offene Frage wäre hier: Wärt ihr bereit mich finanziell mit Spenden zu unterstützen, wenn ich diese Reise antrete? Natürlich gäbe es ein (oder mehrere) Video/s im Anschluss dazu auf YouTube und ich würde mich möglichst täglich im Forum melden mit Bildern und Erlebnissen. Aber Fakt ist, alleine kann ich diese Reise derzeit nicht leisten.
Wann würde die Reise denn stattfinden?
Ganz klar im September! Der Urlaubsverkehr ist etwas geringer und das Wetter ist nicht mehr Hochsommer - der Roller möchte ja nicht überhitzen. Außerdem gäbe es zwei Monate Vorbereitungszeit (Updates bis dahin bei PreppersGermany gibt es sowieso weiterhin! Und um August haben wir den PreppersGermany RUN 25). So könnte ich den Roller fit machen für so eine Reise, jemanden für die Fellnasen finden und hier und da 'nen Euro beiseitelegen für die Reise selbst und entsprechend mein Equiment aufbereiten (Akkupacks/Powerbanks und Solarpanel sind z.B. noch nicht vorhanden).
Das sind meine Gedanken und Pläne zu einer Maßnahme die sowohl uns als PreppersGermany nach vorne bringt, alsauch gute Unterhaltung bietet und indirekt ein Gemeinschaftserlebnis ist (sind ja täglich vernetzt mit Updates, Bildern, Chat etc). So positiv ich hier auch schreibe, es wäre keine einfache Reise, aber mein Mindset ist nunmal "gut denken, aber vorbereitet sein".