Eingeschneit. Was nun?

  • Hallo zwischen den Jahren.


    Dieses Jahr konnte ich beruflich bedingt nicht, wie es in meiner Familie Tradition war, wo man die Verwandten besuchte. Einen Teil meiner Verwandschaft wohnt im bayerischen Wald. Und da erinnere ich mich an eine Zeit, das aber schon echt lange her ist, 20 Jahre minderst, wo man ein paar Stunden bei ihnen auf den Bauernhof war, als wir jedoch nach Hause fahren wollte, waren die Straßen so verschneit, dass man nicht durchgekommen ist. Bei uns war es so, weil die Höfe recht abgelegen waren von der nächsten Stadt, dass man da gute eineinhalb Tage eingeschneit waren und selbst mit den Traktor kam man nur schlecht durch, was zu gefährlich war weil es kurvenreich durch Wälder ging wo man auch in die Tiefe stürzen konnte.


    Wie sieht es aus, wenn ihr in so einer Gegend wohnen würdet, wo aufgrund unerwarteter Schneemaßen ihr nicht rechtzeitig wegfahren könntet.

    Wie sähe bei euch da der "Alltag" aus in eurem Haus oder gar eurem Hof?

    Würdet ihr versuchen die Sache auszusitzen oder eure Schneeschuhe anziehen um weg zu kommen?

  • Definitiv aussitzen. Bin als Kind auch eingeschneit, war bei uns im Dorf normal. Unsere Dorffeuerwehr (1 Löschfahrzeug) hat probiert die Haupstraße frei zu kriegen, alle aus dem Dorf haben mit angefasst, wurde trotzdem nix. Strom war meistens da und Essen hatten wir eh genug.

    Errinert mich an die Geschichte: https://www.stern.de/panorama/…boren-wurde-30366012.html

    Gerade auf so eine Lage kannst du dich echt top vorbereiten.

    "All the places I've been and things I've seen

    A million stories that made up a million shattered dreams

    The faces of people I'll never see again

    And I can't seem to find my way home"

    ~Far from home by Five Finger Death Punch

  • Also mir ist klar, ehe jetzt wieder die Antworten kommen wie "ja es kommt drauf an, wie viel man zum Essen und Trinken hat (wobei man den Schnee auch als Wasser benutzen kann) und wenn man keinen medizinischen Notfall hat und das Haus dicht ist, sollte man auf jedenfall die Sache aussitzen.

    Ein Klassenkamerad aus der Brauereischule kam aus dem tiefsten Allgäu. Haben da auch aufn Land ihr Haus. Die freuten sich teilweise immer bei sowas. Da kam die Familie zusammen im Wohnzimmer oder der Küche, haben es sich vorm Ofen gemütlich gemacht.

    Bin sowieso kein Freund davon, wenn man bei einem heftigen Schneefall oder gar bei einem Schneesturm da was macht draußen.

    Die Woche kam es eh, dass ein "Survival Youtuber" in Schweden von einem Blizzard überrascht wurde und er versucht hat, 10 km zu gehen um weg zu kommen, er ist da verstorben.

  • Im Winter 1987 war es im Osten wochenlang so kalt, das die Kohle mit der damals vorwiegend geheizt wurde knapp wurde. Alle Armeekräfte mussten in die Kohleabbaugebiete und mit helfen Kohle zu fördern...wir waren in Holz-Hütten untergebracht, die Kanonenofen liefern auf Hochtouren , bei der gesamten Kfz Technik liefen die Motoren unterbrochen, damit der Diesel nicht " dick" wurde, es gab massig energiereiches Essen, teilweise doppelte dicke Unterwäsche...und trotzdem bei vielen Erfrierungen...einen Tag hatten wir früh im Tagebau Nahe Ostritz auf der Sohle -37° C...

    Der Pulverschnee war so fein , das er beim Wartburg, den ich als Cheffahrer fuhr, durch die Armaturenbrettdüsen rein kam. Schneewehen wuchsen teils in 30-40 Minuten nach dem Räumfahrzeug wieder bis zum Meter Höhe an...


    Mit den damals einfachen Methoden, ganz viel Man Power, ganz viel Diesel, Benzin und Holz konnten wir uns damals durch die 3, 4 Einsatzwochen kämpfen..

  • Ich denke dabei an die Winter 2009 /2010 beziehungsweise 2010 /2011.

    Da war irgendwann nicht mehr die Frage, wer in der Großstadt den Schnee beräumt, sondern wohin damit und der Schnee wurde zum Teil mit Bahnwagen zu großen Lagerplätze außerhalb der Stadtgefahren.

    Ich konnte im letzten Moment eine kleine Nichte davor bewahren, von einer riesigen Schneemasse getroffen zu werden, die von einem Flachdach geschippt wurde.

    Aber auf so einem Hof, den du beschreibst, würde ich auf jeden Fall probieren, so lange auszuharren, wie es geht und abzuwarten.

    Und bei solchen Wetter habt ihr hoffentlich in euren Autos immer genug Decken, Schokolade und Thermoskannen mit warmen Tee.

  • Also ich finde ja, wenn es im zweistelligen Bereich Minusgrade hat, wird es teilweise echt kritisch.

    Klar es kommt wie gesagt auch drauf an, wie viel hat man von was daheim usw.


    Ich stelle mir halt die Situation dennoch nicht so toll vor. Da raus zu gehen kann echt Lebensgefährlich sein. Klar wäre es was anderes nen eigenen Hof zu besitzen, dort die Lager in nen Nebengebäude voller Holz zu haben und nur deshalb mal raus zu müssen.

    Aber eine "Strecke" zu machen halte ich echt für dumm.

    Mein Onkel war mal in nen Wirtshaus, nen guten Kilometer entfernt. Da er da zu Fuß hingegangen ist, wollte er wieder zu Fuß zurück. Auf einen Weg, den er eigentlich blind kannte.

    Dann aber kam da so ein Schneegestöber, das, wie Robinson gesagt hat, auf eine halbe Stunde nen meter Neuschnee gebracht hat.

    Er hätte nie gedacht, wie in solchen Situationen die Umgebung sich so verändern kann, dass selbst die Vertrautheit verschwindet.

  • Also ich würde die Sache hier definitiv aussitzen, genau auf eine solche Situation bereite ich mich ja vor, BUG IN ist mein Hauptaugenmerk, auch wenn ich BUG OUT nicht gänzlich ausser acht lasse.


    Grad im Schnee halte ich BUG OUT für sehr beschwerlich, vor allem weil man nie weiß wie viel Schnee noch nachkommt

    Road to success, one step after another