Wehrpflicht - Wiedereinführung

  • Wehrpflicht wieder einführen, ja bitte. Wer im Kriege Wölfe will, darf im Frieden keine Lämmer züchten.


    In Sachen Erziehung, Ausbildung und Charakterbildung ist die Wehrpflicht leider unerlässlich und wird nie durch ein anderes System auch nur ansatzweise zufriedenstellend ersetzt werden können. Wer nicht folgen kann ist auch nicht in der Lage zu führen.


    Ist das ganze realistisch? Nein auf keinen Fall.

    Nicht nur das die Gesellschaft sich absolut dagegen wehren würde (sich selbst in die Schusslinie bringen zum Wohle anderer? Das sollen doch bitte andere übernehmen), sondern das zweite Problem wären die fehlenden Ressourcen und Material das ganze umzusetzen. Die Bundeswehr wurde nach der Abschaffung der Wehrpflicht einfach zu sehr verkleinert um so ein Vorhaben in den nächsten 10 Jahren stemmen zu können.

    PERFER ET OBDURA

  • Eigentlich war ich überrascht, dass du 10 Jahre annimst.

    Aber Wehrpflicht ist ja nicht nur 1-2 Kasernen - ich Dulli.


    Das ist natürlich ein immenser Aufwand alle wehrfähigen zu mustern, dann wie z.B. bei mir ein paar Jahre abzuwarten falls eine Ausbildung dazwischenkomm, da ja die zivilen Verpflichtungen genauso wichtig sind, dann eventuell nochmal nachmustern, dann alle anschreiben, einziehen, Auswahlmöglichkeiten geben, Kasernen zuordnen nach besten Bedarf und Möglichkeiten, dann personal haben das die Ausbildung stemmen kann, dann die reinen Ressourcen wie Kleidung und Ausrüstung für alle verfügbar machen, neue Verhandlungen mit Bahn und Co führen etc etc etc


    Wenn ich nun behaupte, dass eine Wehrpflicht sinnig sei aufgrund von militärischen Eskallationen, dann ist das mehr so eine Wunschvorstellung die Wehrpflicht wieder zu reaktivieren, als eine praktische Lösung.


    Etwas kritisches wofür man mich öffentlich ein bisschen in der Luft zerreissen könnte:


    RECHTS: "Wir müssen unser eigenes Land beschützen"

    - Ja, okay, nun ist aber die Situation, dass du dafür an der Waffe dienen musst oder hast du kein Interesse am Schutz deines Landes und Volkes? Ist dein Getue etwa eine egoistische Lüge, eine Scharade, bist du ein Scharlatan? "Aber man kann mich nicht zwingen" - Also willst du andere zwingen deine Ideale zu erreichen, dir dein Leben zu ermöglichen auf den Buckel von anderen Menschen? Du kannst beweisen, dass deinen Worten taten folgen. (Oder zu Links wechseln)


    LINKS: "Unsere geistigen Annoamlien sind normal!"

    - Ja, richtig, daher kannst du ja auch, so als ein mensch der Menschlichkeit und Akzweptanz lebt ein jahr Menschen die Bedürftig sind dienen. Oder hast du gar kein Interesse an menschlicher Bahndlung von allen? Ist dein Getue etwa eine egiostische Lüge, eine Scharade, bist du ein Scharlatan? "Aber man kann mich nicht zwingen" - So wie die Gesellschaft gezwungen wurde dein spezielles Leben dir zu ermöglichen? Da kannst du der Gesellschaft etwas zurückgeben, als Dank. (Oder zu rechts wechseln)


    Es gibt keine Ausreden ^^ Früher hat man gekifft vor der Musterung. Ist okay, ist jetzt ja legal, nur nicht im Dienst bitte. Früher hat man psychische Mängel vorgegaukelt vor der Musterung - ist okay, heutezutage ist das alles akzeptiert und normal, sind alles gleichgesunde Menschen, keine Benachteiligung hier. Mann oder Frau - spielt jetzt ja auch keine Rolle mehr. Es werden ALLE miteinbezogen - eben mit der Wahl: Soziales oder an der Waffe. Man muss schon Schwerbehindert oder geistiger Pflegefall sein um diesen Pflichten - die ja beide Seiten predigen - zu entgehen, aber dann halt eben mit entsprechenden Konsequenzen die deutlich schlimmer sind als 1 Jahr lang zu seiner Ideologie zu stehen und seinen Dienst zu leisten, mit Stolz und Freude behaupten können "Ja, ich habe nicht nur geredet, ich habe meinen Dienst geleistet."


    Mir wurde auch eingequatscht "ja stell dich doch dumm und fake deine Tests" aber vor Ort war ich zu stolz dafür und habe meine Musterung durchgezogen und wurde für fähig bemustert. Ist ja auch ein Kompliment: "Du bist gesund, putzmunter, kräftig genug, dumm bist du auch nicht und alle deine Sinne funktionieren." Da spart man sich den Check beim Arzt :D

    So neutral ich meistens ja auch bin, hier bin ich es nicht:
    Ich bin Pro Wehrpflicht.


    Und falls die Betroffenen (da bin ich mit meinen Mitte 30 ja doch schon raus) meckern - ich kann versichern, dass meine Situation zu der Zeit die gleiche war, wenn nicht sogar noch verzwickter. Ich hatte eine langjährige Beziehung, ich war Sportler und hatte Sponsoren, ich war Musiker und stand auf Bühnen und vor allem hatte ich grad' eine Ausbildung zum Sozialpädagogischen Assistenten abgeschlossen, also eigentlich das Gegenteil von "Ab zum Dienst an der Waffe". Der Dienst hat mich etwas erschüttert, was aber auch Schwachsinnig ist, denn ich hatte genug Zeit mich darauf einzustellen - selbst Schuld in Ignoranz gelebt zu haben. Fast alle meine Jungs damals haben den Dienst an der Waffe gewählt - es war normal. Montag bis Freitag Arbeiten und Wochenende mit den Jungs.


    Ich sehe hier - bis auf die Umsetzung - keinen Nachteil für niemanden, außer für faule egoistische und feige Schweine. Wer keinen Dienst an der Waffe will, kann in sozialen Einrichtungen helfen oder im Umweltschutz tätig sein. 1 Jahr lang keine Sorge um Geld, 1 Jahr lang keine Sorge um Lebensziele, 1 Jahr lang nützlich sein und Werte aneignen die das Zusammenleben langfristig stärken. Durchgehende Verfügbarkeit an assistierendem Person im Gesundheits- und Sozialwesen und Umweltschutz. 1 Jahr die gewissheit, dass man Männer erschafft die durch ihre bloße Menge und Kompetenz genug Abschreckung schaffen keinen "Stress mit uns anfangen zu wollen".


    Und im Anschluss an z.B. dem freiwilligen Dienst an der Waffe für knapp 1 jahr, gibt es garantiert einen Zuwachs an Soldaten die sich entscheiden zu bleiben. Und es gibt gewiss auch einen Zuwachs an Entscheidungen im Sozialwesen tätig zu sein, nach der gemachten Erfahrung. Damit stärken wir sowohl unsere Grenzverteidigungsmöglichkeiten, alsauch die Strukturen im Innland.


    Es gibt nur einen Grund gegen die Wehrpflicht zu sein:
    "ich will nicht, ich bin ein egoitisches Schwein, ich möchte, dass alle mir etwas gutes tun, aber ich will nichts zurückgeben müssen, nur wenn ich möchte und ich möchte grad' nicht, ich will nur fordern, aber nichts geben." - Wer Fordern kann, muss auch erfüllen können.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Da kann ich ausnahmsweise mal, voll und ganz zustimme. Ganz meine Meinung.

  • Eigentlich war ich überrascht, dass du 10 Jahre annimst.

    Aber Wehrpflicht ist ja nicht nur 1-2 Kasernen - ich Dulli.


    Das ist natürlich ein immenser Aufwand alle wehrfähigen zu mustern, dann wie z.B. bei mir ein paar Jahre abzuwarten falls eine Ausbildung dazwischenkomm, da ja die zivilen Verpflichtungen genauso wichtig sind, dann eventuell nochmal nachmustern, dann alle anschreiben, einziehen, Auswahlmöglichkeiten geben, Kasernen zuordnen nach besten Bedarf und Möglichkeiten, dann personal haben das die Ausbildung stemmen kann, dann die reinen Ressourcen wie Kleidung und Ausrüstung für alle verfügbar machen, neue Verhandlungen mit Bahn und Co führen etc etc etc

    Nurmal so ein paar Zahlen am Rande.

    Momentan hat das Heer als größte Teilstreitkraft circa 62.000 aktive Soldaten (Marine und Luftwaffe sind dagegen gemeinsam etwa nur halb so stark)


    Im Jahr 2009 gab es in Deutschland 68.000 Wehrdienstleistenden....und das sind wenige. Wenn man bis 1998 zurück geht wären es sogar 160.000 Wehrdienstleistenden.


    Das heißt selbst wenn man vom konservativen Stand von 2009 ausgeht wären das ein Wehrdienstleistender für jeden 1,5ten aktiven Soldaten der Bundeswehr.


    Es müssten jede Menge neue Standorte eröffnen oder stark erweitert werden (sowohl Kasernen als auch Karrierecenter/Kreiswehrersatzämter). Ausrüstung und Fahrzeuge, Waffen alles neu angeschafft werden. Das müsste zuerst alles beschafft/ also produziert und eingekauft werden, dazu Gelder freigegeben werden durch verschiedene Freigabeverfahren, Standortauswahlverfahren, Planung, Umsetzung und und und.


    Generell müsste das gesamte Personal der Bw erstmal aufgestockt werden um diese Mehrbelastung stemmen zu können ohne das der normale Regeldienst dadurch komplett zum erliegen kommt.


    Die Mühlen der deutschen Bürokratie und so...

    PERFER ET OBDURA

  • Es müssten ja nicht gleich die alten Strukturen wieder her.

    Fangen wir doch mal mit einer Musterung an und ziehen pro Quartal mal 5.000 "1er" ein.

    Und dann schaut man, dass man den Laden Stück für Stück wieder steigert.

    Lange hat das runterwirtschaften gedauert.

    Der Rückbau in eine wehrfähige Armee mit Wehrpflicht, geht leider leider nicht von jetzt auf gleich.

    Aber muss halt endlich mal angefangen werden.

    Ist ja wie beim preppen.

    Ich kann mir jahrelang überlegen, wie ich anfange und was ich alles brauche, oder ich fange an, probiere, optimiere, erweitere...

  • Als nächstes müsste evaluiert werden über welche Dauer ein Wehrpflichtleistender verpflichtet werden sollte.

    Denn bis man mit einem Soldaten halbwegs etwas anfangen kann, gehen schon einige Monate ins Land.


    Ich sag mal ab dem 6. Monat ist er im Schnitt in der Lage die Grundanforderungen die an ihn gestellt werden selbstständig zu bewältigen. Das bedeutet 3 Monate Grundausbildung und anschließend weitere 3 Monate im Heimatstandort bis er gelernt hat wie der Hase zu laufen hat. Ab hier bringt der Soldat einen Mehrwert weil man ihn nicht pausenlos führen muss sondern man erwarten kann, dass er einfache Aufgaben selbst erledigen kann.


    Meiner Meinung nach sollte daher eine Mindest-Verpflichtungszeit von 18 Monaten angesetzt werden um den Mehraufwand pro Rekrut zu rechtfertigen. Wenn nicht sogar noch länger.


    6 Monate ausbilden und schleifen, 1Jahr lang einen Mehrwert für die Allgemeinheit bilden. Alles darunter ist ein Minusgeschäft.

    PERFER ET OBDURA

  • Es müssten ja nicht gleich die alten Strukturen wieder her.

    Fangen wir doch mal mit einer Musterung an und ziehen pro Quartal mal 5.000 "1er" ein.

    Und dann schaut man, dass man den Laden Stück für Stück wieder steigert.

    Du meinst Ungleichbehandlung? 🙃 Da hast du wahrscheinlich bessere Chancen wenn du sagst "okay wir nehmen erstmal nur alle blonden mit blauen Augen" 😂


    Du würdest dich wundern wie viele plötzlich bei der Musterung eine rot/grün Schwäche hätten oder beim Hörtest durchfallen um nicht T1 gemustert zu werden...

    PERFER ET OBDURA

  • Nein, ich rede einfach am anfangen.

    Klein anfangen mit einfach irgendwelchen Kriterien, die Sinn ergeben.


    Das hat nichts mit Ungleichbehandlung zu tun, sondern mit den begrenzten Ressourcen der Ausbildungsmöglichkeiten.

  • Nein, ich rede einfach am anfangen.

    Klein anfangen mit einfach irgendwelchen Kriterien, die Sinn ergeben.


    Das hat nichts mit Ungleichbehandlung zu tun, sondern mit den begrenzten Ressourcen der Ausbildungsmöglichkeiten.

    Das verstehe ich. Aber die Allgemeinheit, insbesondere die Betroffenen werden es so aufnehmen wie ich beschrieb.

    PERFER ET OBDURA