Also, ich gebe Recht, sie sind nur bedingt tauglich und als alleine und nur für die Selbstverteidigung bestimmte Waffe eher ungeeignet. Als ein Werkzeug für Kommunikation, Abschreckung und Fluchtermöglichung sind die jedoch ganz gut.
Das ist so eine Sache mit der Abschreckung, sollte ich in einem SHTF Szenario jemanden im Wald zufällig und unbeabsichtigt überraschen, und der zieht vor Schreck seine Schreckschusswaffe und zielt damit auf mich (auch ohne zu schießen), dann reagiere ich wie auch jeder deutsche Polizist im täglichen Einsatz es tun würde, ich muss davon ausgehen dass es eine scharfe Waffe ist und ich mich in Lebensgefahr befinde und schieße mit meiner scharfen Waffe zur Selbstverteidigung um die Bedrohung auszuschalten.
Ein ethisches Dilemma mit dem sich jeder Dienstwaffenträger irgendwann mal beschäftigt. Am Ende des Tages ist es auch keine Frage ob ich meinem Leben mehr Wert zurechnen als dem meines 'Gegners' sondern es zählt für mich nur die Verantwortung die ich meinen Angehörigen gegenüber habe, gesund zu ihnen zurück zu kehren und sie nicht in Trauer und Schutzlos zurück zulassen.
Ein Pfefferspray hingegen würde ich nicht als lethale Bedrohung einstufen und selbst wenn derjenige aus Panik mit dem Pfefferspray auf mich 'schießt', weil ich vielleicht wirklich versehentlich mitten in seinem Lager aufgetaucht bin, würde ich nicht Zurückschießen solange derjenige nur versucht von mir wegzukommen und nicht auf mich zuläuft.
Eine Schreckschusswaffe schüchtert vielleicht den einen oder anderen potentiellen Angreifer ein, aber definitiv lässt sie eine Situation genauso schnell eskalieren wie eine scharfe Waffe auf jemanden zu richten. Denn für den Gegenüber ist es schwer einzuschätzen und so muss man immer vom schlimmsten ausgehen und so wird auch die Gegengewalt dementsprechend viel höher ausfallen, ohne das man jedoch die gleiche Verteidigungsstärke einer scharfen Waffe in der hinterhand hat wenn der andere dann ebenfalls eskaliert.
Lupus est homo homini.