Es sei denn - und hier wird es kritisch und sehr individuell:
Man kann eine SSW mit einem vollen Magazin Pfefferpatronen, kurz vor Angriffsreichweite des Gegners zücken, das volle Magazin (~7x entladen) und fliehen. Das ist gewiss auch möglich, aber auch davon abhängig wie sicher der Umgang ist und nicht in jeder Situation so einsetzbar. In Kombination mit etwas Erfahrung im Schlagen und Treten kann man relativ einfach einen Angreifer ausschalten - ob es dann aber noch das "geringstschädliche Handlung" gilt, das sei mal dahingestellt.
Aus Erfahrung zu Pfefferpatronen:
Sie sind, wenn nicht mit Gegenwind abgefeuert, sehr effektiv - egal was für ein Bär von Mann vor einem steht. Die Reizwirkung verschließt die Augen und lässt sie tränen, sodass nichtmal normal gucken möglich ist. Und ein Angreifer der dich nicht sehen kann, ist einer dem man leicht enrfliehen kann. Auch führt das Reizgas zu starkem Husten und atemnot-ähnlichen Reflexen inklusive potentiellem Übergeben. Ich habe nur eine Patrone und ohne direktem Kontakt in's Gesicht, eher so 1-2 Meter neben der eigentlichen Gaswolke, abbekommen und es war Feierabend - ich musste fliehen in irgendwohin, bloß weg von der Gaswolke, habe nach Luft gehapst, di Augen tränten ununterbrochen, sodass es kaum noch ein Sichtfeld gab, die Nasenschleimhäute haben so gottlos schlimm gebrannt - will man nicht abbekommen!
Ich will nicht wissen, wie es ist, wenn jemand ein volles magazin in die Gesichtrichtung abgibt. SSW's können locker 3 Schuss / Sekunde abgeben. Das geht schnell und die Gaswolke nimmt einen m³ bereich ein aus dem man als Angreifer nicht mehr entkommt und die Konsequenzen (also die Reizungen wie oben beschrieben) sind unumgänglich. Das führt voraussichtlich zu einer Flucht des Angreifers, nur um eben aus dieser Gaswolke zu entkommen und die Reize zu reduzieren. Kombiniert mit der eigenen Flucht, wäre somit potentiell eine ANgriffsituation unterbrochen und verhindert. ABER!
Das Problem hierbei ist:
Es ist nunmal ohne Projektil. Also wenn der Angreifer zu nah ist, dann wird er auch nach Abgabe des Schusses potentiell die letzten 3-4 Meter auf einen zurennen und entweder übermannen oder sogar die SSW aus der Hand reissen können. Wenn man zu weit weg ist, erreicht die Gaswolke den Agreifer nichtmal. Und noch schlimmer ist Gegenwind, da greift man sich selbst damit an. Jemand der noch nie Situationen dieser Art erlebt hat, dem traue ich nicht zu, dass in solch einer Situation die SSW hilft. Man muss hier schon genau auf den ANgreifer achten, die Fluchtmöglichkeit bereits wahrgenommen haben und Sekundengenau agieren. Daher, selbst mit PFefferpatronen, so effektiv die auch sein mögen, immernoch keine Empfehlung!
Noch krasser und "noch weniger empfohlen":
Man könnte auch, eine SSW mit Flashbangs und einem Schlag-, Stich oder Stoßgegenstand kombinieren. Die ersten 2-3 Schüsse sind wahrlich grell und blenden den Angreifer, das gewährt eventuell eine Sekunde in der der Angreifer nicht sehen kann wie man sich verteidigt. Kombiniert mit einer der genannten Waffen, kann man den Angreifer binnen dieser Sekunde immobilisieren. Das artet voraussichtlich in einer rechtlich absolut nicht zugelassenen Handlung aus. In einem "Weltuntergangsszenario" ist das scheissegal, hauptsache man überlebt. In einem Szenario indem das Recht und Gesetze weiterhin durchgesetzt werden - was statistisch am wahrscheinlichsten ist - ist das umsoweniger empfohlen, gar deutlich abzuraten! .... Aber es funktioniert
Nur eben nicht gegen jemanden mit einer scharfen Waffe.