Wasserkrise: San Marino (IT) ruft Notstand aus

  • San Marino (süd-Italien) hat den Notstand ausgerufen. Das Wasser ist knapp, die Reserven brauchen sich auf und es gibt keinen Regen in Sicht. Damit einhergehend gibt es nun Strafen für z.B. Autowaschen. Das sind Themen die sonst eher USA Arizona betreffen, aber nun auch Europa.


    Folgende handlungen stehen nun unter Strafe:

    1. Bewässern von Rasenflächen, Gemüsebeeten und Gärten
    2. Putzen von Waschlätzen, Treppen und Privatstraßen
    3. Schwimmbäder mit Wasser befüllen
    4. Wasser in Brunnen zurückgießen
    5. Waschen von Fahrzeugen


    Schön und gut, aber das löst das Problem ja nicht. Die Strafen sorgen nur für eine sparsame Handlungsweise der Bürger mit der Hoffnung, dass der herbst Regen mit sich bringt um die Reserven wieder zu füllen. Langfristig ist das aber auch keine Lösung. Da muss Italien ein wenig vorausdenken und neue Methoden finden um Trinkwasser-Reserven anzulegen wie z.B. das Filtern von Salzwasser.


    Hier eine Quelle zum Thema vom vierten September:


    Bereits im Juli ist der See Fanaco in Palermo fast vollständig ausgetrocknet:
    https://www.fr.de/panorama/siz…itze-sueden-93198389.html


    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Ja, solche Wassermangel Gebiete gibt es in Deutschland im Grunde auch schon und es wird noch schlimmer.

    Es gibt Gebiete in denen mehr verdunstet als das es regnet.

    Dieser Regen kommt dann dort runter, wo es sowieso schon viel regnet.

    Wir haben die Wahl zwischen Überschwemmung und Waldbrand.

  • Ist so, ne? Sei mal erstmal dahingestellt "wieso" es die Erdsystemveränderungen gibt, es gibt sie und es gab sie schon immer. Früher waren Menschen nur eben nicht sesshaft und wanderten mit den Veränderungen. Der Mensch ist nun sesshaft geworden und hat die Landwirtschaft die ihn mit seinem Bedarf versorgt. Die Ursache für die Empfundenen Verschlimmerungen hierbei sind, dass die planetären Bewegungen eben nicht sesshaft geworden sind und nun wirkt das aus einer kurzen Perspektive von ein paar Jahrzenhten, als gäbe es eine Krise wie wir kontrollieren müssten, dabei ist die einzige Krise, die Sesshaftigkeit der Spezies Mensch. Der Planet hält nicht an zugunsten einer Spezies.


    Und das Problem das ich hier sehe ist, dass Europa ein perfektes Stück Land ist mit allen Gegenbheiten zur Aufrechterhaltung des Sesshaftigkeit. Eine interessante Region mit langfristiger Sicherheit der Aufrechterhaltung des menschlichen Lebens durch Landwirtschaft. Andere Regionen haben Auswirkungen die das Leben nicht "nur mal ab und zu erschweren", sondern beinahe unmöglich machen. Langfristig - über Jahrhunderte - könnte es politische Aktionen geben der Neuverteilung von Land um entsprechend die Menschen umzusiedeln, wo es sich am besten lebt. Gewiss ist das ein Vorgang über einige Jahrhunderte, aber einer der gewiss bleibt. Nur die Bilderberger und die Chinesen planen so viele Jahrhunderte im Voraus. :D


    Nundenn, was können die Italiener machen? Ich würde sagen die Vorräte aufstocken. Plump, aber richtig. Sobald es wieder Regen gibt, nennenswert größere Vorsorge betreiben. Mehr bleibt denen ja nicht, denn wenn selbst die Seen austrocknen, dann gibt es wohl auch keine natürlichen Reserven.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Auch wieder ein sehr komplexes Thema.

    Ich könnte jetzt mit dem Energieerhaltungssatz, Gesetze der Thermodynamik, Meteorologie und Meeresforschung anfangen aber dafür reichen keine 10k Zeichen.


    Mein Blick in die Zukunft 50-100 Jahre:

    Entweder Eiszeit in Europa (Meter dicke Eisschicht) oder erst Tropisches-, dann Wüsten-Wetter. Eines von beiden wird passieren wenn unsere Spezies kein kleines Wunder vollbringt.

    Bisher kann keiner sagen was von beiden Extremen es werden wird. Hängt stark am Kipppunkt des Golfstroms und wie sich das system anschließend wieder einpegelt.

    Inter arma enim silent leges. Cicero

  • Richtig, da wir das Wetter nun aber "eigentlich nicht beeinflussen können" (oder besser gesagt, nicht sollten). Muss die menschliche Spezies mit den Entwicklungen gehen. Alternativen finden. Hier sehe ganz klar, dass Wasser, wie in den apokylptischen Vorhersagen von etlichen Jahrzehnten schon, privatisiert und zu einem teuren Konsumgut gemacht wird. Es sei denn, die anderen Länder nehmen sich an Deutschland ein Beispiel und kümmern sich um das Trinkwasser und die Aufbereitung. Denn das ist bereits ein Fortschritt den (echte Zahlen habe ich grad keine Lust nachzuforschen) vermutlich 90% der anderen Länder nicht betreiben. Die USA schmeisst wenigstens ordentlich Chlor in's Wasser, was es qualitativ nicht besser macht, aber wenigstens trinkbarer.


    Es braucht Kreisläufe der Aufbereitung zu Zulieferung des Wassers, anstatt sich nur auf Regenfälle zu verlassen. Man könnte nun argumentieren, dass das in Ländern die noch keine moderne Trinkwasseraufbereitung haben immense Kosten mit sich bringt, aber da sehe ich jede Regierung in der Verantwortung ihre Bürger mit dem essentiellstem versorgen zu können. Das sind langfristige Investitionen für eine gesunde und zufriedene Bevölkerung, die entsprechen effizienter und moralisch stabiler agieren kann.


    Vor allem aber auch gehört die Fähigkeiten dazu als Staatsorgan spontan reagieren zu können, denn wenn Regenfälle gibt, dann müssen sofort Reservoirs aufgefüllt werden. Die Berechnung des Bedarfs der Bevölkerung ist möglich:
    Tagesbedarf an Trinkwasser + Tagesbedarf an Brauchwasser x Bevölkerung x Worst-Case-Dauer einer Trockenperiode + Variable "Zusätzliche Zeit als Absicherung"


    Eine Regierung die das nicht vorausrechnen kann und für sorgen kann kann man schon beinahe als eine unfähige abstempeln. Wenn Wasser doch bekanntermaßen die essentiellste Ressource ist für die Funktionsaufrechterhaltung des menschen, dann darf es hieran erst nicht mangeln. Tut es ja aber. Handlungseinschränkungen können temporär zwar den Tagesverbrauch senken, tragen jedoch nichts zu einer langfristigen Lösung bei. Jeder Computerspiele-Spieler der Städte-Simulationen und Co spielt kann mit diesen Argumenten auffahren - wieso also nicht eine Regierung?



    Kleine Anekdote:
    Ich arbeite an einem Survival-Spiel bei dem Aktionen Wasserbedarf und Nahrungsbedarf steigern. Eine Playtesterin hat sich direkt in die Erkundung der Umwelt gestüzt und ist verdurstet. Nur weil etwas selbstverständlich ist, wird es gerne mal als weniger relevant eignestuft. Wie z.B. Trinken, haben wir ja, sich darum bewusst Gedanken zu machen ist nicht bei allen in den Gedankenvorgängen eingespielt.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Ich lasse jetzt mal das zitiere, da das dann schwer zu lesen ist.


    Klimaveränderungen gibt es schon immer.

    Nur, dass sich das Klima gerade um ein Vielfaches schneller verändert als Flora und Fauna hinterher kommt. Ich rechne uns dann mal eben zur Fauna.

    Das heißt konkret, dass da mal eben ausgestorben wird und damit alles durcheinander kommt, und noch mehr ausgestorben wird usw.


    Bei uns in Mitteleuropa sind die Auswirkungen im Vergleich zu anderen Bereichen der Erde noch harmlos.

    Und, dass das dazu führt, das die bequeme Sesshaftigkeit aufgegeben wird.

    - der Mensch ist nun mal bequem und wird nicht ohne große Not auswandern -

    Und der Mensch wandert.

    Was hier zu Lande zu Unmut führt.

    Aber bei uns sind die Klimaveränderungen noch zu ertragen. Woanders nicht mehr.

    Schuld sind paradoxerweise wir mit unserem Konsum. Aber das ist ein anderes Thema.


    Ich habe in den 1990ger Jahren einige wissenschaftliche Vorträge zum Thema Wasser besucht.

    Darin hieß es, dass wir kurzfristig ganz viele Regenrückhaltebecken bauen MÜSSEN.

    Dummerweise kosten solche Rückhaltebecken viel Zeit und Geld.

    Nun erkläre als Politikerin mal der Bevölkerung, dass der neue Kindergarten, die neue Schule oder die Straße zu Gunsten eines Regenrückhaltebeckens gestrichen werden muss.

    das kommt da nicht so gut an.

    Aber Ressourcen , wie Geld sind endlich und das Problem „Wasser“ vergleichsweise abstrakt, gegenüber kaputten Straßen etc.


    Meine Regentonnen waren 2024 seit 2017 das erste mal wieder voll.


    Land- und Forstwirtschaft versuchen irgendwie etwas daraus zu machen.

  • Ich habe in den 1990ger Jahren einige wissenschaftliche Vorträge zum Thema Wasser besucht.

    Darin hieß es, dass wir kurzfristig ganz viele Regenrückhaltebecken bauen MÜSSEN.

    Dummerweise kosten solche Rückhaltebecken viel Zeit und Geld.

    Nun erkläre als Politikerin mal der Bevölkerung, dass der neue Kindergarten, die neue Schule oder die Straße zu Gunsten eines Regenrückhaltebeckens gestrichen werden muss.

    Diese Argumentation funktioniert nur gegenüber weniger gebildeteren Menschen im Bereich der Politik. Eine Investition gleicht nicht einer anderen gestrichenen. Es gibt gewisse Pötte aus denen Gelder bezogen werden können. Der Bezug aus einem Pot für "Infrastruktur" z.B. schließt nicht aus, dass ein Kindergarten gebaut werden kann, denn dafür gibt es einen eigenen Pot.


    Um den Michel nochmal zu fangen, kann man das in's unendliche Spinnen und behaupten "Weil wir in der Ukraine Waffen liefern, können wir keine Wasserreservoires bauen" Stimmt natürlich nicht, denn diese Handlung entspricht nicht jener Konsequenz. Aber es liest sich gut und ist provokant, scheint oberflächlich logisch zu sein.


    DIe wahreBegründung die ich hier sehe, ich kann auch falsch mit meiner Annahme liegen, ist die Priorität die gesetzt wird. Je kurzfristger die Auswirkungen eines Problems oder eines Gewinnes sind, desto höher werden diese Subventionen / Investitionen behandelt. Gewiss nicht alle, wer weiss schon was die "Bilderbergerilluminatenvereine" an langfristigen Plänen haben. Doch so scheint es auf mich. "Ach, es gibt genug Wasser, ist heute kein Problem" Ja, heute nicht, in 100 Jahren aber. Und dann wird das halt in der Prio runtergesetzt bis "in 100 Jahren", doch in 100 Jahren eine Lösung anzustreben ist kritischer, Zeit- und geldintensiver, als sich jetzt darum zu kümmern.


    Ich handel z.B. genau gegnteilig hier, ich überlege "Welchen Vorteil hat das für später?" und selbst bei einem Einkauf, nehme ich einen nachteil für einen ganzen Monat (so böse "knappe Monate") inkauf und verschaffe mir Prepps für 3 Monate. Hätte ich mich jedes mal erst darum gekümmert "wenn es notwendig sei" gäbe ich deutlich mehr Geld aus und hätte weniger zur Verfügung für andere Tätigkeiten. Kurzfristige nachteile für langfristige Vorteile. Bei der Wasserversorgung in Süd-Italien ist es jetzt z.B. zu spät. Hätte hätte Fahrradkette, aber hätten die ihre Reservioires aufgepeppelt rechtzeitig, hätten sie jetzt weder die wirtschaftlichen Probleme, noch die Eingrenzug der Freiheit ihres Volkes. Das vermeiden einer Ausgabe hat zu Ausgaben geführt die nun noch höher sind mit zusätzlichen Konsequenzen.


    Wenn eine Panzerfaust an einen Ukrainer geliefert wird, wirkt sich das nicht gleich darauf aus, dass ein Altersheim einen Angestellten weniger hat. etc etc die Auswirkungen von Investitionen durch die Regierung sind da etwas komplexer gestrickt. Nichstdestotrotz kann man Muster feststellen von "Vermeidung von Kurzfristigen Ausgabe für langfristigen Vorteile". Wenn ein Problem absehbar ist für "in 100 Jahren", dann ist das Problem bereits vorhanden! Ab Erkennis eines Problems erfordert es eine Handlung, egal wie weit das Problem in der Zukunft liegt, je eher gehandelt wird, desto geringer sind die Konsequenzen eines zukünftigen Problems. Dass Süd-Italien schon vorher bereits Wasserknappheiten erlebt hat, ist kein neues Problem, aber es ging bisher "ganz gut". Jetzt nicht mehr und das nur, weil der Zustand "geht ja noch ganz gut" akzeptiert wurde, anstatt zu handeln.


    So oder so, Süd-Italien hat mies in's Klo gegriffen, können die sich bei Ihrem Bürgermeister vor die Tür stellen und meckern, ändern wird es an der jetzigen Situation nichts. Mögen die daraus lernen.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Das mit den Waffen sind Bundesmittel.

    Und auch dafür wurden andere Sachen gestrichen.

    Ein Regenrückhaltebecken, zahlt vsl. die Kommune.

    Sicherlich gibt es da auch Geldtöpfe für Infrastruktur.

    Aber das Geld wird sicher nicht für solche großen Bauvorhaben reichen.

    Dann müsste ja auch noch die Verteilung des Wassers geregelt werden.

    Was, wenn das Wasser nur entweder für den Schweinezüchter oder für die Gurkenplantage reicht?


    bisher wurden Regenrückhaltebecken nur gebaut, um die Kanalisation nicht mit einem Starkregen zu überfordern.


    Ich denke auch, dass es einfach verpennt wurde, rechtzeitig Regenrückhaltebecken zu bauen.

    War ja immer genug Regen da.


    Keine Ahnung wo das alles endet.

  • Was, wenn das Wasser nur entweder für den Schweinezüchter oder für die Gurkenplantage reicht?

    Exakt diese Situation liegt ja derzeit vor, ein müssen Einsparungen im Verbrauch gemacht werden, damit die Infratsruktur, die Wirtschaft, die Tierhaltung etc möglichst ohne Einbußen davonkommt. Auf Nacken des Normie. Wen es genug gibt, dann braucht man auch nicht priorisieren wer es bekommt - alle! ^^ Definitiv nicht für alles anwendbarer Gedanke, aber genug Vorräte zu schaffen und möglichkeiten Vorräte aufzubauen, das ist halt was Italien nun vor sich haben müsste, denn es ist ja schon zu spät. Für die nächste Saison.


    Ich hab hier ein Fass aufgemacht mit den Töpfen ... du hast natürlich Recht, im Großen und ganzen ist jede Ausgabe eine Einsparung wo anders. Nur eben nicht immer direkt feststellbar und auch nicht offensichtlich. Da wird viel hin- und hergeschoben.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.