Arbrust zur Jagd (unerfahrener Jäger)

  • Aber traut sich jemand unerfahrenes, mal ohne Herkules spielen, zu mit einer Armbrust mit der noch nicht geschossen wurde, von 0 auf 100 erfolgreich von einer jagdt zurückzukommen? Ich zweifel da so ein wenig. Nur das richtige Werkzeug, heißt nicht, dass man damit auch umgehen kann. Wie genau sind diese Armbrüste und auf wie viel m?

    Ist zwar schon ein älteres Thema aber da momentan nicht viel im Forum passiert greife ich das Thema mal auf um meinen Senf dazuzugeben:


    Also wie weit kann man damit zielsicher treffen, kommt natürlich auf das Modell und den Übungsgrad des Schützen an, aber ich habe bereits Videos gesehen wo Leute auf 100Yards (also rund 91m) einen Apfel Schießen.

    Das ist also rein technisch für eine moderne Compoundarmbrust kein Problem.

    Jagdlich spielen hier aber andere Faktoren noch eine Rolle:

    -Wind

    -Bewuchs

    -Reaktionszeit des jeweiligen Tieres


    Da Bolzen ein völlig anderes Flugverhalten haben als ein Projektil einer modernen Feuerwaffe, verkürzt sich die effektive Jagddistanz unter Umständen auf < 20m aufgrund des doch recht lauten Schussgeräusches der Armbrust und der Zeit die vergeht bis der Bolzen sein Ziel erreicht.

    Ein Bolzen aus einer Hochleistungsarmbrust fliegt mit ca. 450fps was umgerechnet in etwa 495kmh sind. Das klingt jetzt erst einmal irre schnell, aber verglichen mit dem Geschoss einer 9mm Patrone eher lahm.


    >> 134m/s für den Bolzen

    >> 600m/s für die 9mm Patrone

    >> 1200m/s für eine .223 Rem


    Bolzen sind aufgrund der Bauweise sehr anfällig für Seitenwind und können bereits durch Hohes Gras oder einfaches Gebüsch von ihrer Flugbahn abgebracht werden.


    Man sollte sich auch zumindest in den Grundzügen etwas mit den technischen Einzelheiten der Bolzen vertraut machen. Für die Jagd werden in der Regel relativ schwere Bolzen verwendet, heißt eine schwere Jagdspitze mit 3 oder 4 Klingen und keine Runde Scheibenspitze + der dazugehörige Schaft (passender Spinewert beachten, also Steifheit des Bolzens oder auch Pfeils beim Bogenschießen angepasst auf die Stärke der Armbrust und das verwendete Spitzengewicht) Wobei bei Feldhasen meist Blunts benutzt werden, da diese bei Kleintieren völlig ausreichen und durch den reinen Einschlag töten und nicht in das Stück eindringen.


    Ich kenne Ecken bei mir in der Umgebung da gehst du 5 min durch die Wiese und siehst mindestens 1-2 Karnickel in 20-30m Entfernung. Wäre hier also gar kein Problem selbst für einen Anfänger mit etwas Übung da beim 2-3 Versuch etwas zu treffen.

    Das setzt aber a) das Vorhandensein einer hohen Population voraus und b) diese Stellen und Orte zu kennen.


    Ansonsten kann ja jeder der davon träumt in einem SHTF Szenario einfach im Wald zu leben und zu Jagen sich ja mal Versuchsweise seine Kamera schnappen und mal einen Tag durch den Wald zu Pirschen, die Kamera ersetzt hierbei die Armbrust oder auch das Gewehr, und nun seht mal wie viele Wildtiere ihr unter 50m vor die Linse bekommt :S


    Insgesamt ist es aber mit der Armbrust als Werkzeug genauso wie mit jedem anderen Ausrüstungsgegenstand auch, man sollte nicht erst anfangen sich damit zu befassen oder mal etwas zu üben wenn der Ernstfall schon eingetroffen ist.

    PERFER ET OBDURA

    Einmal editiert, zuletzt von Ragnar ()

  • Bei Deinen Aussagen pflichte ich Dir bei.

    Die kleinen Armbrustpistolen ( z.B. Steambow) sind was für kurze Distanzen, je nach Aufrüstung so 5-30 m. Allerdings kam man selbst mit einem Standartwurfarm von 55 lbs schon Wildschweine töten, wie ein amerikanisches Video beweist. Dann natürlich mit Jagdspitzen.

    Ich sehe bei den kleinen Armbrustpistolen eher ein Hobbyschießen, Funschießen oder die Selbstverteidigung auf kurze Distanzen.


    Der Tipp mit der Kamera und dem "Testschießen" der Tiere ist eine gute Idee, und wird sicher ein toller Tag in der Natur...

  • Ich kann nur sagen, ne 170 Pfund Armbrust spannen ist nicht ohne. So oft macht man das nicht. Zumindest bei den günstigen.

  • Habe zwar keine Kamera benutzt, aber bewusst mal umhergeschaut und geguggt, was ich sehe und wie nah ich ran komme.. bei uns lassen sich Enten mit der Hand fangen. Langt also das kleine Besteck ..

  • War natürlich zu Rettungszwecken. Wurd von der Straße ans Wasser gebracht ! Nicht dass hier wer was falsch verstehen möchte

  • Ich kann nur sagen, ne 170 Pfund Armbrust spannen ist nicht ohne. So oft macht man das nicht. Zumindest bei den günstigen.

    Gibt ja zum Glück diverse Spannhilfen.

    Am verbreitetsten ist ja in der heutigen Zeit die Spannschnur mit 2 Haken und umlenkrollen, ich finde aber auch die mittelalterliche Technik ganz cool und man muss nicht nach jedem Schuss mit dieser Schnur hantieren.

    Ich meine diese Methode hier:


    Die Sehne wird in einen Doppelhaken am Gürtel eingehangen und die Armbrust durch den fuß im bügel heruntergedrückt.

    Man kann es aber auch so machen, das die Armbrust auf dem Boden steht, der Fuß im Bügel und man sich hinhockt, den Haken am Gürtel einhakt und sich dann wie bei einer Kniebeuge aufrichtet. So nutzt man die stärkere Beinmuskulatur anstatt alles nur aus den armen ziehen zu müssen wie beim herkömmlichen spannen oder beim spannen mit Spannschnur

    PERFER ET OBDURA