Kräuter sammeln und verarbeiten

  • Auf Anfrage, schreib ich hier mal eine
    kurze Zusammenfassung über Heilkräuter.



    Sammeln:

    Zunächst sei darauf hingewiesen, dass es auch unter Heilpflanzen giftige Exemplare gibt. Obgleich die Gefahr weit geringer ist als bei Pilzen. Aber insbesondere bei
    Doldenblütlern sollte man sehr vorsichtig sein. Man sammelt niemals alle Pflanzen, sondern lässt ungefähr ein Drittel des Bestandes stehen. Schließlich soll dort auch nächstes Jahr wieder was wachsen. Tagsüber steigen den Pflanzen die Nährstoffe zu Kopf, was in ihrem Fall die Wurzel ist. Dementsprechend erntet man die Wurzeln am besten gegen Mittag, Kraut dagegen bei Sonnenauf- oder -untergang.Will man nur ein wenig seinen Magen füllen, ist es egal. Aber wenn sie zum Heilen gedacht sind, sollte man die Ausbeute an Nährstoffen möglichst hoch halten.


    Aufbewahren:

    Um Kräuter länger lagern zu können, sollte man die trocknen. Das tut man am besten an einem luftigen Ort
    im lichten Schatten. Ich trockne sie immer auf der Nordveranda. Nur Wurzeln trocknet man, nachdem man sie etwas zerkleinert hat, in der
    Sonne oder bei maximal 50 Grad im Ofen. Zum Aufbewahren würde ich Papiertüten vorziehen, damit sich kein Schimmel bilden kann. Trotzdem sagt man, dass man sie einmal im Jahr austauschen sollte.


    Verarbeitung/Verwendung:


    Welche Kräuter wie genau am besten zubereitet werden, ist etwas, dass auch ich nicht immer im Kopf habe, obgleich ich mich viel mit dem Thema beschäftige. Nur bei denen, die ich regelmäßig verwende, habe ich es immer parat. Auch deshalb halte ich ein Kräuterbuch für sinnvoll.


    Tee: Die häufigste Art der Verwendung ist der Tee. Und gerade für die, die sich aus dem Staub machen wollen, auch die einzig sinnvolle Variante, da es die schnellste und einfachste Zubereitungsart ist, zumal man dafür lediglich heißes Wasser braucht. Üblicherweise gibt man etwa einen Teelöffel getrocknete Kräuter auf ¼ Liter kochendes Wasser, was in etwa einem Kaffeebecher entspricht. Jeder, der sich mal einen Teebeutel in der Hand hatte, sollte eine vage Vorstellung von der
    nötigen Menge haben. Üblicherweise lässt man den sogenannten Aufguss oder Infus 3-5 Minuten abgedeckt ziehen. Bei einem Abdud wird der Tee 1-2 Minuten aufgekocht bevor er ca 5 Minuten ziehen muss. Es gibt auch Kräuter, die man bevorzugt in kaltes Wasser tut und dann beides zusammen erst erhitzt und 5-10 Minuten aufochen lässt. Das nennt man dann Abkochung (Dekokt). Beim Mazerat oder Kaltwasserauszug werden die Kräuter über mehrere Stunden eingeweicht und erst vor Gebrauch kurz aufgewärmt. Das findet vor allem bei schleimigen Pflanzen Anwendung. Umschläge sind nichts anderes als die äußere Anwendung eines Tees oder ähnlichem. Das Bad ist lediglich ein großer Tee, in dem man badet anstatt ihn zu trinken. Bei der Inhalation werden die gewünschten Kräuter mit kochendem Wasser übergossen um den Dampf einzuatmen. Manchmal zermahlt man Wurzeln oder Beeren auch zu Pulver. Öl stellt man her, indem man bestenfalls Olivenöl o.a. über die Kräuter gießt bis diese bedeckt sind und dann 2 – 3 Wochen an einem warmen Platz stehen lässt. Danach presst man das Kraut aus und füllt das Öl in dunkle Flaschen. Das vermutlich bekannteste idt das Rotöl aus Johanniskraut. Wenn man noch Strom und einen Entsafter hat, kann man auch Saft aus den Kräutern machen. Ein Ölauszug, den man im Wasserbad im Verhältnis 5:1 mit Bienenwachs verrührt, ergibt hertvorragende Salben.

    Eine Hand voll Kraut mit Weißwein übergossen und bei Zimmertemperatur stehen gelassen hat den besonderen Effekt, dass es als Umschlag verwendet zusätzlich kühlend wirkt.