Zikadenplage in Süddeutschland: Bedroht Kartoffelanbau

  • Moin Mitprepper,


    hier ist noch eine aktuelle Krise die keine Waffen nutzt:
    Eine wachsende Ausbreitung der Pflanzenkrankheit Stolbur, übertragen durch eine Zikadenart, gefährdet zahlreiche Gemüsesorten wie Kartoffeln, Zuckerrüben, Zwiebeln, Kohl, Sellerie, Möhren und mehr. Besonders betroffen ist Süddeutschland, mit massiven Ernteausfällen und Millionenschäden allein in Baden-Württemberg.

    Ein Viertel der Anbauflächen betroffen

    Die Zikade überträgt ein Bakterium das Pflanzen welken und Knollen gummiartig werden lässt – eine Lagerung oder Verarbeitung wird unmöglich. Bei Kartoffeln und Zuckerrüben sind rund 25 % der Felder betroffen, Tendenz steigend. Ein wirksames Mittel gegen den Schädling fehlt bisher.

    Keine direkte Gefahr für Verbraucher – aber mögliche Preissteigerungen

    Für Menschen ist Stolbur nicht gefährlich, befallenes Gemüse gelangt in der Regel nicht in den Handel. Doch Ernteknappheit könnte sich auf Preise und Verfügbarkeit im Herbst auswirken. Daher bedenkt, dass Ihr eventuell auf andere Gemüsearten im Herbst ausweicht und alternative Kohlenhydratlieferanten nutzt als Kartoffeln wie z.B. Reis und Getreide. Da es keine gesundheitliche Gefahr für Verbraucher gibt, ist das auf uns "nur" eine zur Inflation zusätzliche finanzielle Auswirkung.


    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • In "normalen" Zeiten ist das sicherlich kein allzu großes Problem, von Preissteigerungen mal abgesehen.

    In einer ernsten und länger dauernden Krise (mehrere Jahre) kann es aber echt schwierig werden.

    Kartoffeln waren und sind hierzulande ein sehr wichtiges Grundnahrungsmittel, das wir nur zu geringem Teil importieren müssen.

    Wenn man sich alte Notfall-Kochbücher aus der Zeit der beiden Weltkriege und danach anschaut, machen die Kartoffelgerichte einen großen Teil aus. Zumal sie sehr vielseitig verwendbar sind. Kartoffelmehl, Hefeersatz, Kartoffelkekse, Kuchen, Brotaufstrich und vieles mehr wurde daraus gemacht, und sogar noch die Schalen verarbeitet.


    Ich finde das schon ein wenig bedenklich.

  • Genau so ist es auch - wir haben ja nun erlebt was geschieht wenn Europa größter Weizenexporteur im Krieg ist: Weizenproduktpreise sind binnen weniger Monate um 100% gestiegen. Und hier sind es nun nicht nur Kartoffeln - wenn auch das gravierendste betroffene Lebensmittel - hier betrifft es auch Zwiebeln und Rüber und gerade wir hier im Norden haben viele Kohlfelder. Es ist zwar derzeit ein Südliches Problem, aber durch vernetzte Handelrouten kann das auch mal fix überschwappen in alle Teile Deutschlands - eventuell auch Europas.


    Nun gehe ich erstmal davon aus, dass diese Zikade bestimme Umgebungsbedingungen bentöigt um sich auszubreiten und diese scheinen in den südlichen Teilen Deutschlands derzeit gut für sie zu sein, schlecht für uns. Man kann erstmal hoffen, dass durch die Änderung der Witterungen sich das Problem etwas eindämmen lässt. Eventuell wird der Sommer ihr ja zu viel / zu heiss und das Problem ebbt ab.


    Da aber auch keine Bekämpfungsmöglichkeiten bestehen, gibt es hier keinen Handelsspielraum, außer betroffene Ware auszusortieren und betroffene Felder zu sperren um eine Ausbreitung einzudämmen. Noch mehr Chemie auf die Felder bringen scheint mir auch keine gute Lösung zu sein, aber wo Geld ist auch ein neues Pestizid nicht weit.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.