Kampfgerödel

  • Moin ihr Lieben,

    sollte es mal richtig zur Sache gehen, also Bürgerkrieg oder schlimmer, nutzt Ihr dann Kampfgerödel oder bleibt Ihr 100% zivil?

  • Ich setzte auf die "Greyman"-Strategie.


    Bei einem gesellschaftlichen Zusammenbruch würde ich mich bedeckt halten und unauffällig aussehen wollen. Ich möchte auf keinen Fall als Soldat oder Ordnungskraft eingestuft werden.


    Meine Kleidung wäre die, die ich auch gerne beim Wandern tragen. Khaki, Grau, Oliv, Braun, Dunkelblau und etwas Schwarz. Nichts in Camo, aber auch nicht Neonbunt. Das reicht immernoch um sich unauffällig im Wald bewegen zu können. Nichts davon sollte prägnant sein, damit es schwer ist eine Personenbeschreibung abzugeben. Cap mit großem "MAN" Schriftzug wäre demnach keine gute Wahl.


    Ich denke das hat auch einen psychologischen Effekt. Wenn man mit Kampfanzug jemanden gegenübertritt wirkt man anders. "Kleider machen Leute" sagt man ja.

    - Welchen Flüchtling würdet ihr kontrollieren? Den mit ziviler Kleidung und grauen Wanderrucksack oder den mit Chest Rig, Multicam-Kampfanzug und Molle-Rucksack?

    - Wen kontrolliert die Polizei, wenn ein Terroranschlag passiert?

    - Oder ganz alltäglich: Wem wird der Jagdpächter gnädiger gegenüberstehen, wenn er ihn beim Wildcampen erwischt?


    Umgekehrt kann es aber auch sinnvoll sein, wenn man bedrohlich und gut ausgerüstet wirkt. Für Plünderer sieht man weniger nach leichtem Opfer aus. Außerdem hat taktische Ausrüstung einige Vorteile. Je nach Situation hab ich auch einen Oliven Rucksack mit Molle dabei.


    Für mich ist das alles aber nichts. In Krisen möchte ich Konflikte vermeiden und umgehen.


  • Meine Antworten in der richtigen Reihenfolge:

    1. Ich setze auch auf Greyman allerdings mit Kampfgerödel.

    2. Als Zivilist werde ich auch mit Kampfgerödel nicht als Behördenmitglied eingestuft.

    3. Die Farbe SCHWARZ würde ich nicht tragen!

    4. Zur Kontrolle, mich wird man nicht kontrollieren weil genau solche Kontrollen oft ins Verderben führen! Ich weiche immer aus und verteidige mich nur im absoluten Notfall. Übrigens macht Kampfgerödel auch nur Sinn wenn man entsprechendes Werkzeug dabei hat. Bei einer Kontrolle hat man dann immer verloren!

    5. Ein Greyman mit gefletschten Eckzähnen wird sicherlich eher kein Opfer werden, ein Greyman mit der Nächstenliebe in der Hand wird da schon eher mal gefressen. Als PMC kann man komplett aufgemöbelt arbeiten, man kann aber auch zivil arbeiten und seine Verteidigungsbereitschaft zeigen oder eben ganz in zivil mit verdecktem Werkzeug. Ich habe in allen drei Varianten in Krisen- und Kriegsgebieten gearbeitet und kenne die Vor und Nachteile sehr genau. Ohne sichtbare Verteidigungsbereitschaft gab es die meisten Probleme mit Terroristen und Kriminellen. Das Böse sucht sich immer leichte OPFER!

  • "Kampfgerödel" klingt nach typischer Prepperfantasie.

    Gegen wen soll man kämpfen, und vor allem wie wahrscheinlich ist ein Bürgerkrieg?

    Ich bereite mich auf Dinge vor, die denkbar sind, also kein Kampfgerödel bei mir.

  • Trage Zivile-Schutzkleidung, falls nicht in sicherer Zone unterwegs.

    Heißt Ellenbogen und Knieschützer, Stiefel, Handschuhe, mütze oder helm, Leichte-Schutzweste (SK1), Schutzbrille & gehörschutz um den Hals.


    Sollte sich auch nur ansatzweise Gefahr abzeichnen wird Schutzweste gegen SK3 getauscht und restliches "Kampfgerödel" (kannte ich bisher nicht den begriff. Thx!) mitgenommen. Habe ich die zeit dazu wird umgezogen, falls nicht bleibe ich wie ich bin.


    Habe im Rahmen des Soft-Air-Hobbys eine Menge verschiedener Rigs, Hemden und Hosen in unterschiedlichsten Farben und Tarnungen.


    3. Die Farbe SCHWARZ würde ich nicht tragen!

    Warum? Logisch fällt mir nur verwechslungsgefahr mit Spezialeinheiten ein und den psychologischen Effekt von "schwarz" auf Menschen...


    Ohne sichtbare Verteidigungsbereitschaft gab es die meisten Probleme mit Terroristen und Kriminellen. Das Böse sucht sich immer leichte OPFER!

    Amen! Schwierig ist, das aus verteidigung nicht mit der zeit allmählich Angriff wird.

    Inter arma enim silent leges. Cicero

  • Ich stimme KGI auf jedenfall zu was er zum "leichten Opfer" sagt. Viele Straftaten, Angriffe und Überfälle zielen oft auf vermeintlich leichte Opfer ab. Die Täter greifen ungerne jemanden an, der aussieht als könne er sich wehren. Hier kann taktische Kleidung und sichtbare Ausrüstung etwas helfen. Auch wenn ich glaube, dass Körpersprache und Physis deutlich bedeutender sind.


    Zitat

    Greyman mit gefletschten Eckzähnen


    Mit Greyman meinte ich etwas anderes. Ein Greyman sieht nicht wie ein Greyman aus: Er sieht aus wie alle anderen. So wie man eine Person in dieser Situation erwarten würde. Es ja geht nicht darum, nur nicht wie ein Soldat auszusehen und auf Hoheitsabzeichen zu verzichten. Oder seinen Plattenträger auf nem Karohemd zu tragen, statt einem Mulitcam Hemd. Ein Greyman will mit der Menge verschmelzen und genauso aussehen wie alle anderen. Es geht darum keine Reize zu auszusenden.


    Insbesondere Polizei, Militär usw haben ein Auge für taktische Kleidung. Und wir Prepper auch. Selbst dezente taktische Ausrüstung wie z.B. ein paar Lowa Stiefel würden mir sofort ins Auge springen. Ich kenne die Marken und ich kenne die Produkte.

    Aber auch andere achten auf Personen die anders aussehen. Wenn man taktische Kleidung trägt, sieht man nunmal anders aus. In Deutschland ist sowas eben nicht üblich und nur selten zu sehen.


    Fritz Meinecke fällt in einer deutschen Innenstadt mehr auf als Olivia Jones.


    Ein Greyman (jedenfalls nach meinem Verständnis) will mit der Menge um ihm herum verschmelzen. Klar das hat auch Nachteile, wenn man nicht nach Stärke und Kampfbereitschaft aussieht. Aber man kann nunmal nicht gleichzeitig John Rambo und John Doe sein.


    Dass die Strategie für jeden das beste wäre, will ich nicht behaupten. Vielleicht macht es für manche viel mehr Sinn "John Rambo" zu sein. Wenn man bewaffnet ist, Kampferfahrung hat kann man viele kritische Situationen durch Abschreckung oder Kampf lösen.


    Aber ich kann das nicht. Ich habe keine echte Kampferfahrung und keine Schusswaffe. Mein Weg heißt Vermeidung und Unauffälligkeit. Ich werde nicht als großer Rächer die "Bösen" bekämpfen, sondern unsichtbar und unauffällig meinen eigenen Zwecken dienen.

  • "Kampfgerödel" klingt nach typischer Prepperfantasie.

    Gegen wen soll man kämpfen, und vor allem wie wahrscheinlich ist ein Bürgerkrieg?

    Ich bereite mich auf Dinge vor, die denkbar sind, also kein Kampfgerödel bei mir.

    Echt jetzt? Mir fallen da sofort international mehrere solche Konflikte in den letzten Jahren ein! Aber ich bin beruflich bedingt wohl auch mehr in der Materie drin als die breite Masse der Bürger .. Kampfgerödel hat heutzutage jeder Soldat auch privat beschafft, zudem rüsten auch nicht wenige Bürger mit Werkzeug und taktischer Ausrüstung nach ..

  • Bert hat nicht ganz Unrecht. Es muss ja nicht jeder dieselbe Strategie verfolgen. Ich will nicht in Frage stellen, dass du, KG1 , Profi bist und viele Einsätze in Kriegsgebieten hattest - aber ob taktische Kleidung wirklich die richtige Wahl für jedermann ist, will ich doch stark bezweifeln.


    Schauen wir doch mal auf die internationalen Konflikte, die du erwähntest. Wäre es wirklich ratsam wenn der Palästineser oder Ukrainer nach dem ersten Knall in seinen Kampfanzug hüpft? Ich denke für uns Nicht-Profis, wozu sicherlich die meisten von uns gehören, ist ein unauffälliges kleiden sinnvoller.


    Wäre ich Ukrainer, hätte ich einen gepackten zivilen Fluchtrucksack gehabt und wäre dann in ziviler Kleidung nach Mitteleuropa. Mit Kampfanzug und Schusssicherer Weste kommt man wohl eher nicht in eine Flüchtlingsunterkunft. Bargeld und Dokumente braucht man da. Kein Mollesystem und auch keinen Kevlar Helm.


    Aber wie gesagt. Verschiedene Menschen, verschiedene Strategien.

  • Ich habe da ja auch nur für mich gesprochen, jeder so wie er möchte ..