Räuchern, weil es schmeckt

  • Nachdem ich hier Meinungen gelesen habe, dass räuchern wegen der hohen Anschaffungskosten der Ausrüstung zu teuer ist um es einfach mal auszuprobieren schreibe ich auch mal ein paar Zeilen dazu.

    Als im letzten Herbst meine Froster noch zu voll waren um den zu erwartenden Nachschub an Elchfleisch aufzunehmen habe ich mich entschlossen einen Teil der Bratenstücke zu räuchern (kalt).

    Meine erste Idee war mir in einem Second-Hand-Laden einen alten Holzschrank zu kaufen und diesen zweckzuentfremden. Gab leider keine für kleines Geld. Also kam Plan B: Selbstbau. Materialbedarf: 8 Laminatbretter, ein paar Meter Holzlatten (45x45mm), eine Handvoll Schrauben und Beschläge und ein paar Stunden Zeit. Den Kaltrauchgenerator wöllte ich zwar auch selbst bauen, aber den gab es für ca. 12€ beim Versandhändler meines Vertrauens. Dann braucht es noch ein paar Verbrauchsmaterialien die man nicht unbedingt zu Hause hat (Nitritpökelsalz, optional Marinadenspritze, Räucherpellets) und schon kann es losgehen. Mein Geldeinsatz lag irgendwo zwischen 30 und 40€. Wenn es morgen wieder hell ist kann ich das Teil ja mal ablichten.

  • Hier die versprochenen Bildchen:


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    Die Tür wird einfach eingehängt und als Abdeckung oben dient ein Stück Alufolie das mir einer Sperrholzpatte beschwert ist. Wem die Tür nicht dicht genug ist kann sie auch mit einem Spannband fest ziehen. Einfacher geht räuchern nur noch in einem Umzugskarton.

  • Also wenn man einen guten Räucherofen, das richtige Holz, den Platz und das Wissen hat wie man gut Räuchert, ist es super.

    Mein Opa hat früher immer Fleisch aus der eigenen Herstellung geräuchert.

    Er wusste welches Holz er nehmen musste, wie lange es gedauert hat, wie er das fleisch gewürzt hat.

    War echt lecker

  • Den Räucherofen baut man selbst, das ist kein Hehenwerk. Für die Konservierung ist das Salz wichtig (Nitritpökelsalz), den Geschmack kann man durch Gewürze pimpen, muss man aber nicht. Wenn du das Fleisch mit einer Spritze marinierst liegt es immer zwei Tage in der Marinade, danach noch ein Tag zum Durchbrennen und schon kann es in den Rauch. Zum Kalträuchern gibt es Pellets der verschiedensten Holzarten, ich nehme Apfel.

    Das alles und noch viel mehr kann man nachvollziehbar im I.Net nachlesen.

    Wenn dir das mit dem Selbstbauen zum Ausprobieren auch zu viel Aufwand sein sollte: der einfachste Räucherofen den ich je gebaut habe bestand aus zwei Umzugskartons und ein paar Metern Ducktape.

  • Naja du hast vergessen:

    man braucht Platz

    Hier im dritten Stock in meiner Wohnung ohne Balkon bringt ein Räucherofen nichts. Sonst kommt täglich die Feuerwehr XD

  • Aber mal weil wir beim Thema "Räuchern" sind:

    kann man theoretisch auch andere Lebensmittel räuchern? Weil die werden ja doch dadurch länger haltbar oder irre ich mich da bzw. verwechsel ich da etwas?

  • Aber mal weil wir beim Thema "Räuchern" sind:

    kann man theoretisch auch andere Lebensmittel räuchern? Weil die werden ja doch dadurch länger haltbar oder irre ich mich da bzw. verwechsel ich da etwas?

    Durchaus. Käse. Dann ins Vakuum. Hält im Kühlschrank dann deutlich über das "ursprüngliche" MHD hinaus. "Trockene" Käse besser. Schafskäse Mozarella und Tofu wurden bei mir nicht gut. Müsste mal sehen wie die das professionell machen. Die feuchte Oberfläche ist das Probleme. Ev zuerst aussen trockenen/dörren. Alles im Bereich Gauda und co ganz easy. Selbst Camembert, Edelschimmel etc wurden was. Gelagert haben wir primär aber Gauda, Bergkäse, Butterkäse, Tilsiter usw


    Insgesamt sehr zu empfehlen. Ein wenig Ausrüstung schadet nicht. Aufbewahrung, Verarbeitung, Haken.



    Kommt aber eher auf die räumlichen/örtlichen Gegebenheiten an. Platz/Temperatur etc. Braucht man vorab oder für die Pausen oder das Auslüften eine Kühlung. Herbst Winter ist natürlich einfacher (dann aber ggf Heizung).


    Habe im Frühjahr einen Schrank gezimmert (nicht ganz so günstig aber eben mit Lampenheizung, Steuerung/Temp, einstellbarer Zu/Abluft etc). Auf Schwerlastrollen, naja ich passe etwas gebückt auch rein ?). Im Grillforum treibens das auf die Spitze (Raspberry, wlan etc). Ich nutze auch nur einen simplen Sparbrand (reicht imho, sobald man ihn kennt entsprechend dosieren/zünden für die jeweilige Menge Rauch bzw Dauer).


    Habe jetzt nich kiloweise Speck und Schinken und eigentlich kommt bald das Wetter wo man wieder easy kalträuchern kann (auch tagsüber)


    Was eigentlich ins Geld geht wäre (dann) der Reifeschrank.

  • Ah okay danke.

    Habe mal im Fernsehen gesehen, wie die Menschen in Alaska so leben, also fernab der Zivilisation.

    Viele leben ja vom Fischfang und Jagd. Dabei frieren sie den größten Teil ein oder Räuchern z.B. den Fisch, damit dieser länger haltbar ist und schneller verzehrbar ist.

    Glaube das liegt daran, dass man beim Räuchern ja so gut wie alles an Feuchtigkeit bzw. Flüssigkeit aus einen Lebensmittel zieht.

    Oder verwechsel ich das gerade mit Trocknen? (sorry)