Krisenvorsorge für Pflegefälle

  • Wo wir jetzt einen Medizinmann in unserer Runde haben, stell ich doch glatt mal die Frage, ob ich als weibliches Oberhaupt einer Familie mit vielen verschiedenen Pflegefällen, noch etwas bei meiner Krisenvorbereitung vergessen habe.

    Benötigte Medikamente sind so gut es geht bevorratet.

    Wir haben jede Menge Decken und Wärmflaschen.

    Bei Inkontinenzunterlagen und Erwachsenen Windeln suche ich gerade nach einer Auswaschbaren Alternative die funktioniert. Denn die Lagerung von dem wegschmeiß-Zeug nimmt einfach unglaublich viel Platz weg.

    für die Pflegebedürftigen habe ich auch mehr Schlafanzüge und Jogging Anzüge als normal, falls man mal nicht waschen kann.

    Abgesehen von unnormal vielen Mengen an Feuchttüchern zur Reinigung.

    Fällt noch jemand was wichtiges ein?

  • Hautdesinfektionsmittel, Flächendesinfektionsmittel, Reservekatheter, Küchenrolle, Einmalhandschuhe, Waschschüsseln, Duschgel, Seife... Alles in rauhen Mengen. Und natürlich Unmengen an Müllsäcken!

    "Wer es nicht schafft sich vorzubereiten, ist darauf vorbereitet es nicht zu schaffen!"

  • Hey, sehr coole Frage !


    Benötigte Medikamente sind sehr wichtig, Tipp dabei ist immer Plan A und Plan B zu haben. (z.B. 5x ASS 100 wirkt wie eine Aspirin Tablette). Hierbei würde ich die Hausapotheke sinnvoll erweitern und etwaige Probleme einplanen. Immobile Menschen haben ein erhöhtes Thromboserisiko und entwickeln leichter Lungenentzündungen.


    Auch der Bedarf an Pflegemitteln (Wie bereits erwähnt also zur Körperpflege und Wundpflege ((hier sei auch auf Druckstellen hingewiesen)), ist vielfältig.


    In meiner beruflichen Praxis bin ich jeden Tag mit diversen verstopften / verutschten Blasenkathetern konfrontiert. Der Wechsel eines solchen kostet eine Menge Material, die man nicht so eben vorhalten kann. Auch das "Know How" einen Blasenkatheter steril zu wechseln und Komplikationen (Blutungen, Entzündungen etc.) zu handeln ist vielfältig und mit diagnostischen Aufwand verbunden.


    Menschen die von Dialyse, Bestrahlung oder Beatmung abhängig sind, haben in einem SHTF Szenario die A-Karte gezogen. Generell sind immobile und pflegebedürftige Menschen eine Risikogruppe, die von Krisen bedroht ist.


    Mit das wichtigste bist du. Du musst all das managen, die Krise bewältigen und auf dich selber aufpassen. Also sorge auch für dich vor. Du kannst nur für andere Sorgen, wenn du für dich selbst sorgst. Vernachlässige nicht das Essen/Trinken, deine Gesundheit und dein mentales Wohlbefinden. Du bist immerhin der Garant für das Überleben der anderen.


    Teilhabe ist ein ebenfalls sehr wichtiges Thema. Menschen mit Beinträchtigungen die Kontrolle über die Dinge zu geben, die diese kontrollieren können. Teilhabe schafft eine gemeinsame Basis und gemeisame Ziele. Auch wenn jemand immobil ist, kann er trotzdem seine Meinung zu einigen Dingen äußern.


    Bilde dich fort ! Ich habe in meiner Karriere Angehörige erlebt, die viele Dinge besser wussten als so mancher Kollege / Kollegin. (Hierbei denke ich oft an die Mutter eines Kindes, dass eine Kanüle in der Luftröhre hatte um Atmen zu können. Die Mutter hat das Kind durchgehend gepflegt, beatmet und abgesaugt. Das hat sie natürlich im Krankenhaus gelernt, damit dem Kind aber die Möglichkeit gegeben zu Hause zu bleiben). Viele Krankenhäuser, Hilfsorganisationen oder andere bieten regelmäßig Workshops oder Fortbildungen für Angehörige an.

    "All the places I've been and things I've seen

    A million stories that made up a million shattered dreams

    The faces of people I'll never see again

    And I can't seem to find my way home"

    ~Far from home by Five Finger Death Punch

  • Moin,

    nach längerer Zeit des Mitlesens muss/möchte ich auch mal wieder was schreiben

    Prinzipiell wurde eigentlich schon soweit alles gesagt (find ich), beim ASS gebe ich zu bedenken, dass es nicht nur als Schmerzmedikation eingesetzt wird, sondern auch als Blutverdünner. Marcumar-Patienten bzw. Patienten mit der Bluterkrankheit wissen, was ich meine und sollten mit der Einnahme vorsichtig sein.

    Das gilt aber auch für alle anderen Medikamente, hat alles seine Vor-, Nachteile und Nebenwirkungen. Bei Paracetamol beispielsweise wurde jetzt ja auch eine neue Nebenwirkung gefunden.

    Einen schönen Nachmittag noch :-)

    LG Matthias


    ___________________________________________

    Und lass Dir von einem alten Mann eines gesagt sein: Haben ist immer besser als brauchen :thumbup:

  • Vielen Dank für die guten Hinweise😀

    Wir haben glücklicherweise eine Krankenschwester mit dem Team, auch wenn die schon 85 ist.

    Und für Teilhabe wären in einer Krise besser gesorgt als jetzt.

    Denn jetzt ist es so, dass die pflegenden Familienangehörigen kaum noch an etwas teilhaben können.

  • So gesehen leben wir seit über zehn Jahren in einer Krise und sind einiges gewohnt, zum Beispiel die Vorratshaltung, den Mangel von diesem oder jenen, die Isolation usw.

    Aber am schlimmsten sind Vorurteile und verbale Attacken von außen.

    Ich denke manchmal, dass wir in einer richtigen Krise wahrscheinlich besser aufgestellt sind als alle andern.

  • Moin,

    nach längerer Zeit des Mitlesens muss/möchte ich auch mal wieder was schreiben

    Prinzipiell wurde eigentlich schon soweit alles gesagt (find ich), beim ASS gebe ich zu bedenken, dass es nicht nur als Schmerzmedikation eingesetzt wird, sondern auch als Blutverdünner. Marcumar-Patienten bzw. Patienten mit der Bluterkrankheit wissen, was ich meine und sollten mit der Einnahme vorsichtig sein.

    Das gilt aber auch für alle anderen Medikamente, hat alles seine Vor-, Nachteile und Nebenwirkungen. Bei Paracetamol beispielsweise wurde jetzt ja auch eine neue Nebenwirkung gefunden.

    Einen schönen Nachmittag noch :-)

    Das meinte ich. ASS 100 ist im Rahmen der Verhinderung von Infarkten / Schlaganfällen eingesetzt (indem es die Thrombozyten am verbinden hindert) und wirkt in der Dosierung "100mg" nicht schmerzlindernd sondern bei täglicher Einnahme auf die Thrombozyten. Das ist der primäre Sinn davon. Mein Punkt war, dass ab einer Dosis von 300-500mg auch schmerzlindernde Wirkungen dazu kommen, das Blutungsrisiko ist übrigens auch nach einer "Aspirin gegen Kopfschmerzen" erhöht.

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    ~Far from home by Five Finger Death Punch

  • Für einen in unserer Familie haben wir tatsächlich 100 eingelagert.

    Und wenn der MHD abgelaufen ist, eignet es sich auch hervorragend als Fleckenentferner.

  • Das meinte ich. ASS 100 ist im Rahmen der Verhinderung von Infarkten / Schlaganfällen eingesetzt (indem es die Thrombozyten am verbinden hindert) und wirkt in der Dosierung "100mg" nicht schmerzlindernd sondern bei täglicher Einnahme auf die Thrombozyten. Das ist der primäre Sinn davon. Mein Punkt war, dass ab einer Dosis von 300-500mg auch schmerzlindernde Wirkungen dazu kommen, das Blutungsrisiko ist übrigens auch nach einer "Aspirin gegen Kopfschmerzen" erhöht.

    Ich habe das auch so verstanden, da ich selbst Krankenpfleger bin, ich wollte nur auf mögliche Gefahren hinweisen ;-)

    LG Matthias


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