Das Schema hilft dabei, die Lage umfassend zu beurteilen, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen und die richtigen Schritte einzuleiten. Es dient nicht nur der Sicherheit der Helfenden, sondern auch der optimalen Versorgung der betroffenen Personen. Die Anwendung erfolgt unmittelbar vor jedem Eingreifen, um sicherzustellen, dass mögliche Gefahren frühzeitig erkannt und berücksichtigt werden.
Das SSS-plus-S-Schema gliedert sich in vier aufeinanderfolgende Schritte, die eine vollständige und strukturierte Analyse der Lage ermöglichen:
1 Szene
In diesem Schritt wird die Umgebung der Einsatzstelle beurteilt:
- Wo befindet sich die Einsatzstelle?
- Wie ist die Beschaffenheit der Umgebung (z. B. Verkehr, Gelände, Gebäudestruktur)?
- Wer ist vor Ort, und welche Personen könnten potenziell eine Rolle spielen (z. B. Verletzte, Schaulustige, weitere Helfer)?
- Welche Umgebungsbedingungen liegen vor, etwa Zeit, Wetter, Lichtverhältnisse oder Temperatur?
2 Sicherheit
Der Fokus liegt hier auf dem Schutz der Helfenden:
- Welche persönliche Schutzausrüstung steht zur Verfügung, und ist diese ausreichend?
- Besteht Bedarf an zusätzlichem Schutz, etwa durch Infektions- oder Gefahrstoffausrüstung?
- Können alle erkennbaren Gefahren wie Feuer, Chemikalien oder instabile Strukturen kontrolliert oder vermieden werden? Falls nicht, muss die Einsatzstelle gemieden werden.
3 Situation
Dieser Schritt dient der Einschätzung des Geschehens:
- Was ist passiert, und welche Ursachen könnten dem zugrunde liegen (z. B. Verkehrsunfall, Sturz, Brand)?
- Welche Anzahl und Art von Betroffenen gibt es, und wie ist deren Zustand einzuschätzen?
4 Support
Im letzten Schritt wird geprüft, ob externe Unterstützung benötigt wird:
- Sind bereits weitere Kräfte wie Rettungsdienst, Feuerwehr oder Polizei unterwegs?
- Ist der Einsatz spezialisierter Kräfte erforderlich, etwa bei Gefahrgutunfällen oder bei komplexen Rettungsmaßnahmen?
Das SSS-plus-S-Schema ist ein essenzielles Werkzeug im Einsatzgeschehen. Durch seine konsequente Anwendung können Risiken minimiert, der Eigenschutz gewährleistet und die optimale Versorgung der Betroffenen sichergestellt werden. Es sollte in jeder Notfallsituation zum Standard gehören, um systematisch und sicher vorzugehen.