Das MARCH-Schema ist ein strukturierter Untersuchungsablauf, der ursprünglich vom Militär entwickelt wurde, um Verletzte in taktischen Lagen systematisch zu versorgen. Es wird insbesondere in Situationen mit hohen Risiken und eingeschränkten Ressourcen verwendet. Obwohl das MARCH-Schema mittlerweile größtenteils vom ABCDE-Schema abgelöst wurde, sind die Inhalte beider Ansätze identisch, und MARCH kann weiterhin als Alternative genutzt werden.
1 M – Massive Blutung
- Kontrolle und Stillung lebensbedrohlicher Blutungen.
- Beispiele: Anlegen eines Tourniquets, Kompression großer Blutungen.
2 A – Airway (Atemwege)
- Sicherung der Atemwege, um eine freie Atmung zu gewährleisten.
- Maßnahmen: Freimachen der Atemwege, Stabilisierung der Halswirbelsäule bei Trauma.
3 R – Respiration (Belüftung)
- Überprüfung der Atmung und der Lungenfunktion.
- Beispiele: Versorgung von Brustkorbverletzungen, Sicherstellung einer ausreichenden Sauerstoffzufuhr.
4 C – Circulation (Kreislauf)
- Beurteilung des Kreislaufs und der Blutversorgung.
- Maßnahmen: Pulskontrolle, Schockbekämpfung, Infusionstherapie.
5 H – Head Injury / Hypothermia (Kopfverletzungen / Unterkühlung)
- Überprüfung auf Kopfverletzungen und Prävention von Unterkühlung.
- Maßnahmen: Schutz vor Kälte, neurologische Untersuchung.
6 Zusätzliche Aspekte: ON
- O – Other Wounds (Weitere Verletzungen): Untersuchung auf weitere, weniger offensichtliche Verletzungen.
- N – Narcotics (Medikamente): Beurteilung und Dokumentation des Einsatzes von Medikamenten, etwa Schmerzmitteln.
7 Anwendung des MARCH-Schemas
Das MARCH-Schema bietet eine klar priorisierte Vorgehensweise, insbesondere in militärischen oder taktischen Notfallsituationen, bei denen schnelle Entscheidungen erforderlich sind. Die Ergänzung durch ON erweitert den Fokus über die unmittelbaren lebensbedrohlichen Zustände hinaus. Es ist besonders in Kombination mit dem ABCDE-Schema ein wertvolles Werkzeug für die präklinische Notfallversorgung.