Das Kessler-Syndrom wurde 1978 vom NASA-Wissenschaftler Donald J. Kessler [1] beschrieben. Die Theorie geht davon aus, dass ab einer bestimmten Dichte von Objekten im erdnahen Orbit (LEO [2]) selbst kleine Zusammenstöße eine Lawine neuer Trümmerfragmente erzeugen. Diese Fragmente bewegen sich mit Geschwindigkeiten von mehreren Kilometern pro Sekunde und können selbst große Satelliten oder Raumstationen beschädigen oder zerstören. Eine solche Kettenreaktion würde den erdnahen Raum für Jahrzehnte oder Jahrhunderte stark kontaminieren und die Nutzung von Satelliten für Kommunikation, Navigation, Erdbeobachtung oder Wettervorhersagen massiv einschränken. Für die moderne Zivilisation hätte dies gravierende Auswirkungen, da viele Bereiche des täglichen Lebens direkt oder indirekt von Satellitendiensten abhängig sind.
1 Mögliche Vorsorge- und Anpassungsmaßnahmen für Prepper:
- Abwechslung in der Navigation: Anschaffung und Training im Umgang mit analogen Navigationsmethoden (Karten, Kompass, Sextant).
- Kommunikation ohne Satelliten: Aufbau von Funktechnik (Kurzwelle, CB-Funk, Amateurfunk) zur unabhängigen Kommunikation.
- Informationszugang: Nutzung terrestrischer Informationsquellen (UKW-Radio, DAB+, Wetterberichte über Funk), um satbasierte Dienste zu ersetzen.
- Eigenversorgung: Unabhängigkeit von satellitengestützten Lieferketten durch Vorratshaltung und lokale Netzwerke.
- Zeitmanagement: Bewusstsein, dass GPS-gestützte Zeitserver und Synchronisationstechnologien ausfallen können; stattdessen eigene Zeitquellen (Funkuhr, manuelle Systeme) vorhalten.
2 Fazit:
Das Kessler-Syndrom ist ein theoretisches, aber realistisch mögliches Szenario, das die Abhängigkeit moderner Gesellschaften von Satellitentechnik verdeutlicht und alternative, unabhängige Strukturen in Navigation, Kommunikation und Versorgung erforderlich macht.