Für private Haushalte kann dies spürbar werden, wenn wichtige Produkte nicht mehr lieferbar sind oder Preise stark ansteigen, weil Alternativen teurer oder schwieriger zu beschaffen sind. Besonders kritisch ist dies bei Gütern des täglichen Bedarfs wie Lebensmitteln, Medikamenten oder Energie.
1 Folgen einer Lieferanteninsolvenz:
- Lieferengpässe: Fehlende Waren oder Materialien können Produktion und Versorgung lahmlegen.
- Preissteigerungen: Ersatzprodukte sind oft teurer oder müssen importiert werden.
- Verzögerungen: Neue Lieferanten zu finden benötigt Zeit und birgt Qualitätsrisiken.
- Kettenreaktionen: Auch andere Firmen können in Insolvenz geraten, wenn sie von dem betroffenen Lieferanten abhängig waren.
2 Historische Beispiele für Lieferanteninsolvenzen und -ausfälle
2.1 Schlecker-Insolvenz (2012, Deutschland):
Die Pleite der Drogeriekette Schlecker führte dazu, dass viele Hersteller von Konsumgütern ihre wichtigsten Absatzkanäle verloren. Umgekehrt brachen für Kunden ganze Versorgungsstrukturen in ländlichen Gebieten weg, da alternative Anbieter dort nicht präsent waren.
2.2 Insolvenz von Air Berlin (2017, Deutschland):
Auch wenn es kein klassischer Zulieferer war, zeigt der Fall exemplarisch, wie ein wichtiger Anbieter von Transportdienstleistungen (hier: Luftfracht und Personenflug) von heute auf morgen wegfällt. Das hatte sowohl logistische Folgen für Unternehmen als auch Preissteigerungen für Endkunden zur Folge.
2.3 COVID-19-Pandemie (ab 2020, global):
Weltweit kam es zu Lieferkettenunterbrechungen – nicht unbedingt durch Insolvenzen, sondern durch Produktionsstillstände, Hafensperrungen und Transportprobleme. Besonders betroffen: medizinische Produkte, Halbleiter, Schutzmasken und bestimmte Lebensmittel.
2.4 Halbleiterkrise (2020–2022, global):
Engpässe bei wenigen zentralen Produzenten von Mikrochips führten weltweit zu Produktionsstopps in der Automobil- und Elektronikindustrie. Hier wurde sichtbar, wie abhängig ganze Industrien von wenigen Lieferanten sind.
2.5 Containerschiff „Ever Given“ im Suezkanal (2021):
Auch kein Insolvenzfall, aber ein Paradebeispiel für die Fragilität von Lieferketten: Durch die tagelange Blockade eines einzigen Schiffes gerieten internationale Warenströme ins Stocken.
2.6 Energiekrise nach Ukrainekrieg (2022, Europa):
Wegfall von russischen Energielieferungen führte nicht durch Insolvenz, sondern durch geopolitische Entscheidungen zu Lieferengpässen und massiven Preissteigerungen.
3 Vorkehrungen für Privatpersonen:
- Aufbau eines Haushaltsvorrats, um temporäre Lieferausfälle bei Grundnahrungsmitteln oder Medikamenten zu überbrücken.
- Beobachtung der Versorgungslage bei regelmäßig benötigten Produkten (z. B. spezielle Medikamente).
- Vermeidung von Abhängigkeiten von nur einem Anbieter, wo möglich (z. B. alternative Bezugsquellen für bestimmte Artikel).
4 Vorkehrungen für Unternehmen:
- Diversifizierung der Lieferantenbasis und Aufbau redundanter Strukturen.
- Prüfung der Bonität von Zulieferern und frühzeitiges Risikomanagement.
- Strategische Lagerhaltung kritischer Materialien.
- Abschluss von Versicherungen oder Absicherungsverträgen gegen Lieferausfälle.
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