Das INCH-Konzept ist eine Erweiterung des Bug-Out Bags (BOB), aber es geht einen entscheidenden Schritt weiter. Während der BOB in der Regel für einen Überlebenszeitraum von bis zu 72 Stunden konzipiert ist, stellt das INCH Bag eine langfristige Lösung dar, die auf die Bedürfnisse eines Überlebensszenarios ausgelegt ist, in dem Rückkehr oder Hilfe nicht innerhalb einer nahen Zeitspanne zu erwarten sind. Das INCH Bag ist für Extremsituationen gedacht, bei denen der Überlebende sich auf Jahre der Selbstversorgung einstellen muss, zum Beispiel im Fall eines totalen gesellschaftlichen Zusammenbruchs oder eines Katastrophenszenarios, bei dem die Infrastruktur zerstört wird und keine Hilfe zu erwarten ist.
1 Beispielsituationen, in denen ein INCH Bag erforderlich sein könnte
- Gesellschaftlicher Zusammenbruch: Nach einem großflächigen und langanhaltenden gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Kollaps, bei dem keine öffentliche Infrastruktur mehr verfügbar ist und die Rückkehr in eine normale Umgebung unmöglich ist.
- Naturkatastrophen: In einem Szenario, in dem mehrere Naturkatastrophen gleichzeitig auftreten (z.B. großflächige Erdbeben, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche) und jegliche Kommunikationswege oder die Möglichkeit zur Rückkehr nach Hause zerstört werden.
- Krieg oder militärische Invasion: Ein Bürgerkrieg oder eine militärische Invasion, bei der die Heimatregion unbewohnbar oder gefährlich wird, und eine langfristige Flucht erforderlich ist.
2 Inhalt eines INCH Bags
- Langfristige Nahrung: Konservierte oder getrocknete Nahrungsmittel, die über Monate oder Jahre haltbar sind, wie Dehydrierte Mahlzeiten, Dosenfleisch, Nüsse oder Energieriegel.
- Wasseraufbereitung: Ausreichend Wasserfilter, Desinfektionstabletten oder ein tragbarer Wasserfilter, um auch über längere Zeiträume hinweg Trinkwasser sicherstellen zu können.
- Kleidung und Schutz: Wetterbeständige Kleidung (z.B. Regenjacke, warme Kleidung, robustes Schuhwerk) für alle klimatischen Bedingungen sowie Schlafsack und Zelt für den Außeneinsatz.
- Werkzeuge: Multitool, Taschenmesser, Feuerzeug, Zelt, Plane oder Tarp, Schaufel, Schnur, Reparaturmaterialien.
- Medizinische Ausrüstung: Ein gut ausgestattetes medizinisches Set, einschließlich eines IFAKs, Medikamenten, Wundversorgung und Erste-Hilfe-Ausrüstung.
Navigationshilfen: Karten, Kompass, GPS-Gerät oder ein funktionierendes Mobiltelefon mit Solarladegerät. - Selbstverteidigung: In einigen Fällen können auch selbstverteidigungsfähige Ausrüstungen wie Pfefferspray oder Taser sinnvoll sein, besonders wenn der INCH Bag in Gebieten mit hoher Bedrohung verwendet wird.
- Dokumente und Notfallkontakte: Eine wasserdichte Tasche für wichtige Dokumente, wie Ausweise, Versicherungspapiere, Notfallkontakte und eine schriftliche Notfallplanung.
- Langfristige Energieversorgung: Solarbetriebene Ladegeräte, Batterien und Powerbanks, um Geräte wie GPS oder Kommunikationseinheiten funktionsfähig zu halten.
3 Wichtige Überlegungen:
- Gewicht und Mobilität: Ein INCH Bag ist deutlich schwerer und größer als ein BOB oder GHB, da er auf einen längeren Überlebenszeitraum ausgelegt ist. Es ist wichtig, eine Balance zwischen Notwendigkeit und Gewicht zu finden, um nicht in einem Überlebensszenario mobilitätseingeschränkt zu sein.
- Individualität: Der Inhalt eines INCH Bags sollte immer an die individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten angepasst werden. Für jemanden, der in einem kalten Klima lebt, sind andere Ausrüstungsgegenstände nötig als für jemanden in einem heißen, trockenen Gebiet.
Das INCH Bag ist die "letzte Linie der Verteidigung" für Prepper, die auf eine langfristige, selbstständige Überlebensstrategie angewiesen sind, sollte alles andere scheitern und das Heim kein sicherer Zufluchtsort mehr sein.