Multiresistente Erreger sind Bakterien, die durch Anpassungsprozesse unempfindlich gegen gleich mehrere Antibiotikagruppen geworden sind. Zu den bekanntesten zählen Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) oder bestimmte multiresistente Klebsiella- und Escherichia coli-Stämme. Die Resistenz erschwert oder verhindert eine wirksame Behandlung mit herkömmlichen Medikamenten, was zu verlängerten Krankheitsverläufen, erhöhten Komplikationsraten und einer höheren Sterblichkeit führen kann.
1 Ursachen
- Übermäßiger und unsachgemäßer Einsatz von Antibiotika in der Humanmedizin, z. B. bei leichten Infekten, die keiner antibiotischen Behandlung bedurft hätten.
- Tierhaltung und Landwirtschaft, in denen Antibiotika zur Wachstumsförderung oder Krankheitsprävention eingesetzt werden, was Rückstände in Fleischprodukten hinterlassen kann.
- Antibiotikarückstände in Umwelt und Trinkwasser, die zur Selektion resistenter Keime beitragen.
- Nosokomiale Infektionen (Krankenhauskeime): Durch lange Aufenthalte, invasive Eingriffe und engen Kontakt zu anderen Patienten verbreiten sich resistente Stämme besonders leicht in Kliniken.
- Internationale Mobilität: Globaler Reise- und Warenverkehr führt zur schnellen Verbreitung multiresistenter Keime über Ländergrenzen hinweg.
2 Bekannte Beispiele
- MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) [1]: Verursacht schwere Haut-, Wund- und Lungeninfektionen, besonders problematisch in Krankenhäusern.
- VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken) [2]: Führen zu Harnwegs- oder Blutstrominfektionen, schwer behandelbar bei geschwächten Patienten.
- Multiresistente Gramnegative Bakterien (Klebsiella pneumoniae, E. coli) [3]: Oft Auslöser von Lungenentzündungen, Blutvergiftungen oder Harnwegsinfekten.
3 Vorkehrungen
- Hygiene: Konsequente Händehygiene, Nutzung von Händedesinfektionsmitteln und regelmäßiges Reinigen von Oberflächen.
- Schutzkleidung: Nutzung von persönlicher Schutzausrüstung (PPE) in medizinischen oder pflegerischen Kontexten.
- Bewusster Umgang mit Antibiotika: Einnahme nur nach ärztlicher Abklärung, niemals eigenmächtig oder abgebrochen.
- Lebensmittelhygiene: Fleisch und tierische Produkte ausreichend erhitzen, gründliches Waschen von Obst und Gemüse.
- Gesundheit stärken: Ein stabiles Immunsystem durch gesunde Ernährung, Bewegung und ausreichenden Schlaf reduziert die Anfälligkeit für Infektionen.
- Kontakt meiden: Vorsicht bei Besuchen in Krankenhäusern oder Pflegeeinrichtungen, wo MRE verstärkt auftreten.
- Reisebewusstsein: Erhöhte Aufmerksamkeit bei Reisen in Regionen mit hoher Resistenzverbreitung, ggf. Schutzmaßnahmen verstärken.
4 Fazit
Multiresistente Erreger stellen eine stetig wachsende Bedrohung für moderne Gesundheitssysteme dar und können im Krisenfall, wenn medizinische Versorgung eingeschränkt ist, besonders gefährlich werden. Für Prepper bedeutet dies, dass neben klassischer Vorratshaltung auch konsequente Hygiene, bewusstes Verhalten bei Antibiotikaverwendung und ein gesunder Lebensstil entscheidende Schutzfaktoren sind.