• Bewaffneter Konflikt innerhalb eines Staates, bei dem Regierungstruppen, Rebellengruppen, Milizen oder Bevölkerungsgruppen um politische, ethnische, wirtschaftliche oder ideologische Vorherrschaft kämpfen.
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    Bürgerkriege gelten als eine der zerstörerischsten Krisensituationen, da sie die Grundstrukturen eines Staates erschüttern und oft langanhaltendes Leid für die Bevölkerung bedeuten. Während Kriege zwischen Nationen meist klar definierte Fronten haben, verlaufen die Grenzen in einem Bürgerkrieg oft unscharf. Die Konfliktparteien sind nicht immer reguläre Armeen – oft kämpfen paramilitärische Gruppen, Widerstandskämpfer oder zivile Milizen gegeneinander.

    1 Auslöser für Bürgerkriege

    • Politische Unzufriedenheit: Korruption, autoritäre Regierungen oder Wahlbetrug können zu Aufständen führen.
    • Ethnische und religiöse Spannungen: In multiethnischen oder multireligiösen Staaten kann es zu tiefen gesellschaftlichen Spaltungen kommen.
    • Wirtschaftliche Ungleichheit: Wenn große Teile der Bevölkerung in Armut leben, während eine kleine Elite Reichtum anhäuft, kann dies zu Revolten führen.
    • Separatismus: Regionen oder Gruppen, die sich von einem Staat abspalten wollen, führen oft bewaffnete Kämpfe gegen die Zentralregierung.

    Bürgerkriege verlaufen selten in klar definierten Schlachten. Stattdessen dominieren Guerillataktiken, Anschläge, Straßenkämpfe und gezielte Sabotageakte. Zivilisten sind oft direkt betroffen, da Kriegsparteien Städte besetzen, Infrastrukturen zerstören oder ethnische Säuberungen durchführen. Lebensmittelknappheit, der Zusammenbruch staatlicher Versorgungssysteme und willkürliche Gewalt gehören zu den häufigsten Begleiterscheinungen eines Bürgerkriegs.

    2 Historische Beispiele

    • US-amerikanischer Bürgerkrieg (1861–1865): Kampf zwischen Nord- und Südstaaten, unter anderem über die Frage der Sklaverei. [1]
    • Spanischer Bürgerkrieg (1936–1939): Faschistische Putschisten unter Franco gegen die republikanische Regierung. [2]
    • Bürgerkrieg in Jugoslawien (1991–2001): Zerfall des Vielvölkerstaates führte zu einer Reihe ethnischer Kriege und Massakern. [3]
    • Syrischer Bürgerkrieg (seit 2011): Ein komplexer Konflikt zwischen Regierung, Rebellengruppen, dem IS und internationalen Akteuren. [4]

    3 Merkmale und Folgen eines Bürgerkriegs

    Bürgerkriege sind oft langwierige Konflikte, die eine Gesellschaft in einen dauerhaften Zustand der Unsicherheit versetzen. Sie führen zu:

    • Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung: Polizei und Verwaltung funktionieren nicht mehr zuverlässig.
    • Versorgungsengpässen: Nahrung, Wasser und medizinische Hilfe werden knapp.
    • Massenflucht und Vertreibung: Millionen von Menschen verlassen ihre Heimat.
    • Gewalt gegen Zivilisten: Morde, Folter, Vergewaltigungen und Plünderungen sind oft an der Tagesordnung.
    • Internationale Einflussnahme: Bürgerkriege ziehen häufig ausländische Mächte an, die verschiedene Seiten unterstützen.

    4 Vorbereitung und Überleben im Bürgerkrieg

    Die Überlebensstrategie in einem Bürgerkrieg hängt stark von der spezifischen Situation ab, doch einige grundlegende Prinzipien gelten fast immer:

    • Unauffälligkeit bewahren (Grey-Man): Neutralität kann Leben retten – auffällige Meinungsäußerungen oder das Zugehörigkeitsgefühl zu einer Konfliktpartei können schnell zur Gefahr werden.
    • Fluchtoptionen kennen: Wer frühzeitig sichere Routen und mögliche Zufluchtsorte plant, hat bessere Überlebenschancen.
    • Lebensmittel- und Wasservorräte anlegen: In Bürgerkriegsgebieten kann die Versorgung über Monate oder Jahre unzuverlässig sein.
    • Netzwerke aufbauen: Kontakte zu vertrauenswürdigen Personen helfen, Informationen und Unterstützung zu erhalten.
    • Sich verteidigen können: In Krisenzeiten sind Selbstverteidigung, aber auch Deeskalationstechniken essenziell.

    5 Fazit

    Bürgerkriege sind chaotische, unvorhersehbare Konflikte, die ganze Gesellschaften zerstören können. Während politische Spannungen oft lange bestehen, bricht ein Bürgerkrieg oft unerwartet aus – und wer nicht vorbereitet ist, gerät schnell in lebensgefährliche Situationen. Deshalb gehört dieses Szenario zu den schwerwiegendsten Krisen, auf die sich Prepping-Strategien ausrichten können.