Starkregen & Überflutung: Prävention treffen statt Überraschung

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Die Zerstörungskraft von Starkregen und Überflutungen ist unbestritten, und die Bilder vergangener Katastrophen sind vielen noch präsent. Im Juli 2021 etwa hinterließ das Tiefdruckgebiet „Bernd“ in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen eine Spur der Verwüstung [1 bpb.de]: Mehr als 180 Menschen verloren ihr Leben, und die Schäden beliefen sich auf Milliarden. Ähnliche Szenarien spielten sich 2016 in Simbach am Inn [2 br.de], 2014 in Münster [3 ms-aktuell.de] und 2013 entlang der Elbe und sieben weiteren Mitteleuroppäischen Ländern ab [4 wikipedia.org], wo Städte und Dörfer unter den Wassermassen begraben wurden.


Diese Ereignisse zeigen, dass solche Naturgewalten zwar unberechenbar sind, wir ihnen jedoch nicht hilflos ausgeliefert sein müssen. Zwar leisten Organisationen wie das THW und die Feuerwehr in solchen Situationen unschätzbare Arbeit, doch der Schutz von Leib, Hab und Gut beginnt bei jedem Einzelnen. Mit der richtigen Vorbereitung und durchdachten Präventionsmaßnahmen kann das Risiko erheblich reduziert werden – und zwar bevor die Wassermassen kommen.


Auch wenn wir nicht jede schwerste Starkregenkatastrophe verhindern können, so sind die meisten Situationen nicht vollkommen unkontrollierbar. Viele Schäden entstehen, weil keine Vorkehrungen getroffen wurden, obwohl die Risiken bekannt sind. Dabei kann schon mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen viel erreicht werden: Ob es darum geht, Wassermengen gezielt vom Haus fernzuhalten, wichtige Dokumente zu schützen oder schnell reagieren zu können, wenn der Pegel steigt – eine gute Vorbereitung kann den Unterschied zwischen einem überschaubaren Zwischenfall und einer persönlichen Katastrophe ausmachen.


Das Ziel ist nicht, die Natur zu besiegen, sondern sich an ihre Herausforderungen anzupassen. Mit einem klaren Plan und den richtigen Mitteln lässt sich die eigene Widerstandsfähigkeit deutlich steigern – und das gibt Sicherheit, auch wenn die Wolken am Horizont dunkler werden.

Risikoanalyse und Standortbewertung

Bevor konkrete Maßnahmen zum Schutz vor Starkregen und Überflutungen ergriffen werden können, ist es entscheidend, die individuelle Gefährdungslage zu kennen. Jeder Standort ist unterschiedlich, und während manche Gebiete regelmäßig von Hochwasser bedroht sind, haben andere nur ein geringes Risiko. Eine gründliche Risikoanalyse hilft nicht nur dabei, die Wahrscheinlichkeit von Schäden einzuschätzen, sondern auch, gezielte und effektive Vorkehrungen zu treffen. Die wichtigsten Schritte sind, sich über die lokale Gefährdung zu informieren und verfügbare Ressourcen wie Hochwassergefahrenkarten zu nutzen. Eine fundierte Standortbewertung schafft Klarheit darüber, welche Risiken bestehen und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Starkregenereignis zur Gefahr wird.


Informiere Dich über die Gefährdungslage in Deinem Wohngebiet: Um sich ein genaues Bild von der Gefährdung durch Starkregen und Überflutungen zu machen, ist es wichtig, sich über die spezifische Gefährdungslage in der eigenen Region zu informieren. Es gibt in Deutschland bereits bekannte Gefahrengebiete, die aufgrund ihrer geographischen Lage oder historischer Ereignisse besonders anfällig für Überschwemmungen sind. Kommunen, Städte und Bundesländer haben in vielen Fällen bereits Risikokarten erstellt, die diese Gefahrenzonen aufzeigen, und auch die Bevölkerung wird zunehmend über solche Risiken informiert.


Besonders bekannte gefährdete Bundesländer sind hier: Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bremen.


Die zuständigen Behörden – also vor allem die Wasserwirtschaftsämter, Landesumweltministerien sowie kommunale Behörden – führen regelmäßig Risikobewertungen durch und stellen Gefährdungskarten zur Verfügung. Diese Karten sind in der Regel für die Öffentlichkeit zugänglich. In vielen Fällen werden sie auf den Webseiten der jeweiligen Stadt oder Kommune veröffentlicht. Hochwassergefahrenkarten kannst Du in der Regel beim Rathaus anfragen. Hypothetisch kannst Du auch den Behördenfinder auf bund.de nutzen, praktisch findet der aber nichtmal mein lokales Rathaus, aber dafür ist das eigentlich da, Ämter finden zu können in Deiner Region. Es gibt auch im Internet eine Webseite die sich Hochwasser-Risiken widmet und aktuelle Informationen zur Verfügung stellt: Hochwasserzentralen.de

Gebäude und Grundstück absichern

Wenn es um den Schutz vor Starkregen und Überflutungen geht, spielt die Absicherung des eigenen Gebäudes und Grundstücks eine entscheidende Rolle. Auch wenn du die Naturgewalten nicht aufhalten kannst, lässt sich durch gezielte Maßnahmen der Einfluss von Überschwemmungen erheblich verringern. Dabei geht es nicht nur um bauliche Schutzvorkehrungen, sondern auch um einfache, aber effektive Schritte, die du unternehmen kannst, um dich und dein Zuhause zu wappnen. Mit diesen Vorbereitungen kannst du dein Gebäude und Grundstück optimal auf die Risiken eines Starkregens vorbereiten und im besten Fall größere Schäden verhindern.

1. Keller abdichten

I. Risse & Fugen im Mauerwerk: Verschließe alle Risse und Fugen im Mauerwerk mit Kellerabdichtungsmasse (z. B. Bitumendichtmasse oder Kunstharzbeschichtung). Diese Produkte sind in Baumärkten erhältlich und einfach aufzutragen.


II. Zusätzliche Versiegelung: Verwende eine Flüssigfolie wie Rubson Flüssigfolie oder Dichtschlämme, die speziell für die Abdichtung von Kellerwänden entwickelt wurde. Diese wird auf die Wände aufgetragen und bildet eine wasserundurchlässige Schicht.


III. Silikonabdichtungen: Achte darauf, dass du auch Kellerfenster und Türen mit Silikonabdichtungen versiehst, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.


IV. Fenster & Türen: Prüfe regelmäßig die Dichtungen an den Fenstern und Türen im Keller und erneuere sie bei Bedarf.

2. Rückstausicherung

Installiere eine Rückstausicherung an den Abwasserrohren, um zu verhindern, dass Abwasser bei starkem Regen oder Überlastung des Kanalnetzes in dein Haus zurückfließt. Diese Rückstausicherungen sind als Rückstauklappen oder Rückstaumelder in Baumärkten oder Fachgeschäften erhältlich. Achte darauf, dass die Rückstausicherung korrekt eingebaut wird. Sie wird in das Abwasserrohr direkt hinter dem Abwasseranschluss integriert. Überprüfe die Rückstausicherung regelmäßig auf Verstopfungen oder Schäden, damit sie im Ernstfall reibungslos funktioniert. Bei größeren Anlagen kannst du zusätzlich Rückstausperren oder Rückstauventile an Einstiegsschächten oder Regenwasserrinnen installieren, die das Zurückfließen von Wasser verhindern. Fachleute raten oft, den Einbau durch einen Klempner oder Installateur durchführen zu lassen, um die ordnungsgemäße Funktion sicherzustellen.

3. Gefährdete Räume freilegen

Um Schäden durch Starkregen und Überschwemmungen zu minimieren, solltest du besonders gefährdete Räume wie Keller oder Erdgeschossbereiche freiräumen. Beginne damit, wertvolle oder empfindliche Gegenstände aus dem Keller zu entfernen. Das betrifft vor allem elektronische Geräte, Möbel oder Dokumente, die durch Wasser dauerhaft beschädigt werden könnten. Wenn es nicht möglich ist, alles zu entfernen, lagere wichtige Dokumente in wasserdichten Behältern oder sichere sie digital, um einen Verlust zu vermeiden. Im Erdgeschoss kannst du ebenfalls gefährdete Gegenstände an höhere Stellen umräumen. Denke daran, dass die ersten Zentimeter einer Überschwemmung bereits gravierende Schäden anrichten können. Mache es dir zur Gewohnheit, regelmäßig die Räume zu überprüfen und bei drohendem Starkregen sofort vorzubeugen, indem du besonders wertvolle Dinge in Sicherheit bringst.

4. Pflanzen und Gelände anpassen

Um das Risiko von Überschwemmungen auf deinem Grundstück zu verringern, kannst du das Gelände und die Bepflanzung gezielt anpassen. Hier sind einige praktische Maßnahmen, die du direkt umsetzen kannst:


I. Gelände neigen: Achte darauf, dass das Gelände rund ums Haus leicht abschüssig ist, sodass Regenwasser in eine sichere Richtung abfließen kann – weg von deinem Gebäude. Idealerweise sollte der Boden mindestens 1–2% Neigung aufweisen. Dies kannst du mit einem Spaten oder einer Schubkarre tun, um das Gelände mit Erde oder Schotter in eine passende Richtung zu modellieren.


II. Regenrinnen und Drainage anpassen: Installiere oder verbessere die Regenrinnen und Abflüsse rund um das Haus, um das Wasser effizient vom Gebäude wegzuleiten. Falls das Gelände besonders schwer durchlässig ist, kannst du Drainagesysteme unter dem Boden verlegen lassen, um das Wasser schnell abzuleiten.


III. Pflanzen für bessere Wasseraufnahme: Setze gezielt Pflanzen, die das Wasser aufnehmen und die Versickerung fördern. Besonders wasserliebende Pflanzen wie Schilfrohr, Sumpfdotterblume oder Reeds sind gut geeignet, um überschüssiges Regenwasser zu binden. Diese Pflanzen können in Bereichen mit höherer Feuchtigkeit und gelegentlichem Wasserstau eingesetzt werden.


III a. Staunässe verhindern: Setze Pflanzen wie Weiden, Haselnusssträucher oder Schwarznesseln, die auf feuchten Böden gedeihen und helfen, den Boden zu stabilisieren, sodass keine Staunässe entsteht. Diese Pflanzen sind auch hilfreich, um die Erosion zu verhindern und die Bodenstruktur zu verbessern.


III b. Bodendecker zur Versickerung: Pflanze Bodendecker wie Kriechende Erdbeeren oder Gundermann (Germander), die den Boden stabilisieren und die Wasseraufnahme in tiefere Erdschichten ermöglichen. Diese Pflanzen reduzieren das Oberflächenwasser, das bei starken Regenfällen an die Oberfläche tritt.


Wenn du dir unsicher bist, welche Pflanzen oder Maßnahmen am besten für dein Grundstück geeignet sind, wende dich an Gartenbaubetriebe oder Landschaftsbauer. Sie können dir gezielte Empfehlungen zu geeigneten Pflanzenarten, Bodensanierungen und Drainagesystemen geben. Läden und Gärtnereien bieten oftmals auch Beratung an, um Pflanzen auszuwählen, die am besten für dein spezifisches Klima und Terrain geeignet sind.

Notfallversorgung vorbereiten

Es ist wichtig zu verstehen, dass trotz aller Vorbereitungen unvorhersehbare Naturereignisse wie extrem starker Regen und plötzliche Überschwemmungen auftreten können, die unsere besten Schutzmaßnahmen überfordern. Für diesen Fall solltest du gut vorbereitet sein, um schnell und sicher reagieren zu können. Eine Notfallversorgung hilft dir, im schlimmsten Fall schnell zu handeln, Schäden zu minimieren und deine eigene Sicherheit zu gewährleisten. Hier sind die wichtigsten Schritte, um auf extreme Situationen vorbereitet zu sein, falls das Wasser dennoch überhandnimmt.

1. Sand und Sandsäcke

Sandsäcke sind eine bewährte Methode, um die Eindringung von Wasser zu stoppen oder zumindest zu verlangsamen. Sie können schnell und effektiv zum Einsatz kommen, um gefährdete Bereiche zu schützen. Sandsäcke sind zwar eine praktische und kostengünstige Möglichkeit, um vorübergehende Barrieren gegen Überschwemmungen zu errichten, sie sind jedoch keine dauerhafte Lösung, sondern eine Notfallmaßnahme, die dir hilft, in der ersten Phase einer Flut die schlimmsten Schäden zu verhindern, wenn die vorigen Vorkehrungen nicht ausreichen und die Sturmflut überhand nimmt. S


1 a. Sandsäcke besorgen: Achte darauf, dass du im Vorfeld genügend Sandsäcke besorgst. Diese kannst du in Bau- und Gartenmärkten, bei Baustoffhändlern oder auch über Online-Shops beziehen. Plan für dein Grundstück mindestens 50 bis 100 Sandsäcke ein, je nach Größe des Hauses und dem Risiko von Überschwemmungen.


1 b. Sandsäcke richtig füllen: Sandsäcke sollten mit sauberem Sand, Kies oder Erde befüllt werden. Vermeide das Befüllen mit nassem oder schlammigem Material, da dies die Effektivität beeinträchtigen kann. Die Säcke sollten etwa zu zwei Dritteln gefüllt werden, um sie einfach stapeln und stabilisieren zu können.


1 c. Sandsäcke richtig positionieren: Lege die Sandsäcke in mehreren Lagen um die gefährdeten Bereiche deines Hauses, besonders rund um Türen, Fenster und Kellerschächte. Baue die Sandsäcke in einer leicht schrägen Form auf, sodass das Wasser abgehalten wird. Achte darauf, dass die Säcke gut aneinanderliegen und keine Lücken lassen. Bei Bedarf kannst du die Sandsäcke mit Plastikplanen oder Folien abdecken, um zusätzlichen Schutz zu bieten.


1 d. Zugänglichkeit und Notwendigkeit prüfen: Überprüfe regelmäßig, ob Sandsäcke nach einem Regenereignis noch in Position sind und funktionsfähig sind. Wenn du feststellst, dass deine Sandsäcke nicht ausreichen oder undicht geworden sind, solltest du schnell handeln und zusätzliche Sandsäcke nachlegen.


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2. Fluchtrucksack

Ein gut gepackter Fluchtrucksack ist unerlässlich, falls du bei starkem Regen oder Überschwemmungen schnell das Haus verlassen musst. Achte darauf, dass er mit den wichtigsten Dingen ausgestattet ist: Wasser, nicht verderbliche Lebensmittel, Erste-Hilfe-Materialien, persönliche Dokumente in wasserdichten Beuteln, sowie ein Multitool, Taschenlampe und Wechselkleidung. Weitere nützliche Dinge sind eine Notfalldecke, ein Kurbelradio und eine Powerbank. Detaillierte Informationen, wie du deinen Fluchtrucksack optimal packst, findest du in unseren ausführlichen Artikeln unter Idealer Bugoutbag: Top 10 für das Überleben mit einem Fluchtrucksack / BOB und Eiskalt vorbereitet: Winter-EDC & BOB / Flucht Rucksack. So bist du im Notfall bestens vorbereitet.

3. Ausweichort festlegen

Trotz aller Vorbereitungen kann es im Falle eines extremen Starkregens und Überflutungen zu unvorhergesehenen Situationen kommen, bei denen das eigene Zuhause schnell unbewohnbar wird. Daher ist es wichtig, einen Ausweichort (BOL - "Bug Out Location") festzulegen, an den du und deine Familie im Notfall schnell flüchten können.


Dieser Ort sollte sicher und leicht erreichbar sein – idealerweise außerhalb des Gefahrenbereichs für Überschwemmungen. Es kann sich um eine entfernte Unterkunft, ein Ferienhaus, die Zuflucht bei Familienangehörigen oder Freunden oder ein anderes sicheres Gebäude handeln, das im Voraus eingerichtet ist, um im Notfall als Schutzraum oder temporärer Aufenthaltsort zu dienen. Der Ausweichort sollte über die nötige Infrastruktur wie Wasser, Strom (oder zumindest Notstromversorgung) und ausreichend Platz für alle Personen und möglicherweise auch für Haustiere verfügen.


Achte darauf, dass dieser Ort nicht nur sicher, sondern auch praktikabel für die schnelle Evakuierung ist. Lege eine Routenplanung fest, die du regelmäßig überprüfst und an die aktuellen Verkehrsbedingungen und mögliche Blockaden anpasst. Plane außerdem, wie du den Ausweichort mit wichtigen Notfallutensilien wie dem Fluchtrucksack, lebensnotwendigen Vorräten und Dokumenten schnell erreichen kannst.

Stelle sicher, dass auch alle Familienmitglieder über den Ausweichort informiert sind und im Notfall wissen, wie sie dorthin gelangen und wie sie dich dort erreichen. Eine regelmäßige Besprechung und ein Notfallplan für die Evakuierung helfen, Unsicherheiten zu vermeiden, wenn es tatsächlich darauf ankommt.

Verhalten bei Starkregen

Wenn sich Starkregen ankündigt und die Warnungen der Behörden verbreitet werden, ist es entscheidend, schnell und überlegt zu handeln. Achte stets auf Wetterwarnungen und behalte aktuelle Informationen in den Nachrichten, auf offiziellen Apps wie NINA oder KATWARN oder über den lokalen Rundfunk im Auge. Diese Warnungen geben Aufschluss über bevorstehende Regenmengen und die Wahrscheinlichkeit von Überschwemmungen, sodass du rechtzeitig vorbeugen kannst.


Wenn die Wetterdienste vor extremen Regenfällen oder Überflutungen warnen, parke dein Fahrzeug an einem sicheren Ort – fern von tiefen Straßen, möglichen Überschwemmungsgebieten oder Dämmen. Stehende Fahrzeuge, die in überflutete Bereiche fahren, riskieren nicht nur Schäden, sondern können auch zu gefährlichen Situationen führen, wenn sie von den Wassermassen erfasst werden. Wenn möglich, verlagere dein Auto auf höher gelegene Flächen oder sichere es an einem Ort, der keine Gefahr durch Wasser darstellt.


Und vor allem: Bleibe sicher! Bei extremen Regenfällen und der Gefahr von Überflutungen solltest du das Haus nur dann verlassen, wenn es unbedingt notwendig ist. Achte auf den Zustand der Umgebung und verlasse das Gebäude nur dann, wenn du in akuter Gefahr bist. Zu jeder Zeit gilt: Deine Sicherheit hat oberste Priorität. Bei Überschwemmungen solltest du tieferliegende Gebiete meiden und gegebenenfalls das höchste Stockwerk deines Hauses aufsuchen. Achte darauf, deine Notfallpläne zu aktivieren und ruhig sowie besonnen zu bleiben.

Nach Starkregen – Schaden begrenzen

Wenn die schlimmsten Regenfälle vorüber sind und sich das Wasser langsam zurückzieht, bleibt oft der schmerzhafte Anblick von Schäden, die durch die Überschwemmungen angerichtet wurden. Aber auch in dieser Phase gibt es Maßnahmen, die du ergreifen kannst, um den Schaden zu begrenzen und weitere Folgen zu vermeiden.

1. Schäden dokumentieren

Der erste Schritt nach einem Starkregen ist die sorgfältige Dokumentation der entstandenen Schäden. Mach Fotos oder Videos von allen betroffenen Bereichen – sowohl von den Gebäudeschäden als auch von beschädigten Möbeln, Fahrzeugen oder anderen Werten. Notiere dir den genauen Zeitpunkt der Überschwemmung und den Umfang der Schäden. Diese Aufzeichnungen sind nicht nur wichtig für deine Versicherung, sondern auch für mögliche später auftretende rechtliche Fragen oder den Wiederaufbauprozess.

2. Trocknung und Reinigung

Sobald die Überschwemmungen zurückgegangen sind und die Gefahr von weiterem Wassereintritt gebannt ist, musst du sofort mit der Trocknung und Reinigung beginnen. Entferne stehendes Wasser mit Pumpen oder Eimern, um die betroffenen Bereiche so schnell wie möglich trockenzulegen. Achte darauf, Möbel und persönliche Gegenstände zu retten, so weit es noch möglich ist, und lagere sie an einem trockenen Ort. Der nächste Schritt ist, mit Trocknungsgeräten wie Entfeuchtern und Ventilatoren zu arbeiten, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren und Schimmelbildung zu verhindern.


Schimmelsporen können bereits nach wenigen Tagen in feuchten Umgebungen wachsen, was zu gesundheitlichen Risiken führen kann. Daher ist es entscheidend, schnell und effizient zu handeln, um den Trocknungsprozess zu beschleunigen. Verwende gegebenenfalls professionelle Trocknungs- und Reinigungsdienste, die auf Überschwemmungsschäden spezialisiert sind, um sicherzustellen, dass alle betroffenen Bereiche vollständig trocknen und wiederhergestellt werden können.

Vorsorge durch Versicherung

Wenn die Regenmengen derart intensiv sind, dass sie das Ausmaß von Überschwemmungen wie 2013 oder 2021 erreichen, können selbst beste Vorbereitungsmaßnahmen nicht ausreichen, um große Schäden an Deinem Heim zu verhindern. In solchen Fällen spielt der Versicherungsschutz eine entscheidende Rolle. Um dich vor den finanziellen Folgen eines katastrophalen Szenarios zu schützen, ist es wichtig, dass du nicht nur auf die Standard-Hausratversicherung setzt, sondern auch auf spezielle Absicherungen gegen Naturereignisse.


Prüfe, ob deine Gebäudeversicherung Elementarschäden durch Überschwemmungen, Rückstauschäden oder Starkregen abdeckt. Viele Policen schließen solche Gefahren aus oder bieten sie nur gegen zusätzliche Kosten an. Daher solltest du eine Elementarschadenversicherung in Betracht ziehen. Diese Versicherung bietet Schutz für Gebäudeschäden und Schäden an deinem Grundstück, die durch Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und ähnliche Ereignisse verursacht werden.


Bei besonders gefährdeten Regionen, in denen Überschwemmungen häufiger auftreten, kann es sinnvoll sein, eine zusätzliche Versicherung oder eine spezielle Absicherung gegen Starkregen zu wählen. Eine frühzeitige Anpassung des Versicherungsschutzes ist nicht nur eine Möglichkeit, im Katastrophenfall finanziell abgesichert zu sein, sondern auch eine Maßnahme zur langfristigen Schadensminimierung, die dich vor Existenzbedrohungen schützt.

Zusammenfassend: Wir sind garnicht so machtlos

Obwohl es auf den ersten Blick so scheinen mag, als wären wir den gewaltigen Kräften der Natur vollkommen ausgeliefert, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, uns effektiv vorzubereiten und unsere Sicherheit zu erhöhen. Starkregen, Überflutungen und andere Naturkatastrophen können nicht immer verhindert werden, aber mit den richtigen Präventivmaßnahmen und einem gut durchdachten Notfallplan können wir das Risiko für uns selbst, unsere Familien und unser Eigentum erheblich verringern.


Die frühzeitige Risikoanalyse und eine gezielte Absicherung von Gebäuden und Grundstücken sind essentielle Schritte, um im Falle eines Unwetters besser geschützt zu sein. Von der richtigen Abdichtung des Kellers über die Anpassung der Gartenanlage bis hin zur Notfallversorgung – es gibt viele konkrete Maßnahmen, die du ergreifen kannst. Zusätzlich hilft eine passende Versicherung, uns gegen unvorhersehbare Schäden abzusichern.


Sollte es dennoch zu einer Katastrophe kommen, sind frühzeitige Warnungen, das Umparken von Fahrzeugen und das Bewahren der Ruhe entscheidend. Sobald die Krise vorbei ist, können mit einer gezielten Schadensdokumentation und effektiven Trocknungsmaßnahmen weitere Schäden eingegrenzt werden. Denke daran: Auch wenn uns die Natur oft vor große Herausforderungen stellt, sind wir keineswegs machtlos. Indem wir aktiv werden, uns gut vorbereiten und richtig handeln, können wir nicht nur uns selbst, sondern auch unser Hab und Gut schützen. Das macht uns Prepper aus.

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