4 DIY Selbstgemachte Wasserfilter (mit Anleitung)

Diese vier Wasserfiltermöglichkeiten kannst du selbst im Outdoor und Survival mit wenig Aufwand und Material bauen für sauberes Wasser
Diese vier Wasserfiltermöglichkeiten kannst du selbst im Outdoor und Survival mit wenig Aufwand und Material bauen für sauberes Wasser

Bei allen Methoden kommen keine Chemikalien zum Einsatz und die Filterwirkung ist stark schwankend, daher beachte, dass du stets nur bereits möglichst sicheres Wasser aus fließendem Gewässer verwendest. Gewässer, das gegen Flussrichtung zu deinem Standort an keinen landwirtschaftlichen oder industriellen Betrieben vorbeigeflossen ist, möglichst wenig Verfärbung aufweist, keine Tierkadaver in sichtbarer Weite sind und möglichst keine groben Partikel im Wasser mitfließen.

Sonnenfilterung

Diese Methode eignet sich nur bei sonnigem Wetter und ist die schlechteste Filterungsmethode von allen, jedoch, wenn man sonst keine Möglichkeiten hat, ist das die bequemste, denn alles, was du dazu brauchst, ist ein sonniger Tag, eine durchsichtige Flasche und viel Geduld. Wenn du also keine Materialien zur Hand hast, um das Wasser zu filtern, kannst du es in einer klaren Plastikflasche lassen und diese in der Sonne stehen lassen. Die UV-Strahlung der Sonne tötet viele Bakterien ab und lässt Schwebstoffe im Wasser sinken, wodurch das Wasser sauberer wird. Das, was diese Methode schafft, ist es immerhin, die groben Schwebstoffe vom Wasser zu trennen, doch die Bakterienabtötung ist marginal, daher nur in der absoluten Not zu empfehlen.

  1. Fülle eine klare Plastikflasche mit verschmutztem Wasser.
  2. Platziere die Flasche in der Sonne an einem sonnigen Ort.
  3. Warte 6 bis 12 Stunden, damit die UV-Strahlung der Sonne die Bakterien im Wasser abtöten kann und die Schwebstoffe im Wasser sinken.
  4. Gieße das gefilterte Wasser in ein sauberes Gefäß.

Sand- und Kiesfilter

Diese Methode ist nun deutlich besser und effektiver als die Sonnenfilterung, um grob verunreinigtes Wasser klarzumachen, sie erfordert jedoch mehr Materialien, die nicht in jedem Gelände verfügbar sein könnten. Wenn du Sand und Kies in unterschiedlicher Größe, und im Optimalfall noch etwas Watte, hast, kannst du sie in Schichten in einen selbstgemachten Filter füllen. Das Wasser fließt durch den Sand und Kies, wobei grobe Partikel zurückgehalten werden. Eine Bakterienabtötung findet hier nicht statt.

  1. Schneide eine Plastikflasche in der Mitte durch und halte sie kopfüber.
  2. Lege Watte in den Flaschenhals.
  3. Fülle eine Schicht Kies und dann eine Schicht Sand in die Flasche.
  4. Wiederhole den Vorgang mit Kies und Sand, bis die Flasche fast voll ist.
  5. Platziere die Flaschenhälfte mit dem gefüllten Filter auf die unverwendete Unterseite der halbierten Flasche.
  6. Gieße verschmutztes Wasser in den Filter, damit es durch den Sand- und Kiesfilter fließt und gefiltert wird.

Tuch- oder Stofffilter

Diese Methode ist nun noch etwas zuverlässiger als die vorherigen, und die zusätzlichen Materialien sind im Gegensatz zum Sand- und Kiesfilter deutlich einfacher zu beschaffen, gerade nackt unterwegs bist, hast du sie immer bei dir. Ein Tuch- oder Stofffilter kann einfach aus sauberen, dichten Stoffresten oder Kleidungsstücken hergestellt werden. Das Wasser wird durch das Tuch oder den Stoff geleitet, wodurch grobe Partikel zurückgehalten werden. Je feiner das genutzte Gewebe ist und je mehr Schichten genutzt werden, desto besser ist die Filterwirkung.


  1. Schneide ein sauberes, dichtes Tuch oder Stoff in eine quadratische Form.
  2. Falte das Tuch oder den Stoff mehrmals, bis er in ein kleines Quadrat passt.
  3. Platziere den gefalteten Stoff oder das Tuch über einem Becher oder einem Glas.
  4. Gieße verschmutztes Wasser über das Tuch oder den Stoff, damit das Wasser durch das Tuch oder den Stoff fließen kann und dabei grobe Partikel zurückgehalten werden.

Kohlefilter


Das ist die beste und sicherste Methode von allen vier genannten mit der feinsten Filterwirkung, benötigt jedoch die von den hier Aufgeführten die seltenste Ressource: Aktivkohle. Diese kann dazu verwendet werden, Schadstoffe und andere Verunreinigungen aus dem Wasser zu entfernen. Die Kohle kann in einem selbstgemachten Filter aus einer Flasche oder einem Behälter platziert werden, und das Wasser fließt durch die Kohle hindurch. Nach einem Lagerfeuer, unter Vermeidung von chemisch behandeltem Holz, sollte dir einiges an Kohle zur Verfügung stehen, die du dazu verwenden kannst. Zusätzlich brauchst du hier noch Kies und Sand, denn dieser Filter kombiniert mit dem Sand- und Kiesfilter.


  1. Schneide den Boden einer Plastikflasche ab und drehe sie um.
  2. Steche kleine Löcher in den Deckel der Flasche und verschraue sie.
  3. Fülle eine Schicht Kohle auf.
  4. Lege eine Schicht Sand auf die Kohle.
  5. Lege eine Schicht Kies auf den Sand.
  6. Wiederhole den Vorgang mit Kohle, Sand und Kies bis die Flasche fast voll ist.
  7. Gieße verschmutztes Wasser in den Filter, damit es durch den Kohlefilter fließt und gefiltert wird.


Aus eigener mehrjähriger Auslandserfahrung, kann ich hierzu sagen, dass in einigen Ländern das Grundwasser für den alltäglichen Bedarf nur durch solche Filter gefiltert wird und die Nutzer erkranken, nur seltenst an verunreinigtem Wasser. Hier werden oft Kombinationen aus allen genannten Filtern angewandt, so wie der Kohlefilter ja auch mit dem Sand- und Kiesfilter kombiniert wird. Das ist aus der Erfahrung der Menschheitsgeschichte die sicherste Variante, Wasser primitiv zu filtern.


Da wir zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht auf primitive Methoden zurückgreifen müssen und Zugang zur Technologie und Kommunikation haben, empfehle ich dir dennoch auf Entkeimungstabletten oder industriell gefertigte Wasserfilter zurückzugreifen - aber am besten sogar beides! Achte nur darauf, dass es seriöse Händler sind und tausche dich mit deinen Mitpreppern aus, es wurden schon oft Fehler gemacht, die du nicht wiederholen brauchst.

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