Das Leben als Prepper: Galileo

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Prepping in Deutschland – Notwendigkeit oder Paranoia?

In einer Welt, in der politische Spannungen, Energiekrisen und Naturkatastrophen zunehmen, beschäftigen sich immer mehr Menschen mit dem Thema Krisenvorsorge. Während für einige der Begriff Preppen immer noch mit Weltuntergangs-Fantasien oder Extremismus assoziiert wird, zeigt ein Besuch bei Konstantin, dem Betreiber von PreppersGermany, dass es in der Szene vor allem um praktische Vorsorge geht. Mit über zehn Jahren Erfahrung in der Krisenvorsorge betreibt Konstantin nicht nur eine umfangreiche Informationsplattform, sondern lebt auch selbst vor, wie man sich effektiv auf Notlagen vorbereitet.

Der Alltag eines Preppers: Sicherheitsdenken und Vorratshaltung

Schon beim Betreten seiner Wohnung in Norddeutschland wird klar: Hier denkt jemand an Worst-Case-Szenarien. Die Tür wird nicht nur verriegelt, sondern zusätzlich mit Gewichten gesichert – ein Sicherheitsritual, das für ihn längst zur Gewohnheit geworden ist. Neben Feuerlöschern und Erste-Hilfe-Kits fällt sofort sein umfangreicher Lebensmittelvorrat ins Auge. Drei Monate könnte er sich selbst versorgen – weit mehr als die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfohlenen drei Tage.


„Die größte Herausforderung ist die Rotation der Vorräte“, erklärt Konstantin. Während haltbare Lebensmittel wie Reis und Nudeln problemlos gelagert werden können, müssen verderbliche Produkte wie Milch oder Fleisch regelmäßig erneuert werden.

Warum so viel Vorsorge?

Während der Reporter skeptisch fragt, ob diese umfangreiche Vorratshaltung nicht übertrieben sei, erklärt Konstantin das Grundprinzip des Preppens: „Prepper setzen sich mit Problemen auseinander, die es noch nicht gibt – aber entstehen könnten. Wer vorbereitet ist, hat in einer Krise kein Problem.“


Die berühmte Drei-Regel der Prepper-Szene macht deutlich, wie schnell eine unvorbereitete Person in Schwierigkeiten geraten kann:

  • Drei Minuten ohne Luft oder medizinische Hilfe
  • Drei Tage ohne Wasser
  • Drei Wochen ohne Nahrung

Das vom BBK empfohlene Mindestmaß an Vorräten reicht also kaum für eine echte Krise – weshalb Konstantin einen weitaus langfristigeren Ansatz verfolgt.

Die Kritik am Preppen: Profit und Angst?

Immer wieder gibt es Vorwürfe gegen die Prepper-Szene: Sie schüre unnötig Angst und profitiere finanziell von der Unsicherheit der Menschen. Konstantin sieht das kritisch: „Angst ist eine der effizientesten Methoden, um Menschen etwas zu verkaufen, das sie vielleicht gar nicht brauchen. Man kann z. B. abgepackte Notrationen kaufen mit coolen Logos, aber das sind oft dieselben Produkte, die es im Supermarkt für einen Euro gibt.“


Er selbst verdient derzeit kein Geld mit dem Preppen – ihm geht es um Wissensvermittlung und den Austausch mit Gleichgesinnten. Dennoch gibt es zahlreiche Unternehmen, die aus der Angst vor Krisen Kapital schlagen.

Fluchtrucksack und Lost Places: Der Plan B für den Notfall

Neben Vorratshaltung gehört für Konstantin auch ein durchdachtes Fluchtkonzept dazu. In seinem Notfallrucksack sind die wichtigsten Dinge für eine 72-Stunden-Flucht enthalten:

✅ Wasserfilter

✅ Energieriegel

✅ Erste-Hilfe-Set

✅ Rettungsdecke

✅ Messer


Für den Reporter erscheint das zu viel – er vertraut darauf, dass es in jeder Krisensituation irgendwo eine Tankstelle gibt. Konstantin sieht das anders: „Was, wenn die Tankstellen zu sind? Was, wenn Supermärkte leer sind? Was, wenn alle Taxis für die nächsten 24 Stunden ausgebucht sind?“ Als Plan B hat er sogar mögliche Rückzugsorte in Form von Lost Places erkundet. Diese alten, verlassenen Gebäude könnten im Ernstfall als Schutz dienen – eine Strategie, die nicht nur auf Survival-Training abzielt, sondern auch die mentale Stärke schult.

Preppen – zwischen Vernunft und Extremen

Doch wo zieht man die Grenze zwischen sinnvoller Vorsorge und übertriebener Angst? Laut Sicherheitsexperten wie Dominik Kudlek von der Hochschule Bremerhaven ist eine gewisse Krisenvorsorge durchaus vernünftig: „Dazu gehört nicht nur die Lagerung von Lebensmitteln, sondern auch das Wissen, wie man diese ohne Strom zubereitet.“


Während in den USA die Prepper-Szene oft mit Waffen und Bunkern in Verbindung gebracht wird, konzentriert sich die deutsche Bewegung vor allem auf praktische Selbstversorgung. Dennoch gibt es extreme Fälle: Manche Prepper glauben, dass ein großer Zusammenbruch notwendig ist, um eine bessere Welt zu erschaffen. Andere machen aus dem Preppen ein Freizeit-Hobby, das stark an einen Abenteuer-Spielplatz erinnert.


Konstantin ordnet sich hier klar in die realistische Mitte ein. Für ihn geht es nicht um Angst, sondern um Unabhängigkeit und Verantwortung.

Fazit: Sollte jeder zum Prepper werden?

Die Antwort liegt wohl irgendwo zwischen Ja und Nein. Während nicht jeder ein dreimonatiges Lebensmitteldepot braucht, macht eine gewisse Grundvorsorge Sinn – besonders in Zeiten von Stromausfällen oder Versorgungsengpässen, geopolitischen Krisen und Naturkatastrophen.


Wer sich auf mögliche Krisen vorbereitet, lebt nicht in Angst – sondern mit einer gewissen Gelassenheit und Sicherheit. Genau das ist es, was Prepping in Deutschland ausmacht.


👉 Mehr Informationen, Tipps und Austausch gibt es in unserem Prepper Magazin.

Pro7 Galileo Beitrag zum Artikel

Für den Weltuntergang gerüstet: Reporter Jan begleitet Prepper Konstantin. Lebensmittelvorräte, Notfallrucksack und eine geheime Zuflucht. Als Prepper bereitet sich Konstantin akribisch auf den Ernstfall vor. Doch ist das wirklich nötig? "Galileo"-Reporter Jan Stremmel stellt sich die Frage: Sind wir zu naiv und unvorbereitet?


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