Hyperventilation bezeichnet eine Störung der Atmung, bei der das Atemzugvolumen übermäßig erhöht ist und meist von einer beschleunigten Atmung (Tachypnoe) begleitet wird. Häufig entsteht dabei der Eindruck, dass „zu viel Sauerstoff“ schadet – tatsächlich ist die übermäßige Ausatmung von Kohlendioxid (CO₂) die entscheidende Ursache. Dies kann zu Muskelverkrampfungen, Kribbelgefühlen in Händen und Füßen, Schwindel und in schweren Fällen zur Bewusstlosigkeit führen.
1 Ursachen und Auslöser
- Panikattacken und Angstzustände: Bewusst oder unbewusst ausgelöster Stress führt zu schneller Atmung, Herzrasen und Unruhe.
- Physiologische Ursachen: Sauerstoffmangel, Blutvergiftungen (Sepsis), Verletzungen des Brustkorbes oder andere akute Erkrankungen können eine Hyperventilation auslösen.
- Psychosoziale Faktoren: Stresssituationen, Angst vor medizinischen Eingriffen oder traumatische Erlebnisse können die Atmung stark beschleunigen.
2 Symptome
- Schnelle, tiefe Atmung
- Kribbeln oder Taubheitsgefühle an Fingern, Lippen oder Füßen
- Muskelkrämpfe, besonders in Händen und Armen
- Schwindel, Benommenheit, ggf. kurze Ohnmacht
- Herzklopfen, Unruhe und Angstgefühl
3 Erste-Hilfe-Maßnahmen
- Ruhige Umgebung schaffen: Betroffene aus der Stresssituation entfernen, ggf. nach draußen bringen.
- Beruhigung und Betreuung: Ruhige Ansprache, langsame Atemführung, Hand auf Schulter oder Rücken kann Sicherheit vermitteln.
- Atemkontrolle:
- Rückatmung mit einer Hyperventilationsmaske oder einem kleinen Beutel, um CO₂-Spiegel zu stabilisieren.
- Alternative: langsames, bewusstes Atmen in die Hände legen oder durch die Nase ein- und ausatmen.
- Weitere Maßnahmen: Wenn die Hyperventilation anhält, medizinisches Fachpersonal hinzuziehen oder den Rettungsdienst alarmieren, insbesondere bei begleitenden Herz- oder Lungensymptomen.
4 Fazit
Hyperventilation ist häufig harmlos, kann aber unangenehme Symptome und Panik auslösen. Eine schnelle, beruhigende Intervention und kontrollierte Atemführung sind meist ausreichend. Anhaltende oder wiederkehrende Episoden sollten ärztlich abgeklärt werden, um ernsthafte Grunderkrankungen auszuschließen.