Die Philosophie, die ein Prepper lebt, ist ein heikles Thema, da das durchaus individuell auslegbar ist und von Ängsten und Instinkten angetriebene psychologische Analyse bedarf, dennoch habe ich mich an das Thema gewagt und denke aufgrund der Erfahrung von vier Jahren Leitung eines Preppernetzwerks und dem Kennenlernen verschiedenster Prepper einen guten Überblick geben zu können wie ein Prepper denkt und agiert. Das nachfolgende Mindset empfiehlt es sich anzueignen.
Preparedness wird im Kern betrieben, um das Sicherheitsgefühl und die tatsächliche Sicherheit zu erhöhen. Das ist anteilig möglich, da ein Prepper sich für spezifische oder auch allgemeine Gefahrensituationen vorbereitet, um diese zu vermeiden oder mit weniger Einbußen überdauern zu können. Da die Möglichkeiten an Gefahren sich von kurzzeitigen finanziellen Engpässen, über Erkrankungen und Verletzungen ohne Möglichkeit einen Arzt hinzuziehen zu können bis hin zu globalen Katastrophen der Politik und Natur erstrecken ist es einer einzelnen Person, jedoch auch Kleingruppen, nicht möglich, sich auf wirklich alles vorbereiten zu können. Die jeweiligen eigenen Präventivmaßnahmen, die ein Prepper wahrnimmt helfen jedoch ungemein, egal welche Situation eintritt. Du musst dir als Prepper immer einer Sache sicher sein: Du kannst keine absolute Sicherheit für jeder denk- und undenkbare Situation herstellen, du kannst dich nur bestmöglich vorbereiten.
Preparedness ist medial nicht so umfangreich dargestellt wie es tatsächlich ist, denn die Preparedness umfasst alle Lebensbereiche. Du kannst dich auf eine kurze Durststrecke vorbereiten, falls du mal arbeitslos werden solltest, du kannst dich darauf vorbereiten anderen zu helfen mit Aneignung von medizinischem Wissen, du kannst dich auf eine Autopanne mit mehrstündigem Aufenthalt am Unfallort vorbereiten, du kannst dich darauf vorbereiten, dass der Strom ausfällt, du kannst dich auf einen Weltkrieg vorbereiten und dich einbunkern, du kannst dich mit Outdoorwissen vorbereiten um in der Wildnis leben zu können, du kannst dich auf eine Geburtstagsfeier Deiner Kinder vorbereiten mit mehr Besuchern als erwartet, du kannst dich auf den Einmarsch fremder Armeen im Land vorbereiten oder aber auch auf Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, zugeschneite Straßen und Stürme. Wie du merkst umfasst die Preparedness wirklich alle Lebensbereiche, sodass eine weitere Aufzählung von Möglichkeiten nur den Rahmen sprengen würde.
Du kannst dich auf alles vorbereiten, worauf du dich vorbereitest entscheidest Du.
Ein echter Prepper ist an jedem Ort und in jeder Situation aufmerksam. Es reicht nicht einen gut gepackten Rucksack zu haben, wenn man die Gefahren übersieht und erst agieren kann, wenn andere bereits agieren. Sei stets wachsam, insbesondere an fremden Orten und von fremden Menschen umgeben. Achte auf Notausgangsmöglichkeiten beim Betreten eines Gebäudes und analysiere mit kurzen Blicken die Gruppendynamik. Deine Umgebung im Stile eines Terminators zu scannen und die Menschen und Ihre Handlungen einzuprägen verschafft einen großen Vorteil in einer Notsituation, denn du weißt, wohin du fliehen kannst und hast eventuell schon wahrgenommen, wer streitsüchtig wirkt und wer Sicherheit ausstrahlt, um bei Bedarf kurzfristig eine Gruppe zusammenzustellen oder dich zu entscheiden doch lieber alleine zu fliehen. Nur durch eine gekonnte und geübte Analyse Deiner Situation kannst du die richtigen Maßnahmen ergreifen.
