Wie viel Kartuschen für Campingkocher?

  • Grundsätzliches: Ich kenne das so dass für jeden vernünftigen Kocher pro Feld (bei mehrflammigen Kochern) ein Durchschnittsverbrauch angegeben ist.

    Damit kannst du ganz leicht hochrechnen wenn du weißt wie lange du ihn täglich brauchst (am besten einfach ausprobieren). Dann schauen für wie viele Tage der Vorrat sein soll und je nach Größe der Kartuschen die notwendige Menge bevorraten.

    Achtung, das sind Angaben für den windgeschützten Betrieb, im Freien ohne entsprechende Maßnahmen kann das sehr viel mehr werden weil einfach alles viel länger dauert und man die Flamme weiter aufdrehen muss. Nicht unerheblichen Einfluß hat auch das verwendete Kochgeschirr, daher einfach testen so wie es geplant ist, fertig.


    Es gibt hier auch einiges an Zubehör. Mir zum Beispiel sind die kleineren Kartuschen zu teuer, die nehme ich nur zum Wandern. Mit dem passenden Schlauch, Druckregler + Adapter kannst du fast jeden Campingkocher auch an eine große Gasflasche anschließen.


    Damit ich jetzt nicht nur gutgemeinte Tipps gebe (gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut gemacht): Wenn der Kocher auf deinem Bild der Kochmann CS-3000 ist hat er ca. 1,9 kW Wärmeleistung, braucht laut Hersteller etwa 150g/h und die Kartuschen haben je 227g. Also eine Kartusche anderthalb Stunden Betrieb je nach Flamme.
    Wie viel warmes Futter das für dich ergibt kann dir nur der Selbsttest zeigen, Nudel kochen dauert, Fertiggerichte nur nochmal aufwärmen geht schnell. Und du weißt ja selbst für welchen Zeitraum deine Vorräte angelegt sind.

  • Da ich einen beitrag dazu schreiben möchte früher oder später, habe ich so einen Test bereits selbst durchgeführt. Ich nutze für meinen Kocher ~190g Butan-Propan-Gemisch Stechkartuschen, nicht die Flaschen wie in dem Beispiel hier, damit habe ich keine Erfahrung, die waren mir dann auch zu speziell, denn man bekommt sie meist nur im Internet und hat keinen Zugang zu weiteren, wenn man mal nicht bestellen kann.


    Damit habe ich 14 Mahlzeiten zubereitet, mit einer Kartusche. Jeweils eine Portion Nudeln (mit 400ml Wasser) und im zweiten Durchgang Soße (teilweise mit Gemüse und Fleisch - 250ml Wasser hier). Also nur vollwertige Mahlzeiten zubereitet. Bei 5 Euro / Kartusche ist das überraschenderweise auch noch günstiger als der E-Herd, schneller und genauso unkompliziert. Das dann auch in geschlossenem Gebäude, ohne Gegenwind und mit stabiler Umgebungstemperatur. Bei Verwendung von solcher Bundeswehrtopf-Becher-Kombi. Eine Person für einen Monat benötigt also nur 2 Kartuschen. Ich muss dazusagen, dass ich auch recht verschwenderisch war, also sind da 16-17 Mahlzeiten möglich, bei sparsamer Verwendung.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • wenn man von dem ausgeht, was "vorgeschrieben ist", zwei. Zwei Kartuschen darf man laut aller Quellen dazu, die ich gefunden habe, im Haus haben, eine pro Raum maximal. Steht auf einem anderen Blatt, ob damit die kleinen "Flaschen", oder 190, oder 230g-Kartuschen, oder 5kg oder 11kg-Flaschen gleichgesetzt werden.

  • Das ist ein sehr guter Hinweis, das mit den zwei Stück stimmt. Ausserdem dürfen bei den kleinen Kartuschen nicht mehr als eine pro Raum gelagert werden darf, wobei einige Räume ausgeschlossen sind:

    Nicht im Treppenhaus oder Flur (Fluchtwege), nicht in Schlafzimmern und grundsätzlich nicht unter Erdgleiche.

    Achtung - auch leere Kartuschen zählen dazu.


    Allgemein gilt für Gas-Druckbehälter natürlich dass der Lagerort gut belüftet sein sollte, keine direkte Sonneneinstrahlung und niemals über 50°C etc.


    Für die großen Gasflaschen gilt: Auch niemals unter Erdgleiche, immer aufrecht stehend lagern, Ventilmutter drauf und Schutzkappe montiert. Lagerung grundsätzlich nicht in Wohngebäuden (Betrieb aber schon), betrieben werden darf in einem Raum maximal eine Flüssiggasflasche (Flaschengröße 5 kg oder 11 kg).

    In einer Garage darf (neben einer eventuell betriebenen Flasche) maximal eine weitere Flasche gelagert werden, Flüssiggase aber niemals mit weniger als fünf Meter Sicherheitsabstand zu anderen Gasflaschen.

    Für den Privatgebrauch darf auch nicht mehr als 16 Kilogramm Flüssiggas (Füllgewicht) in einem Gebäude lagern (also exakt eine 5 kg und eine 11 kg Flasche).

    Prinzipiell hat das Gas kein Verfallsdatum, die Flaschen müssen aber alle zehn Jahre (Campingflaschen) bzw. fünfzehn Jahre (Pfandflaschen) geprüft werden. Das aufgedruckte Datum ist der nächste Prüftermin für die Flasche, nicht das Verfallsdatum für das Gas (nicht lachen, wurde ich alles schon gefragt).
    Auch hier nochmal Achtung - wurde das Prüfdatum überschritten darf die Gasflasche gemäß ADR eigentlich nicht mehr transportiert werden, weder zur Prüfung noch zur Entsorgung. Da sollte man also vorsichtig sein.

  • Hallo.

    Ich hab 30. Was soll ich sagen, bei 2 € pro Dose fällt doch die Entscheidung leicht. Das Zeug verbraucht sich nicht und wird auch nicht schlecht. Ist wahrscheinlich etwas überdimensioniert, aber, lieber haben als brauchen.

    Zum Verbrauch noch eines. Wir haben Mal ein Brot gebacken, und dafür ca. 40 - 50 Gramm Gas gebraucht.

  • Je nach Lagerort rosten die Kartuschen durch und das Gas entweicht. Deshalb auch die Sicherheits- und Lagervorschriften. Das passiert manchmal auch an unsichtbaren Stellen. Um das zu kontrollieren kann man sie auf die Küchenwaage stellen, einmal direkt nach dem Kauf und das Gewicht notieren, dann später während der Lagerung kann man den Füllstand über das Gewicht kontrollieren. Man kann die Kartusche auch mit Rostschutz Lackieren, dann hält sie potenziell länger.

  • Sichtkontrolle gehört sowieso regelmäßig dazu. Wenn dann mal die eine oder andere defekt ist, dann wird halt entsorgt, ist aber bisher noch nie passiert. Lagervorschriften fangen bei mir zwischen den Ohren an, und nicht auf dem Schreibtisch von einem sogenannten Lagerstättenbeauftragten.

  • Ich denke wir sind uns alle einig dass Vorschriften nunmal Vorschriften sind und dann jeder selbst für sich entscheidet sich daran zu halten oder eben auch nicht.


    Ich freue mich immer wenn solche Informationen hier abrufbar sind, spart mitunter eine Menge Sucherei.

    Irgendwo wird wahrscheinlich jeder Prepper gegen die Höchstmengen an irgendwas verstoßen.


    Habe mich auch beim Schreiben der Zeilen oben ertappt selbst nicht an alle zu halten (Rucksack mit Kartusche drin lag tatsächlich eine Weile lang im Schlafzimmer =), aber das mindert ja darüber hinaus den Wert der Informationen nicht.

  • ich verstehe die Diskussion gar nicht. Einfach mehr zu lagern als erlaubt nach dem Motto "es wird schon nichts passieren" widerspricht doch dem Grundgedanken des Preppens.

    Und dennoch finde, insbesondere bei den Kartuschen, dass zwei echt verdammt wenig sind. Ich meine mit zwei Kartuschen sehr sparsam kann ich gewiss 20-30 Tage eine Mahlzeiut am Tag zubereiten. Bei zwei bis drei personen sind das mal ruckzuck gerade mal das vom BKK empfohlene Minimum. Wenn man dann auch noch einen Kaffe am Morgen macht zusätzlich zur einen Mahlzeit pro Person, dann reichen zwei Kartuschen bei drei Personen eventuell mal eine Woche nur, wenn man sparsam ist.


    Somit muss man sich, wenn man sich an die Gesetze halten will, aber auch die BKK Empfehlungen, eine zweite Kochmöglichkeit organisieren, aber Feuer in der Wohnung/im Haus kann man ja auch nicht machen :|

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.

  • Ich verstehe auch nicht warum hier die Höchstmenge so gering ist, müsste man mal einen Fachmann fragen.

    Aber da mit den großen Flaschen ja 16 kg erlaubt sind ist das ja eher nur ein Problem der Gebinde.


    Tipp: es gibt Adapter und Druckminderer mit denen man jeden noch so kleinen Campingkocher (egal ob Stech- oder Schraubkartusche, z.B. mit EN417 Gewinde) auch an eine große Flasche anschließen kann. Verlängerungsschlauch dazu, fertig.