Dekoschwerter schärfen

  • Eine Hübsche, preisfaire Demo, die man zur Not vom der Wand in die Hand nehmen kann - mit sowas liebäugel ich.

    da wäre natürlich zu beachten, dass auch erlaubnisfreie Waffen vor dem Zugriff durch Dritte zu schützen sind - an die Wand hängen wird nicht reichen.

  • wäre natürlich zu beachten, dass auch erlaubnisfreie Waffen vor dem Zugriff durch Dritte zu schützen sind - an die Wand hängen wird nicht reichen.

    das ist erstmal prinzipiell richtig, allerdings sind Vorschriften auch nur solange sinnvoll, solange diese auch kontrolliert und durchgesetzt werden können.

    Solange er also den Behörden keinen Grund liefert (zb aufgrund eines Verdachts auf eine andere Straftat) kontrolliert zu werden, solange gibt es auch keinen Anlass dass das Ordnungsamt oder die Polizei seine Wohnung betreten darf. Bei Klingenwaffen ist es ja nicht wie bei Schusswaffen, das die Besitzer registriert werden und kontrolliert werden können. Fazit, wo kein Kläger, da kein Richter.


    Zum Thema Klingenstahl:

    Da bietet sich eine große Auswahl. Prinzipiell eignet sich jeder Kohlenstoffstahl (zb 6150 oder 5160er oder eben 9260er Federstahl) für eine brauchbare Schwertklinge solange diese wärmebehandelt/gehärtet wurden. Über die generelle Haltbarkeit entscheiden unter anderem die Art der Sicherung der Klingenangel im Griff, und hier heißt 'vernietet' oder im englischen 'peened' das Zauberwort, denn das gewähleistet das der sogenannte Pommel nicht abreißt und die Klinge sich vom Griffstück verabschiedet.


    Als nächstes betrachten wir die Eigenschaften die das Schwert haben sollte:

    Die römischen Gladius hatten ihre spezielle Form extra angepasst an ihre Kampftechnik, nämlich aus der Formation heraus unter Deckung des Schildes zuzustechen, die Waffe zurück zuziehen, vorzurücken, zuzustechen, zurückziehen usw. Deshalb wählte man eine relativ kurze klinge um mit ihr auf kurzem Raum besser arbeiten zu können. Die war außerdem relativ breit, spitz und beidseitig geschliffen um eine hohe Penetrationswirkung entfalten zu können. In der Antike und auch dem Mittelalter waren Stichwunden gefährlicher als Schnittwunden, da Stiche oft tiefliegende Arterien und Organe verletzen können. Schnittwunden sehen häufig schlimmer aus: viel Blut, ein klaffender Riss der das blutige Fleisch entblößt. Meist handelt es sich dabei aber bloß um Fleischwunden bei denen lediglich die Blutung gestillt und anschließend genäht werden muss. Bei Stichwunden hilft oft nur noch ein Chirurg.


    Anders als mittelalterliche Einhandschwerter hat ein Gladius keine ausgeprägte Parierstange die die Schwerthand vor abgleitenden Klingen schützt. Das hat 2 Gründe, erstens sind diese Schwerter für den bereits erwähnten Kampf in einer Schildformation gedacht und somit werden sie selten für den Klinge an Klinge Kontakt geschwungen (dafür gibt es den Schild) zweitens könnte sich eine ausladende Parierstange hinter dem eigenen oder dem fremden Schild verfangen und nicht rechtzeitig zurück gezogen werden. Deshalb haben die Griffe, Pommel und minimalen Parierelemente bei einem Gladius auch immer diese abgerundete Kugelform, um eben keine Ecken zum verfangen zu bieten.


    Ein weiterer Vorteil des Gladius besteht darin daß die kurze aber breite klinge sehr bruchstabil ist.


    Es gibt eine Menge guter Klingen auf dem Markt die von der Bauart und dem Material als auch der Verarbeitung das Optimum Darstellen was unsere heutige Waffenfertigung betrifft. Klingen für deren Besitz man in der Antike mehr als nur einen erdolcht hätte. Albion Swords ist in dieser Rubrik beispiellos. Leider kostet solche Qualität auch dementsprechend und die Preise starten für ein Albion sword bei ca 800€ und haben nach oben bis zum Replik vom Museumsstück keine Grenze.


    Da preppen aber generell ein teures Hobby ist, hab ich die Suche Mal auf 'funktionell' und unter 200€ eingegrenzt.

    Als wahrscheinlich beste Alternative würde ich das APOC tactical Gladius empfehlen. Es hat zwar keinen vernieteten Griff, aber ist dafür fulltang, also etwas schwerer aber nicht weniger stabil. Der Stahl ist ein 9260 Federstahl und für diesen Zweck sehr gut geeignet.

    Die kleinen Parierelemente kann man dran lassen oder mit der Flex selbst wegschleifen. Dabei aber immer darauf achten, das sich der Stahl nicht zu sehr erhitzt und somit seine Eigenschaften verliert. Der tactical Look passt vielleicht nicht so schön an die Wand, dafür aber sehr gut zu heutiger Kleidung in ein SHTF Szenario (zumindest falls man kein römischer Zenturio ist).

  • Schild und Stichwerkzeuge klingt gut...aber reicht da nicht eine Machete ?

    Und Schild...klar selber bauen, oder gibt es da irgendwo ausrangierte der Polizei ?

    Ein Polizeischild wäre top.

    Die sind sehr stabil und man hat den Vorteil das man durch sie hindurch sehen kann.

    Leider sind diese gebraucht auch immer noch ziemlich teuer.


    Bei Schilden ist es tatsächlich besser sich selbst eins zu bauen als im Internet etwas preislich angemessenes zu finden. Es gibt einige Schaukampf-Foren die sich mit Schildbau beschäftigen. Für Konz Anliegen wäre vermutlich ein großer, viereckiger und einfach gebogener Schild ähnlich wie der eines römischen Legionärs die beste Lösung.

    Ein Schild kann aus mehreren verschiedenen Materialien und Schichten bestehen. Frühere Schilde wurden aus Holz gefertigt und mit einer dicken Leder- oder Rohrhautschicht für mehr Stabilität bespannt. Man kann auch modernes mehrlagiges Holz leicht umformen (in warmen Wasser einweichen, mit Spanngurten biegen und so über Tage trocknen lassen) so daß es leicht gewölbt ist, und dann von außen und innen mit beispielsweise Carbonfasern bespannen (ähnliches Prozedere wie ich zur Herstellung von Body Armor im Schutzwesten Beitrag beschrieben habe). Noch von innen einen Griff dran, oder optional einen Kreis mit der Stichsäge für einen Schildbuckel aussägen und fertig ist der Schild. Beim Eigenbau kann man halt direkt nach seinen Vorstellungen fertigen, das heißt die Maße und das Gewicht wie man es gerne hätte.



    Unterschied Schwert - Machete


    Eine Machete ist primär ein Hiebwerkzeug, und ein Gladius eine zweischeidige Stichwaffe.

    Die meisten Macheten auf dem Markt haben dünne Klingen und sind billig gefertigt (gibt selten aber auch qualitativ gute Produkte). Sie eignen sich hervorragend um Buschwerk zu zerhacken oder auch ungeschützte Gliedmaßen abzutrennen. Zum stechen sind sie aber zu wabbelig, und da in einer Wohnung oder einem Haus der Platz nach oben, links und rechts zum ausholen begrenzt ist, eignet sich ein Hiebwerkzeug nicht so gut wie eine Stichwaffe. Die Geometrie des Gladius ermöglicht maximale Penetration und wird vermutlich auch Splitterschutzwesten, sk1 Westen mit ballistischen Einlagen, Kettenpanzer und ähnliches durchdringen (je nach Körperkraft des Anwenders) bei einer Machete reicht als Schutz vermutlich schon Motorradkleidung mit Protektoren um tödliche Verletzungen zu vermeiden

  • Sperrholzschilder mit Leder bespannen? Warum kein Kevlarstoff? Bekommt ihr für ca. 45€ pro Quadratmeter bei Googel. 2-3 Lagen sind leicht und stabil. Einfach auf dem Sperrholz verleimen.

    Habe selbst noch 10 Quadratmeter davon im Keller.


    Ein Deko - Glabius ist wahrscheinlich nur dickeres "Weißblech" oder minderwertiger Stahl.

    Bei starker Belastung bricht oder verbiegt sich das Metall.


    Es gibt auch andere Alternativen. Heißt aber Geduld und suchen.


    Auf Flohmärkten, Ebay und und Sammlerbörsen bekommt ihr Bajonette aus dem WK1 - nicht WK2.


    WK1 Bajonette sind ca. 40 Zentimeter lang.

    Topzustand ist viel zu teuer. Achtet auf Beschädigungen oder angeschliffene Klingen. Die haben keinen Sammlerwert mehr.

    Habe mein Mauser-Bajonet von 1909 für 20 DM erworben.

  • n Deko - Glabius ist wahrscheinlich nur dickeres "Weißblech" oder minderwertiger Stahl.

    Bei starker Belastung bricht oder verbiegt sich das Metall.

    Ich weiß wirklich nicht wie du immer auf das Wort "Deko" kommst ? ich hab doch die Stahlsorten da ganz klar benannt und ein Gladius mit Federstahlklinge verlinkt.


    Zitat von Odin

    Sperrholzschilder mit Leder bespannen? Warum kein Kevlarstoff? Bekommt ihr für ca. 45€ pro Quadratmeter bei Googel. 2-3 Lagen sind leicht und stabil. Einfach auf dem Sperrholz verleimen

    MIt Leder bespannen hat man früher gemacht, ich hab ebenfalls zu Kohlenstofffasern geraten (ist nicht ganz so reißfest wie Kevlar/ Aramid aber dafür günstiger und leichter und ein Schild sollte nicht so schwer sein das einem nach 5min der Arm zittert. Wenn man mehr ausgeben will geht natürlich Aramid / Kevlar ebenfalls.


    Ich selbst würde sogar noch einen Schritt weiter gehen und kein Holz als Grundlage verwenden sondern Polycarbonat, das ist das Zeug aus dem auch die Polizeischilde gemacht sind und es ist sehr schlagresistent. Polycarbonat ist ein Thermoplast und kann mit Hitze leicht umgeformt bzw gewölbt werden. Als Platte kostet es 50€ pro Quadratmeter in 3mm dicke (baugleich der Polizeischilde). Diese gewölbte Platte würde ich dann mit Kohlenstofffasern beidseitig, und vor allem immer über die Ränder bekleben, als Kantenschutz.

  • War ja nur ein Vorschlag von einem außenstehenden, wie ich es machen würde. Ist eh nicht so mein Thema, einen engen Flur zu verteidigen.

    Komme selbst aus der Survivel- und Bushkrafterzene.

  • Sorry Konz. Du hast recht.

    Wie erwähnt, nach eigenen Favoriten mag ich Äxte lieber und wenn du Bock hastt, eröffne ein neues Thema, ich hab auch was zu zu sagen <3 meine Axt und ich. Dann können wir das Thema fortführen im nächsten Beitrag.

    Schild und Stichwerkzeuge klingt gut...aber reicht da nicht eine Machete ?

    Und Schild...klar selber bauen, oder gibt es da irgendwo ausrangierte der Polizei ?

    Ja, habe ich mir anfangs auch gedacht, so als Machetenbesitzer, aber die Machete hat keine Stichfunktion. Ich hab mal so durchgespielt, mein Flur zur Wohnung ist relativ eng, wenn man sich da mit einem Schild vorstellt und eine Stichwaffe wie z.B. ein Schwert (Ich liebäugle mit einem Gladius) in der Hand hat, dann ist ein Hochkommen bis zur Wohnung unmöglich, außer mit mehreren Männern, wobei dann mindestens der Vordermann nunmal 'nen ordentlichen Schaden davonträgt, möglicherweise tödlich.


    Die Machete schlägt ja nur von oben, wie z.B: auch eine Axt (oder seitliches Ausholen), obwohl es bei Äxten auch welche mit Pike gibt. Für mich das Problem, dass nur für den unwahrscheinlichen Fall wie oben beschrieben der Preis für ein anständiges Schwert echt hoch ist. Da muss man schon eine Leidenschaft für Mittelalterliche Waffen haben um solche auch ohne aktiven Nutzen zu sammeln.

    Der Unterschied zwischen Panik und klarem Verstand ist die Vorbereitung.