Dieser Winter ist mit Corona echt mies für mich, moralisch, also dachte ich mir ich spiele mal ein Prepperspiel.
Das Spiel spielt in einer fiktiven Stadt nach einem Bürgerkrieg, Nahrung und Waffen sind knapp, die moralischen Schwellen zu Mord sind niedrig und wir haben eine Gruppe an Menschen zum Überleben zu bringen. Das problem ist: Sie haben Hunger, ihnen ist kalt, sie werden überfallen, werden traurig und depressiv, müssen Stehlen und Plündern, werden Krank und verletzt, müssen sich gegen Einbrecher verteidigen und haben im grunde genommen nur eine Ruine in der sie schlafen.
Ich sage Euch, nach circa 30 Stunden Spiel ist meine Moral nicht besser geworden, ganz im gegenteil, ich habe festgestellt, dass ich (ja man mag sagen es ist NUR ein Spiel) doch eine Bereitschaft habe unmoralisch zu handeln zum Zwecke des Überlebens meiner Gruppe. Ich habe nach 30 Spielstunden nicht eine einzige Gruppe zum Überleben gebracht, meistens wurden die Charaktere Depressiv und haben sich gegenseitig bekämpft, obwohl ich ihnen genug Nahrung und Komfort geboten habe.
Das polnische Entwicklerteam hat die graue düstere Stimmung (und der Ostblock kennt sich da wohl echt gut aus) sehr gut aufgefangen. Tode sind im Spiel permanent und man spielt mit halt weiter ohne dem verlorenen Mitglied, das wirkt sich auf die Moral aus, bis hin zum totalen Zusammenbruch. Man muss sich unterhalten, Kochen, lecker essen, schlafen, Bücher lesen udn Gitarre spielen und so weiter.
Also was mich das Spiel gelehrt hat:
Ich lege größten Fokus auf rein physisches Überleben, verhungert ist mir keiner, gestorben wegen Einbruch auch nicht.
Viel "Spaß", wenn man das so sagen darf.