Isolation. Was tun?

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema. Der letzte Beitrag () ist von Konz.

  • Guten Abend an alle.


    Mir ist klar, dass meine folgende Frage, welche allgemein dann das Thema des Threads sein wird, sehr unterschiedlich ausfallen wird, weil eben jeder von uns hier andere Lebensumstände hat. Aber:


    was macht ihr, wenn ihr für einen längeren Zeitraum nur noch bei euch zu Hause sein könnt?


    Dabei meine ich jetzt nicht wegen einer Zombieapokalypse oder dergleichen.


    Bei mir persönlich ist es so: mein Haus steht in den Bergen. Oft im Winter fällt so viel Schnee, dass die Zufahrtsstraßen nicht mehr passierbar sind. Also kann es schon mal vorkommen, dass man einige Tage (länger war es bisher nicht) nicht mehr runter konnte ins nächste Dorf bzw. Stadt.

    Okay, ich lebe wohl anders als die meisten anderen hier im Forum: ich wohne auf einen ehemaligen Bauernhof.


    Im Laufe der Zeit habe ich gelernt einzuschätzen, ob es nötig wäre, meinen Hof zu verlassen um nicht "ewig" eingeschneit zu werden.


    Alleine vom Vorrat her kann ich aber eine Weile überleben. Meine Heizöltanks werden auch unterm Jahr aufgefüllt und nicht erst kurz vor den ersten Schnee. Auch habe ich viel Holz immer in der Nähe für meine Öfen.


    Letztes Jahr war es bei mir so, dass ich im Winter eine ganze Woche nicht ins Tal konnte, weil wir meterhohen Schnee hatten. Für mich war es kein großes Problem. Aber was wenn man wohl mehr als nur eine Woche eingeschneit wäre?


    Mir geht es hier in diesem Thread nicht um das "wie gut ist dann dein Haus vorbereitet", sondern eher darum: was kann man persönlich alles machen?


    Ich für meinen Teil habe einige Möglichkeiten:

    Sportgeräte, Spabereich, Fernsehen, Computer, eine kleine Werkstatt, habe viele Bücher und DVD`s und sogar einige VHS-Filme (wer sie noch kennt :saint: )

    Oft bin ich auch beim Modellbau tätig, bastle also Schiffe aus den zweiten Weltkrieg oder Puzzle recht gern.


    Aber worum es mir eigentlich ginge:


    Was könnte man sonst noch so machen? Was wäre in Zeiten einer Isolation ein guter Zeitvertreib UND nützlich?


    Deshalb bin ich hier im Forum, damit auch andere ihre Erfahrungen mit mir Teilen könnten. :!:

  • Das ist eine sehr gute Frage. Wenn man so schaut bei den Alaskan Bush People, die wirklich mal weit weg von allem wohnen, sind die ja fast immer mit Nahrung beschaffen, etc beschäftigt. In deinem Fall bist du natürlich gut ausgerüstet und hast Zeit....


    Vielleicht bietet die Umgebung was das man nutzen kann um vor die Tür zu kommen und Beschäftigt zu sein.

    Ich denke nur drinnen sein hat uns Corona gelehrt (die Qurantänler) ist auch mit 14 Tagen maximalst kritisch, selbst mit Mitbewohnern.

    Je nach Kreativität ist bestimmt auf deinem Anwesen doch Platz um zb Baumscheiben zu gestalten, schnitzen, etc. Vielleicht nicht so mega sinnvoll aber verkäuflich, man kann mit allerlei Werkstoff arbeiten und meist entspannt sowas. Oder eine Sprache lernen?

    Auf jeden Fall würde ich gucken das ich meinen Kopf ablenke/ entspannen/ müde mache und auch genug draußen bin um abends nicht im Gedankenkarussell zu versinken und mich im Käfig zu fühlen.


    Ganz interessant finde ich zu sowas das Videotagebuch eines Mannes der 300 Tage allein auf einer Insel war als Experiment. Gibts auf YouTube falls du mal schauen magst.

  • Es gibt viele Möglichkeiten sich zu beschäftigen. Eine davon wären Gesellschaftsspiele oder Kreuzworträtsel.

    Und solange der Fernseher funktioniert erübrigt sich die Frage eigentlich.


    Je nach eigener Kreativität und Talent kann man auch Malen, Zeichnen, Schreiben, Musik machen, Töpfern usw.

    Dabei geht es nicht darum mit Mozart oder Van Gogh zu konkurrieren, sondern das Tun alleine ist wichtig!

    Freunde anrufen, Pläne schmieden, Ausrüstung und Vorräte katalogisieren und und und....


    Eine Solche Situation wird auch sehr individuell leichter oder schwerer zu bewältigen sein, je nachdem ob man gelernt hat sich mit sich selbst zu beschäftigen, oder ob man ständig andere dazu braucht.

  • Danke für eure Beiträge.


    Ich denke mal wir alle hier wären uns in einen Punkt einig:

    man braucht Beschäftigung!


    Als ich den Bauernhof, auf den ich wohne, bekommen habe, war ich sehr aufgeregt. Aber ich denke mal auch dass jeder hier, der ein eigenes Grundstück, Garten usw. hat, dass da so gut wie immer Arbeit abfällt. Zwar nicht unbedingt 24 Stunden, 7 Tage die Woche, aber es fällt immer mal Arbeit an. Auch gibt es mal Zeiten, wenn man alles erledigt hat, dass man da dann nichts bzw. nicht viel machen muss.


    Also habe ich mal ein kleines Selbstexperiment gewagt.

    Eine ganze Woche habe ich versucht, meine Aktivitäten allgemein auf ein Minimum zu reduzieren. Das bedeutet:

    - keine sportliche Aktivitäten

    - Hausarbeiten auf ein Minimum zu reduzieren indem ich höchstens den Müll rausgebracht habe und gekocht habe

    - in der früh aufstehen und höchstens den Fernseher einschalten (wenn überhaupt)


    Am Anfang, also ungefähr die ersten 3 Tage, habe ich es durchgehalten ohne größere Probleme. Vor allem die ersten beiden Tage waren bei mir sowas wie Erholung. Am dritten Tag bemerkte ich aber schon langsam, wie eintönig es geworden ist.

    Der vierte Tag war ich teilweise sogar so faul dass ich kaum auf den Bett gegangen bin. Danach aber habe ich es sein lassen.

    Dieses "Nichtstun" kann echt schwer sein.


    Ich selbst habe einen mehr oder weniger geregelten Tagesablauf. Vor allem der Morgen beginnt bei mir gut indem ich in ruhe Frühstücke, schaue was im Morgenfernsehen in den Nachrichten kommt oder ich höre Radio.


    Aber so ganz ohne eine Routine schafft man sowas echt nicht. Denn ich denke mal, wenn die Amerikaner drüben, also die Prepper mit ihren Bunkern, in einer Katastrophe ihr zu Hause verlassen müßen um in ihren Bunker zu sein, bei denen wird sowas wohl etwas anders ablaufen, weil sie wohl erst ein oder zwei Tage brauchen um zur Ruhe zu kommen. Aber wir hier bei uns, die eher zu Hause sind, ist es was anderes.


    Ohne einen Tagesablauf, ohne Beschäftigung, ohne Hobbies kann ne Isolation schwer sein.

    Vorteil bei mir selbst: kann ohne Menschen und ohne Freunde leben so wie es ist.

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