Neubau eines Refugiums für Bug in

  • Hallo zusammen.


    Ich besitze ein bebaubares Waldgrundstück in einer ländlichen Region.


    Für mich droht die Hauptgefahr durch die Klimaerwärmung. Neben Hitzewellen, Trockenheit, Sturzfluten und Stürmen rechne ich mit Ernteeinbusen und Wasserverknappung.


    Heute, wo noch alles im grünen Bereich ist, möchte ich gerne mit der Planung meines Refugiums beginnen. Mit dem Bau beginne ich in 5-8 Jahren.


    Es muss eingeschossig sein, unter 100qm Wohnfläche liegen und wird keinen Keller haben.


    Es soll autark, altengerecht, dauerhaft und unscheinbar sein.


    Wir würdet Ihr ein Haus bauen das Euch im Alter und Eueren Kindern in der Heißphase der Erde ein Refugium bieten soll?

  • Auf einem Waldgrundstück wirst du ein paar spezifische Probleme haben. Je nachdem wie dicht die Bäume am Haus stehen hast du zu viel Verschattung um Solarenergie nutzen zu können und must bei Sturm mir herrabfallenden Ästen oder sogar ganzen Bäumen rechnen die dein Haus beschädigen. Windenergie kannst du dort auch nicht nutzen.


    Ein richtig tiefer Brunnen ist auch obligatorisch, selbst wenn du heute das Grundwasser bei 5m hast wird sich das in den kommenden Jahrzehnten weiter absenken.

    Große Regenwasserzisternen, am besten erweiterbar, um im trockenen Sommer Reserven zu haben und bei Starkregen möglichst viel aufnehmen zu können. Dazu sollten dann auch die Rohrdurchmesser und die Leistung der Vorfilter gegen Laub usw. entsprechend angepasst sein.

    Ein weiterer Punkt ist die sogenannte Grauwassernutzung. Wenn das Haus neu geplant wird kannst du die notwendigen zusätzlichen Leitungen gleich mit einbauen. Das erfordert dann auch 3ine weitere Zisterne, spart dann aber auch die Hälfte an Wasser.

    Wenn du im Garten tropfbewässerung verwendest spart das auch Wasser.

    Um das Haus vor Sturm zu schützen würde ich es von außen verklinkern und die Fenster mit Rollläden versehen. Das Dach würde ich zusätzlich verstärken und verankern, bei Dachsteinen möglichst viele Sturmklammern, bei Blechdach mehr Schrauben.

    Bei der Heizung würde ich neben einen Ofen der mit Holz befeuert werden kann auf eine Wärmepumpen setzen die auch kühlen kann, am besten wahrscheinlich ein Erdwärmesystem.


    Später mehr...

  • ...zu den Rolläden zusätzliche stabile Fensterläden, wie eine Doppelte Haustür.

    Den Brunnen so bauen , bzw. so Rohre verlegen, das Du im Haus ( vielleicht in einem Wirtschaftsum o.Ä. ) mit Handpumpe Wasser pumpen kannst.

    Im Dach einen stabil geschützten Notausstieg / Dachluke. Das Dach selbst stabil genug, das es um stürzende Bäume aus hält.

  • Das mit den Fensterläden wollte ich auch reflexartig schreiben. =)

    Im Wald zu bauen ist schwierig. Willst du sicher vor Sturm und Waldbrand sein musst du rundherum Platz schaffen. Dann ist es mit Vorteilen wie Schatten aber auch vorbei.


    Da du ja sehr langfristig planst solltest du bei jeder Gelegenheit mit trockenheitsresistenten Baumarten aufforsten um den Bestand langfristig zu sichern. Das dankt dir aber erst die nächste Generation. Bis dahin den Borkenkäfer von den Fichten fern halten, alles Fällen was schon befallen ist und dann weit genug weg vom Wald lagern.


    Vielleicht um deine Gebäude verschiedene Obstbäume pflanzen, die werden dann kaum so hoch das sie dir aufs Dach fallen, spenden Schatten für andere Pflanzen und natürlich Obst.

    Wird aber schwer, kommt auf den Waldboden an.

  • Das mit dem Brunnen im Hauswirtschaftsraum ist eine gute Idee.

    Nicht vergessen das die Grundwasserspiegel wahrscheinlich weiter fallen werden, deshalb muss der Brunnen tiefer sein und da funktionieren dann nur noch Tiefbrunnenpumpen.

    Die Obstbäume werden helfen den Boden zu beschatten, dazu sind Laubbäume generell besser geeignet als Nadelbäume.

  • Ich habe mal ein halbes Jahr - im Winter - in einer Waldhütte gelebt. Ich hoffe du bist weitestgehend vor Depressionen gefeit. Wenn man schon morgens beim aufwachen erstmal das Licht einschalten muss, kann das auf Dauer ganz schön aufs Gemüt gehen. Wie man da am besten vorsorgt weiß ich nicht, würde es aber bedenken. Den Einfluss von mangelndem Licht unterschätzt man schnell.

  • Vielen Dank für die Ideen.


    Ich habe mir ein Gründach überlegt, da es herabfallende Äste und Bäume dämpft. Es stehen überwiegend Kiefern und Tannen in der Nähe, also nichts schweres.


    Vermutlich werde ich den Wald eh umbauen, auf angepasste Bäume. Nur wird das ein Experiment.


    Wasser will ich autark sein: Regenwasser - Filter - Gießwasser. Natürlich nehm ich auch Leitungswasser dazu, als Backup.


    Mit Brunnenwasser wollte ich kühlen: Wasserleitungen in einer Lehmwand verlegen, kaltes Brunnenwasser durch pumpen um dann das Gründach zu bewässern.


    Mit Solar habe ich gedacht, mach ich mir einen Masten mit zwei Modulen, der hinter dem Haus steht und dadurch weniger verschattet wird. Alternativ mach mir am Zufahrtsweg einen Solarcarport hin.


    Das mit der Depri stimmt. In der alten Hütte musst Du auch im Sommer das Licht einschalten. Die neue Hütte bekommt weiße Fenster und weiße Möbel.

  • Also prinzipiell würde ich nicht auf einen Keller verzichten. Im Sommer kühlt er, im Winter ist er meist frostfrei und du hast einen Schutzraum vor Unwettern. Vorallem im Wald ist das wichtig. Zisterne bzw. Brunnen ist klar, sollte man haben. Feststoffheizung wirst du sicher auch einbauen. Beim Solar würde ich eine Inselenlage einbauen. Die Peak Leistung sollte das 10 fache deiner durhschnittlichen Verbrauchsleistung im Haus sein. Dazu eine Batterieanlage, die mindestens einen Tag puffert. Damit kannst du dann Kühlschränke, Wasserpumpen, Licht und andere Verbraucher betreiben. Dazu noch ein Generator mit genügend Kraftstoffvorat für den Winter, und deine letzte Sorge ist nur noch die Nahrungsmittel Versorgung...

  • Keine Ahnung wie die hoch die Bahnlinie liegt. Jedenfalls gab es kurz danach auch bei uns einige vollgelaufene Keller. Bei den unteren Grundstücken stand das Wasser noch Tage lang in großen Pfützen.


    Nach den Starkregenereignissen in NRW bin ich eigentlich sogar darin bestärkt, das Haus höher zu setzen wir die Umgebung. Ich weiß nicht wie es bei uns ausgesehen hätte, wenn so viel Wasser hier runtergekommen wäre. Einziger Vorteil: Der Boden ist kaum versiegelt!


    Ich habe schon überlegt, ob ich das Erdgeschoss auf Stelzen setze. Dann kam mir die Idee, dass ich ja auch das Erdgeschoss als Betongarage ausführen könnte und oben drauf das Holzhaus setze.


    Dann wäre das wichtigste vor Hochwasser geschützt und bei einem schweren Sturm hätte ich einen Betonraum in den ich Notfalls kann.